Montag, 29. August 2005
Writing on the wall (I)

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Dienstag, 16. August 2005
Das Schwarze vom Schwarzen unterscheiden
Du mußt in das tiefste Dunkel hineinschauen. Es genügt nicht, das Dunkle vom Hellen zu unterscheiden, du mußt das Schwarze vom Schwarzen unterscheiden können. Wenn es einen Gott gibt, dann kannst Du ihn möglicherweise in der kleinsten Menge Licht und der aufs Äußerste reduzierten Komposition finden.

- Peter Nádas -

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Donnerstag, 11. August 2005
See into the trees

Come closer and see
See into the trees
Find the girl
If you can
Come closer and see
See into the dark
Just follow your eyes
Just follow your eyes.


- The Cure: A forest -

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Dienstag, 26. Juli 2005
Montagssätze
Die Salatgabel in der Hand fiel der Angeklagte die Dame an.
Aber ab Monat Januar fangen wir allesamt dann zu sparen an.
Sage alles, was du der Masse zu sagen hast, in banaler Sprache.

Ein Tag ich sprechen hübsch.
Vorausgesetzt, ich bekomme überhaupt den Mund auf.

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Montag, 25. Juli 2005
Lektion 1
Die Realität kann ein Ort für Niederlagen und Enttäuschungen sein. Doch Illusionen und Trugbilder sind keine Alternativen, sondern eine Spirale ins Nichts.

aus: "Power Motivating!" für kranke Schlangen in der Anstalt - Psychiatrie für misshandelte Kuscheltiere.

via engl.

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Freitag, 1. Juli 2005
Do you speak my language?
An sich hatten Picasso und ich nichts gemeinsam, tatsächlich verband uns aber sehr viel. Eines Tages, als ich ihm in einem Anflug von Herzlichkeit - sehr im Gegensatz zu der "englischen Zurückhaltung", die ich zuvor gezeigt hatte - gestand, wie unbefangen ich mich in seiner Gegenwart fühle, packte er mich am Arm und rief erregt: "Aber das ist ja genau das, was ich auch empfinde. Als ich jung war, noch jünger als Sie heute, fand ich nie einen Menschen, der so wie ich war. Ich hatte das Gefühl, völlig isoliert zu leben, und sprach mit niemandem über das, was ich wirklich dachte. Ich flüchtete mich ganz in meine Malerei. Im Lauf des Lebens traf ich hier und da Menschen, mit denen ich mich ein wenig austauschen konnte, und mit der Zeit wurde das immer besser. Auch ich hatte bei Ihnen das Gefühl, daß wir dieselbe Sprache sprechen. Vom ersten Augenblick an, wußte ich, daß wir etwas miteinander anfangen könnten."

- Françoise Gilot, Carlton Lake: Leben mit Picasso. München 1984. -

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Mittwoch, 29. Juni 2005
Staubwirbel
Kein Mensch bedeutet mir wirklich etwas. Für mich sind andere Menschen wie diese kleinen Staubkörner, die da im Sonnenlicht schweben. Nur ein Schlag mit dem Besen, und draußen sind sie.

Das hat Pablo Picasso einmal zu seiner Geliebten Françoise Gilot gesagt, als sie zusammen den tanzenden Staub in einem Sonnenstrahl beobachteten, der ins Zimmer fiel. Die Malerin entgegnete daraufhin, wie oft sie in seinem Umgang mit anderen Menschen bemerkt hätte, dass die nur ein Staubkörnchen für ihn seien. Sie aber sei ein kleines Staubkörnchen, das sich selbstständig bewegen könne und keinen Besen brauche: Sie könne von selbst gehen. Sie ging und blieb drei Monate fort. In ihren Erinnerungen heißt es dazu weiter:

Nicht, daß ich seine Größe nicht bewundert hätte; nur sah ich sie nicht gern getrübt durch eine Überheblichkeit, die für mich mit wahrer Größe unvereinbar war. Ich verehrte ihn als Künstler außerordentlich, doch wollte ich weder sein Opfer sein noch eine Märtyrerin. Offenbar war gerade das einigen anderen seiner Freundinnen passiert.

Der 40 Jahre jüngeren Künstlerin gestand Picasso noch am Anfang ihres Kennenlernens: Ich fürchte, ich werde sterben, ohne je geliebt zu haben.
Das erste Mal begegnet sind sie sich 1943, da war Françoise Gilot 21 Jahre alt und hatte gerade ihre erste Ausstellung gehabt. Zehn Jahre später, in denen sie zwei Kinder von ihm bekommen hatte, verließ sie - Keine Frau verläßt einen Mann wie mich - Picasso, der mit Vorliebe behauptete, es gäbe nur zwei Kategorien von Frauen: Göttinnen und Fußabstreifer.
Wenig überraschend findet sich in ihren Erinnerungen auch der traurige Satz:

Und immer, wenn er dachte, ich könne mich zu sehr als Göttin fühlen, tat er, was er konnte, um mich zum Fußabstreifer zu erniedrigen.

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Sonntag, 26. Juni 2005
Sela
Der sonntägliche Kirchgang war mir früher eine Selbstverständlichkeit, heute schaffe ich das nur noch eher selten. Denn dort, wo ich aufwuchs, begann der Gottesdienst erst um halb elf Uhr. Er dauerte eine Stunde, die Predigt nie länger als zehn bis zwölf Minuten, was vollkommen ausreichte, um Wichtiges zu sagen, es sollte sich ja niemand langweilen, außerdem waren ja noch vier bis fünf Lieder und allerlei Liturgisches zu singen.
Dass andernorts der Gottesdienst meistens bereits um zehn Uhr beginnt, daran habe ich mich später irgendwie nie gewöhnen können, mein sonntäglicher Rhythmus ist immer noch ein anderer. Nicht, dass ich nicht früh genug wach würde, auch heute weckten mich gegen sechs Uhr die Vögel, zwei Stunden später stand ich auf, in der Kirche war ich trotzdem nicht. Aber es gibt ja auch Sonntagsgottesdienste im Radio, und selbst im Web lässt sich so manche Predigt nachlesen. So fand ich eben wieder manches wahre Wort: Man muß sich eine Niederlage auch einmal eingestehen können, las ich beispielsweise, und:
Für irgendwas ist alles irgendwie gut. So gesehen, muß man im Leben nicht darauf achten, keine Fehler zu begehen, sondern darauf achten, daß die Fehler nicht zu lange dauern.

Das bewege ich dann heute 'mal in meinem Herzen.

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Freitag, 24. Juni 2005
Liebes Schaf,
wie verliebt man sich? Verirrt man sich? Verliert man das Gleichgewicht und stolpert und fällt hin, schürft sich das Knie auf und das Herz? Knallt man auf den steinigen Boden? Gibt es einen Abgrund, in den man versinkt, über die Kante und weg, auf Nimmerwiedersehen?

- Cathleen Schine: Der Liebesbrief -

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Donnerstag, 9. Juni 2005
Yesterday's letter
Vor einigen Tagen erwähnte ich einmal, dass ich ganz gerne Briefe schreibe. Ein frühes Zeugnis dieser Leidenschaft fand mein Onkel neulich in einem Buch als Lesezeichen wieder und schickte es mir per E-Mail.



Aus Diskretionsgründen habe ich seinen Namen geschwärzt und meine Unterschrift ersetzt.

Sagte ich eigentlich schon, dass ich den "Schönschreibunterricht" nicht mochte?

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