Mittwoch, 24. Juni 2009
Tag X
Ich erwache eine Stunde vor der Zeit und weiß, auch er liegt schon lange wach. Seit Jahren schon schläft er schlecht, und heute wird keine Ausnahme sein. Nein, ganz gewiss nicht heute. Er hat diesen Tag wochenlang hinausgezögert. Sie sagten, es sei ernst, doch er ließ sich nicht zu einem früheren Termin bewegen. Erst nach Euren beiden Geburtstagen und Eurer Reise, entschied er. Wir alle waren beunruhigt. Manchmal war er dann sehr still, wir ahnten seine Angst, doch er sprach nicht darüber. Er spricht nicht über seine Gefühle. Nie.

Ich stehe auf, schließlich kann ich eh nicht mehr schlafen. In der Küche bereite ich mein Frühstück vor, putze Zähne, dusche, ziehe mich an. Die gewohnten Handgriffe verrichte ich fahrig, eine Glasschüssel rutscht mir aus der Hand, zerschellt in tausend Scherben. Mir geht selten etwas kaputt, und ich fluche leise, als ich die Scherben zusammenkehre.

Es ist acht Uhr, in einer Viertelstunde wird er hier sein, damit ich ihn begleite. Er wird dann doch selbst fahren wollen und mich ein paar Mal nach dem Weg fragen, den er sonst ganz genau kennt. Und auch später wird er auf den langen Fluren einige Male fast die Orientierung verlieren. Er wird auch dann nicht über seine Angst sprechen.

Heute geht mein Vater in die Klinik. Morgen wird er am Herzen operiert.

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Ich komme hier mit der Zeitschiene was durcheinander - hoffe, es ist alles gut gegangen!

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Manche Dinge schreiben sich mit etwas Abstand besser (wobei die Pause länger dauerte als ursprünglich geplant).

Ich habe nur vorübergehend einige Postings offline gesetzt, damit dieses Posting nicht untergeht. Erfahrungsgemäß schauen die meisten Leser nämlich nur auf die Startseite und nicht danach, was es rechts im Waldesrauschen Neues gibt.

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Ich wünsche alles Gute, Ihnen und Ihrem Vater. Und ja: die Daten und Reihenfolge der Beiträge sind ein bißchen sonderbar.

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Vielen Dank für Ihre guten Wünsche.
Lassen Sie sich nicht verwirren, es ist alles noch da, nur momentan vielleicht nicht sichtbar.

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ich kenne exakt das nur zu gut.
(auch alles weitere, aber das war meines vaters eigener pfad.)

hoffe, es ist alles gut gegangen!

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Ja, liebe Lu. Es hat zwar am Folgetag noch einige Aufregung gegeben, aber die hat sich zum Glück als grundlos erwiesen.

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liebe frau arboretum, ich hoffe, es ist alles gutgegangen mit ihrem papa! es hat ihm bestimmt geholfen, dass sie einfach da waren, und er seine angst für sich behalten durfte, in guten händen geborgen.

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Es ist alles gut gegangen. In den folgenden Wochen sollte mein Vater uns alle halb in den Wahnsinn treiben sich als etwas schwieriger Patient erweisen.

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Ihr langes Schweigen beunruhigt mich. Ich hoffe, es ist alles gutgegangen.

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Entschuldigen Sie bitte mein langes Schweigen. Das war nicht so geplant. Mein Vater war erst länger im Krankenhaus, dann kurz daheim, und dann noch drei Wochen in der Reha. Ich habe ihn möglichst oft besucht und hatte dann abends einfach keine Lust mehr zu bloggen, ich war froh, wenn ich es danach noch ins Sportstudio geschafft habe. Seit vier Wochen ist er bei meiner Mutter, weil die Wunde am Bein nicht heilen wollte. Allmählich wird es besser, was auch ganz gut ist, denn jetzt ist allmählich selbst die Engelsgeduld meiner Mutter erschöpft. Ihm geht es jetzt auch schon wieder so gut, dass er selbst wieder mit seinem Auto herumkurvt.

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