Mittwoch, 19. April 2006
Chapeau (claque)
Er ist einfach zusammengeklappt. Gespürt habe ich es ja, dass da etwas nicht stimmt, aber ich hatte halt gehofft, es wäre vielleicht nicht so schlimm, ließe sich wieder einstellen, wie schon einmal. Ich wollte doch mit ihm noch zwei Sommer erleben. Nun bleibt uns nicht einmal mehr dieser.
Den toten Zylinder hätte es zu allem anderen jetzt nicht auch noch gebraucht.

Jedenfalls ist mir gerade nicht sehr nach feiern, auch wenn der Kalender das eigentlich anzeigt.

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Man müsste es ihnen irgendwie verbieten können zu verschwinden. Zumindest denen, an denen man hängt, aus dem einen oder anderen Grund.

Ein Bekannter hat mal eine Zeremonie für sein gestorbenes Auto, das er sehr liebte, ausgerichtet. Mit Kuchen und Grabrede und den versammelten Freunden, die in den letzten Jahren mit dem Auto herumgefahren waren. Das war, neben etwas überzogen, auch sehr rührend.

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Ja, an diesem Auto hänge ich ganz besonders, mehr noch als seinerzeit an meinem ersten, einem R4 (übrigens auch ein Auto mit einer hervorragend funktionierenden Heizung, genau wie mein jetziges). Als ich das vor gut acht Jahren kaufte, sah es aus wie ein typisches Frauenauto aus den 80ern. Die Vorbesitzerin hatte nämlich nicht nur ein großes elektrisches Faltdach einbauen lassen, sondern auch über hundert Kreise, Drei- und Vierecke in den Farbtönen flieder, türkis, pink und vanille aufgeklebt - ich war Stunden beschäftigt, die wieder abzupulen. Seither hat es mir immer treue Dienste geleistet, selbst jetzt, mit nur drei Zylindern. Als ich gestern am frühen Abend bei Sonnenschein und mit offenem Dach wegfuhr, wurde mir richtig schwer ums Herz. Eine Grabrede wird es wohl nicht geben, aber eventuell schreibe ich noch etwas, so lange ich es noch habe. Gestern habe ich aus Pietätsgründen die Bloggeburtstagsparty ausfallen lassen - hat ja eh keiner daran gedacht (böh) -, und bin stattdessen mit meiner Schwester auf ein Konzert gegangen: Duels, The Kooks, The Zutons und Archive. Wie's war, erzähle ich dann vielleicht heute Abend.

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Oh ja, tun Sie mal.
Ich wollte ja eigentlich da kommenden Sonntag auch hin, fürchte aber, es wird nichts. Wirklich sehen will ich nur Archive, und ob es für einen Festivalauftritt lohnt, sich extra ein Auto zu mieten... (Weiß ich nicht, finde es ja aber vielleicht noch heraus).

Und für einen klitzekleinen Moment hatte ich befürchtet, Sie hätten diese Aufleber am Auto gelassen. Puh.

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Hahaha, was für eine Vorstellung, dass ich mit so einem vollgeklebten Auto herumfahren würde. Ich bin allerdings eine Weile mit den Klebespuren herumgefahren, bis ich mir endlich so ein Spray besorgte, womit die dann auch noch abgingen.

Nachdem ich am Donnerstag kurzfristig zugesagt hatte, eine Projektarbeit über Einsparungspotenziale in Studentenwohnheimen (ging um Nebenkosten, Wasser- und Wärmeverbrauch usw.) Korrektur zu lesen, wurde das nichts mit der versprochenen Konzertgeschichte, ich bin in der Nacht wieder erst um zwei ins Bett gefallen. Und gestern Abend bin ich dann freiwillig um 21.30 Uhr Richtung Bett und habe nur noch ein bisschen gelesen. Jetzt ist erst einmal Putzorgie angesagt, heute Abend spiele ich Doppelkopf, darum bitte ich noch ein bisschen um Geduld. Vielleicht muss ich das portionsweise machen, wäre wohl das Beste.

Wer spielt denn da noch auf dem Festival? The Zutons and Monochrome?

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Nein, leider sind in Bochum Monochrome nicht dabei, das wäre ein Grund, doch hinzufahren.
Die Zusammenstellung ist wie Ihre. Außerdem spielt Gustav morgen in Köln, dann nehme ich lieber die.
Machen Sie, wie Sie wollen und können, ist ja keine Pflichtveranstaltung hier.

Putzorgien sollte ich auch mal veranstalten. Ein bisschen Exzess kann ja nie schaden.

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Sie lassen sich The Kooks entgehen?

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Ich glaub schon. Ich find die ganz nett, aber vom Hocker reißen sie mich nicht. Dazu hab ich in letzter Zeit zu viel mich wirklich Faszinierendes ohne "The" im Namen entdeckt. You say party usw, Elle Milano und Girls in Hawaii z.B. kann ich ja gar nicht oft genug in den höchsten Tönen loben. (Ach, das wissen Sie ja schon :))

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Ehrlich gesagt, nein, obwohl ich ihre Loblieder natürlich vernommen habe.
Ich kannte aber auch eigentlich keine der Bands, als ich vergangenen Mittwoch dorthin bin, teilweise nicht einmal die Namen. Von den Kooks hatte ich vorher 'mal ein paar Songs gehört - so wie auch von Elle Milano. Archive kannte ich nur den Namen nach. Ein aufmerksamer Blogger hat mich mit einer sehr schönen DVD bedacht, aber mangels passender Software habe ich mir die noch nicht zu Gemüte führen können. Entweder muss ich demnächst einmal meinen MP3-Player leeren oder mir noch einen USB-Stick besorgen, damit ich das Programm über die Straße bekomme (meine jüngere Schwester will ihren USB-Stick gerade nicht 'rausrücken, sie hat da auch Daten drauf).

Wieso muss ich armes welsches Teufli jetzt arbeiten, anstatt hier übers Konzert zu plaudern und Musik zu hören? Das käme meinem müden Hirn gerade mehr entgegen.

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So many eyes staring right back at me
Wahrscheinlich werden wir unter den Ältesten sein, sage ich zu meiner Schwester, als wir jede mit einer Nussecke in der Hand die Straße zum Club hinuntergehen. Beide kommen wir direkt von der Arbeit, sie aus der Lackfabrik, ich aus der Schneekugelmanufaktur, deshalb die Nussecken. Im Supermarkt am Anfang der Straße gab es nichts mehr Gescheites zu essen. Beide sind wir so lange nicht mehr in dem Club gewesen, dass wir uns erst einmal unauffällig umsehen müssen, wo genau der Eingang ist. Ah, da. Drinnen peilen wir kurz die Lage und verschwinden erst einmal auf die Toilette, bevor wir zur Bar gehen. Was bekommt Ihr?, fragt die Barfrau. Immerhin sind wir schon einmal nicht gesiezt worden, raunt mir meine Schwester zu, als wir mit den Getränken Richtung Stufen gehen. Ich krame schon einmal nach dem Papiertaschentuch in der Hosentasche und bastele mir Ohrenschützer, meine Schwester tut’s mir gleich. Als es irgendwann endlich so aussieht, als ginge es gleich los, bauen wir uns hinter dem Mischpult auf, da sieht man ganz gut über die anderen hinweg. Vier Jungs und ein Mädchen betreten die Bühne, fangen an zu spielen. Mir tun sie ein bisschen leid, denn das Publikum vorne steht dort wie angewurzelt. So many eyes staring right back at me. Wie die Band klingt, vermag ich beim besten Willen nicht zu sagen, es kommt nur Klangmatsch an. Der Sänger bricht immer wieder theatralisch am Mikro zusammen, nun ja, es ist bestimmt auch ziemlich warm in dem langen Mantel. Beim fünften Lied schnappe ich gerade noch auf, dass das die Duels sind, jedenfalls sagte der Sänger etwas, dass sich so angehört haben könnte, so genau weiß das keiner bei dem miesen Sound. Dann ist auch schon wieder alles vorbei, fünf Lieder, die Umbaupause dauert zweimal so lang wie das Set. Meine Schwester vertreibt mir die Zeit mit Erzählungen von einem Motörhead-Konzert, auf dem sie einmal war und mit kleinen Lästereien über den hauseigenen Nick-Nolte-Verschnitt, der jetzt wieder am Mischpult herumhängt und sich ziemlich wichtig vorkommt.

Fortsetzung folgt, Frau ungefragt.

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a) moment, dann haste mich irre geführt ich dachte der feiertag wr am 25. schulde dir ja schließlich ne knef-hausapotheke
b) mein auto und ich sind zur zeit auch sehr entfremdet

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Nee, steht doch da oben rechts unter Laubfall: "online seit (nunmehr) 366 Tagen". Und bis zu meinem eigenen Feiertag ist es noch ein bisschen hin. Dass Du mir eine Knef-Hausapotheke schuldest, war mir gar nicht bewusst, vernehme ich aber gerne.

Was hat das Luckystrike-Auto?

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ach sagen wir, irgendwie steht da etwas zwischen uns - die polizei, sachickma.

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Oh, sind Sie bei kirschgrün über die Kreuzung gefahren? Oder waren Sie zu schnell?

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zu betrunken. nicht für meinen geschmack, aber für deren verhältnisse

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Oha, das klingt, als müssten Sie noch eine ganze Weile zu Fuß gehen oder U-Bahn fahren.

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oha, so hört sich das an. and we are not amused.

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Soll ich derweil Ihr Auto etwas bewegen, damit es sich nicht langweilt? (Wasissesdennfüreins?)

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es wird bewegt, danke, mein mitbewohner freut sich sehr. und ich kann mich nicht auf die offen-fahr-saison freuen...

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Ich auch nicht - wenn auch aus anderen Gründen.

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ach, diesen geburtstag kann ich mir gut merken, ich gratulier dann nächstes jahr rechtzeitiger! und ihr auto- wenns auf drei zylindern läuft, dann vielleicht auch auf zwei, wer weiß. ich kannte mal ein auto, das hatte nur noch einen rück- und einen vorwärtsgang und krachte damit durch waldwege, dass es eine freude hatte.

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Kennen Sie noch jemanden, der am 18./19. April Geburtstag hat?

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(Sorry, hatte mein Passwort verwechselt) Also nur fast am 18./19. April (nämlich am 18.), dafür aber gleich zwei, nämlich die hier erwähnten.

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Ach so. Ich hatte mich schon gewundert.

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