Samstag, 3. März 2007
Die Flucht
Immerhin, diesmal wenigstens keinen Sex nach einem Bauchschuss. Dennoch wäre man als Zuschauer froh, wenn diese Filme zur Zeitgeschichte 'mal ohne die Konstellation schöne Frau zwischen zwei Männern auskämen. Zumal man dazu auch immer noch so eine Musiksauce serviert bekommt.
Nix gegen Liebesgeschichten, aber immer nur diese Variante ermüded auf Dauer doch etwas. Was nicht heißen soll, dass es unbedingt die umgekehrte Variante - Mann zwischen zwei Frauen - sein muss. Sag' ich jetzt schon einmal vorsorglich, denn uns steht ja bestimmt noch ein Film über die Trümmerfrauen ins Haus.
Aber vorher, liebe Programmverantwortliche beim Fernsehen, vorher solltet Ihr einmal Elem Klimows Film Komm und sieh zur besten Sendezeit zeigen. Den haben hierzulande viel zu wenig Leute gesehen. Ist ja nicht so, dass deutsche Soldaten nicht auch russische Frauen und Mädchen vergewaltigt hätten. Darüber redet hier nur niemand gern, gelle?
Nix gegen Liebesgeschichten, aber immer nur diese Variante ermüded auf Dauer doch etwas. Was nicht heißen soll, dass es unbedingt die umgekehrte Variante - Mann zwischen zwei Frauen - sein muss. Sag' ich jetzt schon einmal vorsorglich, denn uns steht ja bestimmt noch ein Film über die Trümmerfrauen ins Haus.
Aber vorher, liebe Programmverantwortliche beim Fernsehen, vorher solltet Ihr einmal Elem Klimows Film Komm und sieh zur besten Sendezeit zeigen. Den haben hierzulande viel zu wenig Leute gesehen. Ist ja nicht so, dass deutsche Soldaten nicht auch russische Frauen und Mädchen vergewaltigt hätten. Darüber redet hier nur niemand gern, gelle?
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Sonntag, 25. Februar 2007
Akademisches Lumpenproletariat
Seitdem ich vor ein paar Tagen gelesen habe, dass es sich nicht lohnt, monatlich zwanzig Euro für die private Altersvorsorge abzuzwacken, 200 oder mehr müssten es schon sein, habe ich wenigstens nicht mehr so ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht vorsorgen kann.
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Mittwoch, 31. Januar 2007
Hölle
Diesen elenden Papierkram, mit dem man sich immer wieder herumschlagen muss, hat doch der Teufel erfunden.
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Dienstag, 30. Januar 2007
Jobkrise? Beziehungskrise?
Irgendwie frage ich mich schon, was los ist, wenn innerhalb von drei Stunden von Österreich, den USA und Baden-Württemberg aus nach "sexy Männerberufen" gegoogelt wird. In einem anderen Fall will ich es lieber gar nicht wissen. Die Suche nach "Briefe öffnen mit Wasserdampf" aus Hannover, die mich heute gleich zweimal erreichte, ist mir doch sehr umsympathisch.
Was die Männerberufe angeht, so wurden wir uns damals ja nicht ganz einig; umso eindeutiger ist dafür aber die Antwort auf die zweite Frage.
Was die Männerberufe angeht, so wurden wir uns damals ja nicht ganz einig; umso eindeutiger ist dafür aber die Antwort auf die zweite Frage.
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Freitag, 5. Januar 2007
Draußen spielen
Heute ist der dritte, und ich habe nur noch fünf Euro auf dem Konto, erzählt mir die Nachbarin von gegenüber. Internet und Telefon sind abgestellt, weil ich die Rechnung nicht bezahlen konnte. Ihre Hand wedelt in die Richtung eines ordentlich gestapelten Packens Briefumschläge. Da liegen die anderen, ich mache sie schon gar nicht mehr auf, ich kann sie sowieso nicht bezahlen. Die verdammten Nachzahlungen für Strom und Gas haben mir das Genick gebrochen. Früher mit der Sozialhilfe ging das noch immer irgendwie, aber seit Hartz IV habe ich dauernd Probleme. Gibt Dir denn das Amt kein Darlehen dafür?, frage ich. Haben sie ja schon, jetzt zahle ich jeden Monat 120 Euro zurück.
Ihre Tochter kommt zu uns in die Küche, mein Leihkind, das mich manchmal besuchen kommt und mit mir Galgenmännchen spielt. Mama, ich möchte mich mit Helena verabreden, darf ich? Ja, sagt meine Nachbarin. Hier, nimm das Handy, auf der Karte ist noch etwas drauf. Aber denk dran, wenn Ihr Euch hier trefft … Sie zögert, bevor sie weiterspricht. Du weißt, der Kühlschrank ist leer, ich kann Euch nichts zu essen machen.
Ist gut, Mama, antwortet das Mädchen. Wir wollten eh rausgehen.
Als wir wieder allein sind, schaut mich meine Nachbarin niedergeschlagen an. Ich weiß bald nicht mehr, was ich machen soll, sagt sie leise. Beim Supermarkt da vorne hatte ich einen Zettel an der Tür gesehen: Aushilfe für zehn Stunden in der Woche gesucht. Ich habe mich gleich beworben, aber die wollten mich nicht. Aus betriebsbedingten Gründen. Ihre Stimme klingt bitter, als sie die üblichen Phrasen aus der Absage zitiert. Was ist denn an mir verkehrt? Guck Dir doch ’mal die anderen an, die dort arbeiten. Selbst die 16-jährige Martina haben sie genommen, und die ist echt nicht besonders helle. Als ich die an der Kasse sitzen sah, bin ich heulend aus dem Laden heraus.
Ich schaue meine hübsche, junge Nachbarin an und weiß auch nicht, was an ihr verkehrt sein soll.
Vorhin war ich kurz einkaufen. Der Zettel hängt noch da.
Ihre Tochter kommt zu uns in die Küche, mein Leihkind, das mich manchmal besuchen kommt und mit mir Galgenmännchen spielt. Mama, ich möchte mich mit Helena verabreden, darf ich? Ja, sagt meine Nachbarin. Hier, nimm das Handy, auf der Karte ist noch etwas drauf. Aber denk dran, wenn Ihr Euch hier trefft … Sie zögert, bevor sie weiterspricht. Du weißt, der Kühlschrank ist leer, ich kann Euch nichts zu essen machen.
Ist gut, Mama, antwortet das Mädchen. Wir wollten eh rausgehen.
Als wir wieder allein sind, schaut mich meine Nachbarin niedergeschlagen an. Ich weiß bald nicht mehr, was ich machen soll, sagt sie leise. Beim Supermarkt da vorne hatte ich einen Zettel an der Tür gesehen: Aushilfe für zehn Stunden in der Woche gesucht. Ich habe mich gleich beworben, aber die wollten mich nicht. Aus betriebsbedingten Gründen. Ihre Stimme klingt bitter, als sie die üblichen Phrasen aus der Absage zitiert. Was ist denn an mir verkehrt? Guck Dir doch ’mal die anderen an, die dort arbeiten. Selbst die 16-jährige Martina haben sie genommen, und die ist echt nicht besonders helle. Als ich die an der Kasse sitzen sah, bin ich heulend aus dem Laden heraus.
Ich schaue meine hübsche, junge Nachbarin an und weiß auch nicht, was an ihr verkehrt sein soll.
Vorhin war ich kurz einkaufen. Der Zettel hängt noch da.
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Mittwoch, 3. Januar 2007
Hexenküche (I)
Die Kombination Dampftopf und Gasherd kann bisweilen etwas unheimlich sein. Vor allem, wenn man beim Kochen noch die letzten Reste des Rieslingsekts von Silvester geleert hat.
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Es fliegt was in der Luft

Da sitzt man arglos auf dem Sofa herum, denkt an
An meinem heißen Herzen ist der Schnee etwas geschmolzen, darum werfe ich nur drei sehr kleine Schneebälle weiter. Sie fliegen in Richtung* Glückskeks und Hauptstadtkatze, in der Hoffnung, dass sie sich melden, jetzt, wo ihr Blog plötzlich offline ist (hoffentlich ist alles in Ordnung). Madame Modeste braucht sicherlich auch einen Schneeball, um ihren geschätzten Gefährten einmal so richtig einseifen zu können, wenn er es wieder einmal versäumt, ihr Schokolade zu schenken. Den dritten, schließlich, schicke ich nach Israel zu Lila, denn dort gab es zum Jahresausklang nur Regen und Blitze, aber auch keinen Schnee.
* unwahrscheinlich, dass ich treffe, ich habe kein räumliches Sehen und ziele entsprechend schlecht.
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Freitag, 22. Dezember 2006
Rauch ohne Feuer
Nicht Gold, nicht Myrrhe bringt meine ältere Schwester morgen mir, um meine Wohnung auszuräuchern. Weihrauch, sagt sie, reinige die Luft. Von morgen an riecht es also sehr katholisch bei mir. Falls Sie länger nichts mehr von mir hören sollten, hat mein protestantisches Seelchen einen Schwindelanfall erlitten.
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Mittwoch, 20. Dezember 2006
Please ignore me
Wenn man bleich ist wie ein Gespenst, weil man sich aus dem Bett gequält hat, um zum Arzt zu gehen, wenn von Frisur längst keine Rede mehr sein kann, weil man den Friseurtermin wegen Krankheit dreimal verschieben musste, und wenn man obendrein auch noch unterwegs Nasenbluten bekam, dessen Spuren womöglich noch irgendwo im Gesicht kleben, dann möchte man nicht diesen attraktiven Maskenbildner auf der Straße treffen. Und schon gar nicht möchte man in dem Zustand auch noch von ihm wiedererkannt und gegrüßt werden.
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Montag, 18. Dezember 2006
Still ill
Vielleicht liegt's ja doch daran, dass ich den Glücksbringer vom Shinto-Schrein versehentlich ausgepackt habe - jedenfalls werde ich dieses Jahr nicht mehr arbeiten gehen. Draußen ist es ziemlich kalt, und die Sonne lässt sich auch kaum blicken, wer mag da schon unterwegs sein, tröste ich mich. Da bleibe ich halt weiter daheim und ziehe mir die Decke über den Kopf.
Los, beneidet mich jetzt wenigstens.
Los, beneidet mich jetzt wenigstens.
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