Donnerstag, 16. September 2010
O du Falada
Vom Hafen fahren wir zum ehemaligen Schlachthof. Bis 1990 endete dort für unzählige Tiere das Leben. Die Stadt Offenbach ließ den Schlachthof zwischen 1902 und 1904 bauen, zwei Millionen Goldmark kostete er damals.
Nicht ganz so teuer ist hoffentlich die Übernachtung in dem Vier-Sterne-Hotel, das sich da heute neben etlichen Büros, "Fashion Show Rooms" und Wohnungen befindet. Die Führung konnten wir leider nicht mitmachen, sie überschnitt sich zeitlich mit der im Hafen. Und so großzügig, zwei Besichtigungstermine anzubieten, ist man in Offenbach eben nicht. Wir laufen daher einfach so herum.
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Sonntag, 12. September 2010
Die Katze holt die Kohlen
Am Sonntagvormittag hole ich wie jedes Jahr an diesem Tag meine Mutter ab, gemeinsam machen wir uns auf den Weg nach Offenbach. Um viertel vor elf treffen wir am Hafen ein.
Ein paar Männer stehen schon da und warten. Bald kommen noch mehr. Und lauter kleine Jungs, ist ja klar. Der Hafenkran ist schließlich ein technisches Denkmal, seit vorigem Jahr steht er unter Schutz. Denn es handelt sich dabei um eine der letzten erhaltenen Ladebrücken Deutschlands - wenn nicht gar die letzte - und sie ist immer noch in Betrieb.
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Ein paar Männer stehen schon da und warten. Bald kommen noch mehr. Und lauter kleine Jungs, ist ja klar. Der Hafenkran ist schließlich ein technisches Denkmal, seit vorigem Jahr steht er unter Schutz. Denn es handelt sich dabei um eine der letzten erhaltenen Ladebrücken Deutschlands - wenn nicht gar die letzte - und sie ist immer noch in Betrieb.
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Samstag, 24. Juli 2010
Tourist
I will bring you stories
And bleary-eyed photos
Like a regular tourist
- Athlete: Tourist -
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Donnerstag, 15. Oktober 2009
Buchdruckerei Bernhard Meyer
Der Weltkrieg, der später der Erste hieß, tobte bereits ein Jahr, als die Druckerei an der Dresdner Straße, Ecke Salomonstraße in Leipzig gebaut wurde. Aus der Bauzeit besitzt das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig noch historische Fotografien vom Atelier Hermann Walter in Leipzig (1, 2, 3).
Zwei steinerne Stapel Bücher lagen als Pfosten am Eingang - gut bewacht.
Über dem Eingang stand "Buchdruckerei Bernhard Meyer" und über diesem Fenster "Nach Feierabend", auf diesem Bild um 1920 ist das deutlich zu erkennen.
Das erste Obergeschoss zierten steinerne Statuen, die vermutlich einer Fassadenbereinigung in den 1930ern oder 1950ern zum Opfer fielen, heißt es.
Nach 1945 hieß die Druckerei Grafischer Grossbetrieb Interdruck und zählte zu den wichtigsten Druckereien in der Stadt. In dem Dutzend Betrieben, die zum Werk gehörten, schafften einst rund 3.000 Leute.
Bis 1990 wurden in diesem Betriebsteil Tiefdruck die Modezeitschriften Sibylle und PRAMO gedruckt. 300 Beschäftigte haben hier gearbeitet, schreibt Frank Voigtländer, der um 1975 im Grafischen Großbetrieb Interdruck nicht nur seine Ausbildung, sondern auch Fotos für neue Lehrbücher für die grafische Industrie machte.
Im Erdgeschoss standen die Tiefdruckmaschinen, im ersten Obergeschoss war die Werkszentrale. In den Hallen nebenan druckten sie Dekorfolie, das Verfahren wurde in den 1960ern in Leipzig entwickelt, erzählt er weiter. Die Lösemittel stanken und waren außerdem hochexplosiv, aber "wie üblich ging die explosive und stark riechende Abluft einfach übers Dach".
Zum Schluss druckten sie jährlich 170 Millionen Quadratmeter Dekorfolie. Die wurde dann zu Möbelfolie weiterverarbeitet, 80 Prozent davon exportierte die DDR nach Russland. Oder sie fand sich als Sprelacart in Küchen oder im Schiffs- und Waggonbau wieder.
Als ich Mitte März diese Fotos machte, stand schon das Schild eines Investors davor. Die CG Gruppe will es als "Haus Salomon" vermarkten. Wenn die ihre Pläne wahrmacht, bleibt von den schönen Fenstern und Eingangspfosten leider nichts mehr übrig.
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Die verlinkten historischen Bilder von 1915 bis 1920 stammen aus dem Atelier Hermann Walter in Leipzig und befinden sich im Besitz des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.
Frank Voigtländer wiederum hat ebenfalls sehenswerte Fotos gemacht und die Informationen geliefert, die ich hier verwendet habe, darum bitte hinklicken.
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Montag, 10. November 2008
Altstadtbummel
Limburg, die Stadt der Pizzerien. So viel Pizza können die Einwohner doch unmöglich tagtäglich vertilgen.
Im Dom stand übrigens links vom Altar ein blumengeschmücktes Hirschgeweih mit dazugehörigem ausgestopften Kopf. Den wiederum krönte ein Leuchtkreuz. Vermutlich die Deko für eine Hubertusmesse. Sonst ist der Dom aber innen ganz hübsch.
Am Portal musste ich daran denken, wie sich mein Vater früher bei jedem unserer gemeinsamen Besuche, sich einen Spaß daraus machte, zu mir zu sagen: Mach 'mal bitte die Tür auf. Und mich dann - weil ich wie alle Kinder nicht an die hoch oben angebrachte Klinke heranreichte -, jedes Mal hochhob, damit ich die Tür öffnen konnte. Es war unser Privatspaß, mit meinen anderen beiden Schwestern machte er das nicht. Sie fuhren auch nicht so oft mit ihm Auto.
Im Dom stand übrigens links vom Altar ein blumengeschmücktes Hirschgeweih mit dazugehörigem ausgestopften Kopf. Den wiederum krönte ein Leuchtkreuz. Vermutlich die Deko für eine Hubertusmesse. Sonst ist der Dom aber innen ganz hübsch.
Am Portal musste ich daran denken, wie sich mein Vater früher bei jedem unserer gemeinsamen Besuche, sich einen Spaß daraus machte, zu mir zu sagen: Mach 'mal bitte die Tür auf. Und mich dann - weil ich wie alle Kinder nicht an die hoch oben angebrachte Klinke heranreichte -, jedes Mal hochhob, damit ich die Tür öffnen konnte. Es war unser Privatspaß, mit meinen anderen beiden Schwestern machte er das nicht. Sie fuhren auch nicht so oft mit ihm Auto.
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Sonntag, 5. Oktober 2008
On the road again
So, die Tasche ist gepackt, für die Kamera war leider kein Platz mehr. Deshalb gibt es auch keine fotografischen Mitbringsel aus Jena. Schade, eigentlich.
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Montag, 30. Juni 2008
Süßes von oben
Im Kalten Krieg zielte eine SS-22 darauf, die irgendwo in einem sowjetischen Silo stand. Damals hieß das Gelände noch nicht Airfield, sondern Airbase. Der U.S. Airforce hatte es bis 1976 sogar als europäisches Hauptquartier gedient. Und so lebten die Einheimischen stets in der Gewissheit, keinen Atomkrieg überleben zu müssen.
Auch die heißen Kriege brachte es den Einheimischen quasi vor die Haustür, denn bei der Logistik der Kriege in Korea, Vietnam und dem Irak spielte der Flugplatz eine wichtige Rolle. Wann die Amerikaner zu den Waffen griffen, wussten die Leute im Rhein-Main-Gebiet immer schon bevor es in den Nachrichten kam. Das tiefe Brummen der Transportmaschinen in den Nächten zuvor sagte ihnen alles.
Von diesem Flugplatz starteten einst aber auch die Rosinenbomber nach Berlin.
Fortsetzung in den Kommentaren.
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Freitag, 6. Juni 2008
Boot und Blumen
Früh am Morgen bleibt keine Zeit, um die Geschenke auszupacken, wir müssen pünktlich am Anleger sein, das Schiff wartet nicht. Wer Geburtstag hat, bekommt eine Freifahrt geschenkt. Wir wollen heute Blumen gucken und machen uns darum auf den Weg nach Bingen.
Wir setzen uns aufs Sonnendeck, aber während der Fahrt verzieht sich die Sonne immer wieder einmal hinter die Wolken. Auf dem Rhein herrscht schon einiger Verkehr.
So ein Haus wäre eigentlich auch nicht schlecht, sagt meine Begleitung und deutet ans rechte Ufer.
Das da würde ich aber auch nehmen, antworte ich und zeige auf die andere Seite.
Einst gehörte es den Landgrafen zu Hessen, heute soll der Besitzer ein Düsseldorfer Industrieller sein, der einmal im Jahr seine Parteifreunde von der EffDeePee dorthin zu einer großen Sause einlädt. Das hat mir ein Segler erzählt, der an dem Abend gerne Zaungast spielt und mit seinem Boot an einer der Auen anlegt. Bei ausreichend Rotwein genießt er dann das nächtliche Feuerwerk, das dort stets steigt.
Unser Schiff fährt an Eltville vorbei. An und in der Kurfürstlichen Burg blühen wie jedes Jahr die vielen Rosen.
Fortsetzung in den Kommentaren: Teil II, Teil III, Teil IV, Teil V, Teil VI, Teil VII.
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Freitag, 9. November 2007
It's so quiet in the ruins (II)
In der Stille schwingt noch ein leises Echo des Lärms mit, der hier einst dröhnte. Oben den Gang entlang saßen Angestelle in Büros inmitten von Blümchentapeten.
Und träumten von der Lausche, dem höchsten Berg des Lausitzer Gebirges.
Fortsetzung in den Kommentaren. Zurück zu Teil I.
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Sonntag, 30. September 2007
It's so quiet in the ruins (I)
Nachdem sie das Werk geschlossen hatten und die letzten Arbeiter fortgegangen waren ...
... kamen die Vandalen.
Manche von ihnen hatten zumindest Sinn für Poesie.
Nun ist hier alles still. Nur die Bäume sind da.
Und manchmal, wenn das Wetter gut ist, kommen auch Schneeeulen hierher.
Fortsetzung folgt.
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