Dienstag, 10. September 2013
George Barnett: Animal Keeper

Danke BBC.

Der Riff erinnert mich an irgendetwas, es will mir aber partout nicht einfallen.

Nachtrag (22. September 2013): Inzwischen gibt es auch ein eigenes Video.

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Lines dieser Art sind ja nicht selten. Kommt drauf an, wie genau man's nimmt mit Tempo und Tonart. Bei Neil Godfather Grungefather Young läuft so einiges im selben Strickmuster also fast wie bei Thomas Anders und Dieter Bohlen.

Jenes Lied ist von ca. 1990.

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Stimmt. Ist aber nicht der Song, der mir vage im Hinterkopf herumspukt. 1990 hat es George Barnett übrigens noch gar nicht gegeben, er ist 19.

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1990 ..., aber dich hat es doch wohl schon gegeben, vermute ich mal ganz forsch? "Erinnerung" :-)

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Ja, sicher doch. Und Erinnerungen an den Fall der Mauer habe ich auch. :-)

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Siehste, und ich hab' Memories of Heidelberg. :-)

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An Heidelberg habe ich wiederum recht wenig Erinnerungen, dabei war ich schon dreimal dort. :-)

Mit Neil Young verbinde ich auch ziemlich wenig, ich selbst habe den nicht so gern gehört. Das halten viele für Frevel, ich weiß. Es liegt an seiner Stimme, die mag ich einfach nicht. Und da bin ich sehr empfindlich. Wenn ich die Stimme des Sängers nicht mag, kann die Musik noch so gut sein, ich mag sie nicht hören, weil ich die Stimme des Sängers nicht ertrage.

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Neil Young, da sagen Sie was. Dieser Frevel ließe sich allenfalls noch toppen, indem man auf einer Ü40-Party auf einen Stuhl steigt und laut ruft: "Kurt Cobain war ja auch völlig überschätzt."

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Nirvana hatte ich immerhin 'mal auf Cassette im Auto (mein derzeitiges Auto ist das erste, das einen CD-Player hat) und das Unplugged-Konzert sogar auf CD. Hey, Kurt Cobain war schließlich Fan von Cheap Trick, was man auch hört - und mitunter sogar sieht (man vergleiche einmal dieses Foto mit diesem Foto). Cheap Trick haben ja etliche Bands inspiriert und beeinflusst. Deren Sänger Robin Zander wiederum hat eine Stimme, der singt mit 60 noch so manchen an die Wand. Wobei ich nur die ersten vier Alben von denen hatte (plus Live at Budokan und die EP Found All The Parts), leider schafften es nur deren schwächsten Songs jemals in die Charts, die anderen Sachen kennt kaum einer.

Edit: Ach, schau an, da kennt sich jemand aus, sehr detailliert sogar.

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(...) die anderen Sachen kennt kaum einer.

Stimmt, ich hatte die auch nicht sonderlich prominent auf dem Schirm. Das lief für mich unter "nette Mucke, die nicht nervt", vielleicht streckenweise bisschen bluesrockiger als sagenwirmal Loverboy, aber nichts, wonach man sich die Hacken abgelaufen hätte. Die Bezüge zu Nirvana waren mir nicht bekannt, wenngleich mir das alles spontan ziemlich plausibel erscheint. Vielleicht war ich für Nirvana (und überhaupt das ganze Grunge-Ding) einfach schon paar Jahre zu alt, als dass mich das noch so richtig hätte mitreißen können. Und für Neil Young zu jung? Ich weiß es nicht, bei vielen Altersgenossen von mir genießt er ja tatsächlich gottähnlichen Stellenwert...

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Nee, ganz andere Liga. Cheap Trick waren die Lieblingsband von Joey Ramone, sie spielten beim Tribute Concert zu dessen 50. Geburtstag einen Monat nach seinem Tod. Joey Ramone war wohl häufiger auf Cheap Trick-Konzerten und sang auch mal live mit denen. Tom Peterson hat den 12-saitigen-Bass erfunden, wie der Bassist von Loverboy heißt, muss man, glaube ich, echt nicht wissen. John Lennon bat Cheap Tricks Schlagzeuger Bun E. Carlos 1980, Schlagzeug bei einigen Aufnahmen (Double Fantasy) zu spielen, Gitarrist Rick Nielsen war dann auch dabei.

Vielleicht liegt es einfach auch an Neil Youngs Stimme. ;-)

Noch gottähnlicher als der wird ja Bob Dylan von seinen Fans verehrt. Noch so einer, der nicht singen kann, weshalb die Coverversionen immer besser sind als das Original. Spielt eigentlich Charlie Sexton noch in dessen Live-Band? Der Mann ist begnadet und der einzige Grund, warum ich mir Bob Dylan antun würde. Lieber würde ich aber nur Charlie Sexton zuhören, auch wenn der sich seine schöne Stimme kaputt geraucht hat. Klingt immer noch besser als Dylan. Oder Young.

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OK, andererseits: Johnny Cash konnte singen, ließ mich aber auch völlig kalt. ;-) Ich denke, man muss irgendwann im Laufe seiner Sozialisation dahin kommen, persönliche Präferenzen und kulturhistorische Einordnung auch mal trennen zu können. So gestehe ich Bob Dylan gerne seine große Bedeutung für den weiteren Verlauf der Geschichte der Populärmusik zu. Das verpflichtet mich aber nicht dazu, beim Anhören seines mindermelodischen Gequäkes Verzückung zu heucheln.

Und Neil Young, ok, der hat am gleichen Tag Geburtstag wie ich. Aber was heißt das schon, das hat der Zitterwolf auch. ;-)))

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Na, da befinden Sie sich ja in illustrer Gesellschaft. ;-)

Gequäke trifft es sehr gut. Und im Alter wurde es nicht besser.

George Barnetts Stimme mag ich, um 'mal wieder den Bogen zum Anfang zu schlagen.

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Young heißt bei ganz vielen meiner Freunde einfach nur "der Old", so als würde man sagen der Dude. Bis 1989 konnten seine Platten nur sehr umständlich beschafft werden (liebe Omi, kannst du da was für mich schmuggeln?), trotzdem hatte fast jeder fast alle Platten.
Von Dylan reichen mir seine besten zweihundert Lieder für den Hausgebrauch, von denen brauchbare Aufnahmen vorliegen, die stimmig klingen.
Nirvana, in mein Autoradio, das ich seit 1996 habe, passen sechs CDs und der Aufwand für das Tauschen der CDs ist ungefähr mit einem Radwechsel vergleichbar. Eine Nirvana-CD dürfte also seit ich das Radio habe fast ununterbrochen daringesteckt haben.

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17 Jahre lang immer wieder dieselben CDs hören? Oha. Dann Radio zu hören ist, je nachdem, in welchen Regionen man sich im Osten aufhält, nun auch keine Alternative.

Nachdem wir nun in Berlin noch so ein Einheitsdenkmal bekommen, hätten die Schmuggel-Omis allemal eines verdient. Ich frage mich, ob die wohl oft erwischt wurden. Und was dann aus den beschlagnahmten Platten wurde. Die Cassetten, die aus den West-Päckchen gefischt wurden, landeten bei der Stasi. In der Runden Ecke sah ich einen riesigen Haufen. Selbst Bach-Kantaten waren denen zu subversiv.

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Radio? Wenn man im fünften Gang und mit Radarapp die unverbrauchten Bundesländer durchmisst, findet sich immer irgendein Kulturradio. Zu speichern braucht man die Sender nicht, man ist gefühlt ruckzuck wieder aus dem Sendegebiet heraus. Man muss sich sowieso nicht kümmern um alles andere an Rundfunksenderschrott; man kümmert sich ja auch nicht um schlechte Bücher, die brühwarm feilgeboten werden.

Mit dem Erwähnen der CDs im Autoradio wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ein Nirvana-Kompendium eine Konstante dieses Gerätes vorstellt. Es kommen schon regelmäßig neue CDs rein, immer dann, wenn das Auto sowieso auf der Hebebühne ist wenn mir danach ist, wie bei Otto Normalbürger.

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George Barnetts Stimme mag ich, um 'mal wieder den Bogen zum Anfang zu schlagen.

Darauf können wir uns mühelos verständigen.

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"Bach-Kantaten zu subversiv"
Nicht überraschend, die Sache der ausführenden Organe konnte nicht das Abwägen sein (die hellsten Sterne an Gottes Firmament arbeiteten da auch nicht unbedingt). Einführen westlicher Tonträger: verboten. Drucksachen: nicht erlaubt.
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Was habt ihr nur immer mit Klang der Stimme? Die klang selten bei Chanson- und Liedschaffern gut im simplen Sinn. Vordergründig eher angenehm, eher kantenfrei, da gehe ich mit, ist eine schöne Eigenschaft an sich, gut. So wie bei, ach Gott, Michael Stipe, Bono Vox, whatever, bestimmt nicht Grönekasper.
Die Genialität dieses Teenager-Burschen gründet jedenfalls nur im Nebenfach auf seiner Stimme.

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Du liebe Zeit, was ist das denn für ein Auto, dass man gleich in die Werkstatt muss, um mal die CDs zu wechseln? ;-)

Kulturradios haben nicht unbedingt Verkehrsfunk, unterwegs ist das mitunter schon ganz praktisch, vor allem, wenn man ohne Navi unterwegs ist. Besaß ich in jener Zeit nicht, als ich mit dem Auto häufiger gen Osten fuhr. Das, was ich jetzt mitunter nutze ist eine Dauerleihgabe, uralt und nicht auf dem neuesten Stand. Gibt kein Kabel, um es für ein Update an den Rechner anzuschließen.

Herr Mark, das freut mich sehr. Bei Dylan sind wir uns auch vollkommen einig.

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Was habt ihr nur immer mit Klang der Stimme?

Ich für mein Teil mache da keinen großen Kult drum, aber es ist so, dass es sehr viele Vokalisten gibt, deren Gesang mich persönlich nervt, ohne dass ich genau erklären könnte, was genau es ist, das stört. Okay, bei Bob Dylan fällt das nicht schwer, bei Robert Smith von The Cure schon eher, es gibt überhaupt so viel auf CD gepresstes Gequäke und Gewimmer, dass ich schon froh bin, wenn ich irgendwas höre, das nicht Abschaltimpulse oder Widerwillen erzeugt.

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Nee, kantenfrei muss eine Stimme nicht sein, damit sie mir gefällt. Und was mit an George Barnett so gut gefällt, erzähle ich demnächst. Vorher kommt aber noch der tote Prinz und sein Garten dran.

Jetzt gehe ich erst einmal ins Bett. Muss morgen Früh wieder einmal zum Blutabnehmen.

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Ist ein ganz normales Auto mit CD-Abspieler in der Aussparung der Felge des Reserverads. Verkehrsfunk, ganz einfach: zu jeder vollen Stunde wird ein größerer lokaler Sender angehört, fertig.
Davon abgesehen gibt es den Schnickschnack meist auch auf den Kursbestimmungsgeräten oder auf einem Appendix auf dem mitnehmbaren Fernsprechgerät.

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Eine letzte Bemerkung.
Da Herr Mark den Johnny Meister aller Klassen Cash erwähnt hat: der konnte auch nicht singen. Er konnte freilich im höheren Alter mit brüchigerer Stimme einem Song Seele einhauchen.

Gegenüber der staubtrockenen Verhohnepipelung eines tollen Songs im nicht allzu üblen Original von U2 hat J.C. dem Song das Sterile zu nehmen vermocht.

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Öhm, ein Auto, bei dem man die CDs ins Reserverad steckt, würde ich nun nicht unbedingt normal nennen. :-)

Wie gesagt, die Dauerleihgabe von Navi verfügt nicht über solchen Schnickschnack und ein Smartphone, geschweige denn eine Freisprechanlage, besitze ich auch nicht.

Ich kannte bislang nur die Studioversion von One. Die Atmosphäre der Verzweiflung beschwört jedoch allzu leicht schmerzhafte Erinnerungen an einen schizophrenen Liebhaber herauf, dabei haben wir diesen Song niemals zusammen gehört. Und doch passt One, weil sich die Grenzen mitunter so völlig auflösten. Das war extrem, tat mir aber nicht unbedingt gut. Schizophrenie ist unter anderem auch ein Problem emotionaler Abgrenzung, und im verzweifelten Versuch, die seelische Balance wieder zu finden, schlug er eben emotional um sich. Volltreffer, versenkt.
I can't be holding on to what you got when all you got is hurt.

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Puh.
Ich hatte mal eine Freundin, die außer bei mir nie ein Wort sagte (ich weiß nicht, wann es angefangen hat, jedenfalls solange ich sie kannte). Sie hatte lockiges, blondes Haar wie Meer und Weizen (kennst du die Tante in der Muschel von Botticelli :-), sie hatte jedenfalls etwas von einem Gemälde, von einer seltsamen Melange aus etwas Mildem und etwas Wildem, von etwas fast angsteinflößend Fremdem) ihr Haar, das sie, außer wenn sie mit mir allein war, immer mit einem schwarzen Hut bedeckt hielt. Der Hut hatte die Form ähnlich einem weiten Basecap, mit umlaufender Krempe, wie es womöglich dicke, fette amerikanische Rentner am Strand von Florida tragen, aber eben schwarz und aus einer Art Fleece. Wenn sie so an mich geschmiegt zusammengerollt dalag, futterte sie mir die Schokoladestückchen aus der Hand wie ein Küken die Getreidekörnchen.
Das letzte, das ich irgendwann von ihr hörte, war, dass sie einem Berufskollegen mit einem Ziegelstein den Scheitel zu ziehen versucht hatte und aus dem Institut rausflog. Dort atmeten alle auf, ich war nur ratlos und traurig.
Well.

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Klar kenne ich Botticellis Geburt der Venus. Ich hoffe, der Kollege trug keinen Schaden davon und ihr konnte geholfen werden.

Wie mir ein befreundeter Psychiater erklärte, kann Verliebtheit bei entsprechender Disposition präpsychotischen Zustände auslösen, das war wohl damals der Fall und dagegen kämpfte er an. Er stabilisierte sich dann auch wieder. Gewalttätig war er nie, seine Ausstrahlung war sanft und traurig.

Um den Bogen wieder zurück zur Musik zu schlagen: Johnny Cashs Cover von "Hurt" stand hier lange in der Liste links unten.

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Habe zur abschließenden Klärung gerade im Willibald Pschyrembel nachgeschlagen: Liebe ist nicht als schlimme Krankheit vermerkt, es besteht Anlass zur Hoffnung. :-)

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Zumindest bei psychisch halbwegs Gesunden. ;-)

Trauer gilt inzwischen als Krankheit. Verrückt.

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