Ich träumte nämlich von Kristina Köhler.
Ja, ich weiß, sie heißt inzwischen Schröder, aber in meinem Traum hieß sie eben noch Köhler und besuchte mich in der Bleigießerei, in der ich im vorigen Jahrhundert arbeitete. Sie kam ins Zimmer, trug dieses braune Kostüm, in dem man sie häufiger sieht, und umarmte mich stürmisch von hinten. Alsdann gestand sie mir freudestrahlend ihre Liebe.
Mir war das etwas peinlich, denn ich konnte ihre Gefühle nicht erwidern. Zugleich tat sie mir leid, denn ich weiß ja nur zu gut, wie das ist, einseitig verliebt zu sein. Während ich also noch überlegte, was um Himmels willen ich denn nun sagen könnte, rettete mich Frokki. Sein Gekreisch riss mich aus dem Schlaf und enthob mich einer Antwort.
Danke Frokki.
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You own me
There's nothing you can do
You own me
- The National: Lucky You -
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Nicht wahr, Sie haben sich in den vergangenen Monaten unter den Bäumen häufiger gelangweilt. Geben Sie es ruhig zu, ich nehme Ihnen das nicht übel, sondern verstehe es sehr gut. Nur sporadisch gab es hier etwas Neues zu lesen, noch seltener erzählte ich Geschichten, meistens blieb es bei kurzen Einträgen. Was Sie wahrscheinlich nicht wussten: Sie wurden Augenzeugen einer beginnenden Schreibkrise, die seit Februar richtig schlimm ist.
Schreibkrise – das mag sich für den ein oder anderen lustig oder gar lächerlich anhören, aber ich versichere Ihnen, es ist überhaupt nicht zum Lachen. Im Gegenteil, es ist grauenhaft und bleibt nicht ohne Nebenwirkungen. Ich hatte so etwas noch nie, hätte mir das auch nie träumen lassen. Mittlerweile weiß ich, dass es auch schon ganz andere erwischt hat.
Ich suche bereits nach einem Weg hinaus und denke, dass ich den auch finden werde. Vermutlich wird es mich mehr Geduld kosten, als ich habe, und mehr Zeit, als ich mir leisten kann. Keine Ahnung, was währenddessen hier unter den Bäumen passieren wird. Möglicherweise erzähle ich Ihnen, dass ich im März sieben Kilo Joghurt und fast acht Kilo Obst vertilgt habe, und wir diskutieren, was wir morgens frühstücken. Vielleicht poste ich auch mehr oder weniger kommentarlos irgendwelche Fotos. Vielleicht bleibt es auch so ereignislos und zäh, wie es die vergangenen Monate war.
Wie auch immer, bleiben Sie mir bitte gewogen.
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Wir waren keine kleinen Kinder mehr und wussten längst, vor wem wir uns in Acht nehmen mussten. Kein Fremder, der uns Schokolade schenkt. Kein schemenhafter Grauer, sondern einer mit roten Haaren und Schweinsäugelein, der gern knallgelbe Frottiersocken in Sandalen trug. Wir sahen ihn fast jeden Tag. Er war unser Lehrer.
* Namen wie immer geändert.
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- Ti: Ligurien und die kleinen Freuden -
Ihr Name steht noch immer in meiner Abonnentenliste. Auch ich habe ihr Blog noch abonniert, es existiert nach wie vor. Gestern vor zwei Jahren starb Marion in einem Hospiz, 50 Kilometer entfernt von der See.... link ... 2-faches Echo ... comment
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It doesn't pay to make predictions
Sleeping on an unmade bed
Finding out wherever there is comfort
There is pain
Only one step away
- Crowded House: Four Seasons In One Day –
Sechs Wochen ist es nun her, ganz erholt habe ich mich davon noch nicht. Doch auch das vergeht. Blut trocknet wie Regen, wie Regen. Füllt meinen Kelch.
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Die war aber nicht gerade zuvorkommend, findet meine Schwester, dabei müssten die doch solche Telefonate gewohnt sein. Ich wundere mich ebenfalls.
Am nächsten Morgen ruft mich meine kleine Schwester ganz früh an. Mir hat das keine Ruhe gelassen, ich wollte einfach nochmals fragen, ob ich nicht doch vorbeikommen kann, sagt sie zu mir. Diesmal habe sie jemand anderen an der Strippe gehabt, der sei freundlicher und etwas auskunftsfreudiger gewesen. Unser Vater liege im künstlichen Koma, habe der Pfleger gesagt. Das sei aber nach so schweren Operationen normal. Vorbeikommen könne sie aber leider nicht, das sei erst zur Besuchszeit am Nachmittag möglich.
In der Eile vergisst meine kleine Schwester mir zu erzählen, dass der Pfleger auch noch von einem Notfall gesprochen hat. Und während ich mich die nächsten Stunden beunruhigt frage, seit wann es normal sein soll, nach einer Bypass-Operation in ein künstliches Koma versetzt zu werden, wird sie sich Sorgen über den Notfall machen und grübeln, was wohl in der Nacht passiert ist.
Als unsere ältere Schwester Amaryllis nachmittags auf die Intensivstation geht, findet sie dort unseren Vater nicht vor. Wie sich herausstellt, war er nie auf der Intensivstation, denn die Operation war so gut verlaufen, dass sie ihn gleich auf die Wachstation gebracht haben. Unser Vater wird ihr erzählen, dass er schon um 17 Uhr wieder aufgewacht sei und fortan kein Auge mehr zugetan habe, weil draußen die ganze Nacht lang ein Höllenlärm gewesen sei.
Sie hatten ihn verwechselt. Es war jemand anderes Vater, der im künstlichen Koma lag.
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Ich stehe auf, schließlich kann ich eh nicht mehr schlafen. In der Küche bereite ich mein Frühstück vor, putze Zähne, dusche, ziehe mich an. Die gewohnten Handgriffe verrichte ich fahrig, eine Glasschüssel rutscht mir aus der Hand, zerschellt in tausend Scherben. Mir geht selten etwas kaputt, und ich fluche leise, als ich die Scherben zusammenkehre.
Es ist acht Uhr, in einer Viertelstunde wird er hier sein, damit ich ihn begleite. Er wird dann doch selbst fahren wollen und mich ein paar Mal nach dem Weg fragen, den er sonst ganz genau kennt. Und auch später wird er auf den langen Fluren einige Male fast die Orientierung verlieren. Er wird auch dann nicht über seine Angst sprechen.
Heute geht mein Vater in die Klinik. Morgen wird er am Herzen operiert.
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