Mittwoch, 26. April 2006
Gewöhnlicher Beifuß
Es war ein schöner Tag, daran erinnere ich mich genau. Am Vormittag hatte es noch gar nicht so ausgesehen. Lotte und Jan hatten mich mit dem Auto abgeholt, wir fuhren zu einem See, den ich nicht kannte. Lotte hatte einen Picknickkorb gepackt, und wir fanden am See auch einen Platz ganz für uns allein. Am Ufer wuchsen Büsche und irgendwelche Kräuter, und wir lagen glücklich im Gras. Mittags wurde es so warm, dass Lotte und ich unsere Pullover auszogen. Darunter trug ich ein helltürkises T-shirt, auch daran erinnere ich mich noch genau, ich mochte es sehr. Lotte trug ein kirschrotes, es stand ihr gut zu ihren dunklen Haaren. Irgendwann sind wir beide in der Sonne eingeschlafen, während Jan ein Stück weiter oben am Hang saß und auf den See hinausschaute. Als wir später aufwachten, waren meine Arme und mein Gesicht leicht gerötet, weil ich mich nicht mit Sonnencreme eingecremt hatte, das passiert mir sonst eigentlich nie. Die Sonne war weitergewandert und uns wurde kühl im Schatten, also brachen wir auf. Erst auf dem Heimweg hörten wir im Radio, was geschehen war in jener fernen Stadt, die nach dem gewöhnlichen Beifuss benannt war.

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