Mittwoch, 19. März 2008
Ich erinnere mich, um zu vergessen
Morgen ist der Jahrestag der politischen Lüge. Dem Aufruf der Peter-Weiss-Stiftung zur weltweiten, öffentlichen Lesung von Lu Xuns Essay "Ich erinnere mich, um zu vergessen" ist hier in der Gegend offenbar niemand gefolgt.
Zum Glück gibt es den Text auch online, dann lese ich ihn mir eben selbst vor.
Zum Glück gibt es den Text auch online, dann lese ich ihn mir eben selbst vor.
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Samstag, 15. März 2008
Rätselhafte Phänomene (III)
Die Karriere von Ulf Poschardt. Bekommt als Chefredakteur in der Regel nicht wirklich etwas gerissen, aber hinterher immer wieder einen Job.
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Montag, 10. März 2008
Hexenküche (II)
Beim Kochen habe ich heute anscheinend ungewollt ein paar chemische Reaktionen in Gang gesetzt, jedenfalls musste ich beim anschließenden Abwasch feststellen, dass zwei Töpfe jetzt nicht mehr so aussehen wie zuvor.
In dem Emailtopf* haben die ungeschälten Topinamburknollen sichtbare Spuren hinterlassen, ich habe eifrig geschrubbt, aber die Abdrücke lassen sich nicht abwaschen. Viel schlimmer als diese Topinamburschatten im Emailtopf sind aber die klebrigen Schlieren, die die frischen Schwarzwurzeln im Edelstahltopf hinterlassen haben. An dem klebt jetzt an verschiedenen Stellen etwas, das zähem Kaugummi oder Etikettenklebstoff ähnelt. Hölle! Wie bekomme ich das jetzt wieder ab? Ich kann ja schlecht den Topf voll Waschbenzin auf den Gasherd stellen.
Und warum haben mich zu Schulzeiten eigentlich meine Chemielehrerinnen vor solchen Effekten nie gewarnt? (Statt mich heute noch in Träumen heimzusuchen.)
* Email-, nicht E-Mailtopf - so ausgefallen koche ich nun doch nicht.
In dem Emailtopf* haben die ungeschälten Topinamburknollen sichtbare Spuren hinterlassen, ich habe eifrig geschrubbt, aber die Abdrücke lassen sich nicht abwaschen. Viel schlimmer als diese Topinamburschatten im Emailtopf sind aber die klebrigen Schlieren, die die frischen Schwarzwurzeln im Edelstahltopf hinterlassen haben. An dem klebt jetzt an verschiedenen Stellen etwas, das zähem Kaugummi oder Etikettenklebstoff ähnelt. Hölle! Wie bekomme ich das jetzt wieder ab? Ich kann ja schlecht den Topf voll Waschbenzin auf den Gasherd stellen.
Und warum haben mich zu Schulzeiten eigentlich meine Chemielehrerinnen vor solchen Effekten nie gewarnt? (Statt mich heute noch in Träumen heimzusuchen.)
* Email-, nicht E-Mailtopf - so ausgefallen koche ich nun doch nicht.
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Dienstag, 4. März 2008
Dachlatte
In jüngster Zeit erinnert man sich allenthalben an Holger Börner, gelernter Betonfacharbeiter und einst hessischer Ministerpräsident, der auch einmal anderthalb Jahre lang einer geschäftsführende Landesregierung vorstand. Ob er damals tatsächlich die Grünen mit der Dachlatte verhauen wollte oder ob sich der Satz nicht vielmehr auf Demonstranten gegen die Startbahn West bezog, sei 'mal dahingestellt. Wäre er heute noch am Leben, würde er womöglich eher seine eigenen Parteifreunde, diese gefühlten Wahlsieger, damit versohlen. Ehrlich gesagt, könnte ich es ihm nicht verdenken.
Verstehe mich bitte keiner falsch. Ich hege keinerlei Sympathien für R*land Koch und sähe ihn auch lieber heute als morgen ganz weit weg. Auf Elba oder so.
Aber ich glaube aus verschiedenen Gründen nicht, dass Andrea Ypsilanti sich, ihrer Partei oder gar den Hessen einen Gefallen tut, wenn sie sich mit den Stimmen der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lässt.
Zur Erinnerung: Als es um die Nominierung eines SPD-Spitzenkandidaten für die hessische Landtagswahl 2008 ging, gab es eine Mitgliederbefragung. Die entschied damals Jürgen Walter für sich, 18 der 26 SPD-Unterbezirke sprachen sich für ihn aus. Doch das Ergebnis war für den Landesparteitag im Dezember 2006 nicht bindend. Dort setze sich dann Andrea Ypsilanti mit gerade einmal zehn Stimmen Vorsprung durch - allerdings erst im zweiten Wahlgang. So sicher kann sie sich also gar nicht sein, dass die Partei geschlossen hinter ihr steht. Im Gegenteil, wie man so hört, stehen sich ihre Anhänger und die von Jürgen Walter nach wie vor recht unversöhnlich gegenüber.
Doch selbst wenn ihre Wahl zur Ministerpräsidentin glatt über die Bühne gehen sollte - erinnert sich noch jemand an Heide Simonis? -, folgt darauf nicht unbedingt ein fröhliches Regieren. SPD, Grüne und Linke haben zusammen nämlich gerade einmal zwei Stimmen Vorsprung, da wird doch jede weitere Abstimmung zu einem wahren Vergnügen, fragt sich bloß, für wen. Die Linke wäre schön blöd, wenn ihre Zustimmung nicht auch von Zugeständnissen an sie abhinge. Fragt 'mal Reinhard Höppner, der weiß, was das kostet. Unter anderem 15,9 Prozent Stimmenverluste bei der Landtagswahl.
Mag sein, die ganze Aktion soll eh nur dazu dienen, nach ein paar Monaten mit Ministerpräsidentinnenbonus in die vorgezogenen Neuwahlen zu gehen. Dummerweise gibt es eine ganze Reihe Wähler, die am 27. Januar ihre Stimme der SPD gaben und das schon bereut haben. Die nun sagen, wenn sie das vorher gewusst hätten, hätten sie sie nicht gewählt. Gut möglich also, dass die von der SPD beim nächsten Mal nicht einmal mehr die gefühlten Wahlsieger sind.
Verstehe mich bitte keiner falsch. Ich hege keinerlei Sympathien für R*land Koch und sähe ihn auch lieber heute als morgen ganz weit weg. Auf Elba oder so.
Aber ich glaube aus verschiedenen Gründen nicht, dass Andrea Ypsilanti sich, ihrer Partei oder gar den Hessen einen Gefallen tut, wenn sie sich mit den Stimmen der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lässt.
Zur Erinnerung: Als es um die Nominierung eines SPD-Spitzenkandidaten für die hessische Landtagswahl 2008 ging, gab es eine Mitgliederbefragung. Die entschied damals Jürgen Walter für sich, 18 der 26 SPD-Unterbezirke sprachen sich für ihn aus. Doch das Ergebnis war für den Landesparteitag im Dezember 2006 nicht bindend. Dort setze sich dann Andrea Ypsilanti mit gerade einmal zehn Stimmen Vorsprung durch - allerdings erst im zweiten Wahlgang. So sicher kann sie sich also gar nicht sein, dass die Partei geschlossen hinter ihr steht. Im Gegenteil, wie man so hört, stehen sich ihre Anhänger und die von Jürgen Walter nach wie vor recht unversöhnlich gegenüber.
Doch selbst wenn ihre Wahl zur Ministerpräsidentin glatt über die Bühne gehen sollte - erinnert sich noch jemand an Heide Simonis? -, folgt darauf nicht unbedingt ein fröhliches Regieren. SPD, Grüne und Linke haben zusammen nämlich gerade einmal zwei Stimmen Vorsprung, da wird doch jede weitere Abstimmung zu einem wahren Vergnügen, fragt sich bloß, für wen. Die Linke wäre schön blöd, wenn ihre Zustimmung nicht auch von Zugeständnissen an sie abhinge. Fragt 'mal Reinhard Höppner, der weiß, was das kostet. Unter anderem 15,9 Prozent Stimmenverluste bei der Landtagswahl.
Mag sein, die ganze Aktion soll eh nur dazu dienen, nach ein paar Monaten mit Ministerpräsidentinnenbonus in die vorgezogenen Neuwahlen zu gehen. Dummerweise gibt es eine ganze Reihe Wähler, die am 27. Januar ihre Stimme der SPD gaben und das schon bereut haben. Die nun sagen, wenn sie das vorher gewusst hätten, hätten sie sie nicht gewählt. Gut möglich also, dass die von der SPD beim nächsten Mal nicht einmal mehr die gefühlten Wahlsieger sind.
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Samstag, 23. Februar 2008
Fragen der Menschheit (VI)
Wann schieben die wohl die ersten in den Kosovo ab? Die Entscheidung über Asylanträge von Kosovaren hat das Nürnberger Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bereits ausgesetzt.
Etwa die Hälfte der schätzungweise 100.000 Menschen, die aus dem Kosovo stammen und sich ohne legalen Status in EU-Staaten aufhalten, sollen in Deutschland leben.
Etwa die Hälfte der schätzungweise 100.000 Menschen, die aus dem Kosovo stammen und sich ohne legalen Status in EU-Staaten aufhalten, sollen in Deutschland leben.
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Dienstag, 19. Februar 2008
Hämische Technik
Nicht genug, dass ich meine Zeit damit verbringen muss, zu leidigen Themen lange Briefe zu verfassen. Nein, der Drucker verweigert prompt den Papiereinzug und gibt nur Geräusche der Unlust von sich. Und wenn er sich dann bequemt, doch wieder Papier einzuziehen, bedruckt er die nächsten 20 Blätter immer nur mit einer Zeile Smileys in schwarz und weiß, wie um mich zu verhöhnen.
Selbstredend lässt sich der Druckauftrag auch nicht löschen - schließlich amüsiert sich der Drucker gerade so prächtig mit dem Grinsemüll. Kein Wunder, dass manche Leute aus lauter Technikstress gewalttätig werden. Ich habe meinen Drucker heute auch beschimpft.
Selbstredend lässt sich der Druckauftrag auch nicht löschen - schließlich amüsiert sich der Drucker gerade so prächtig mit dem Grinsemüll. Kein Wunder, dass manche Leute aus lauter Technikstress gewalttätig werden. Ich habe meinen Drucker heute auch beschimpft.
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Sonntag, 10. Februar 2008
Flat Earth News
"Eigens für 'Flat Earth News' prüfte das Medieninstitut der Universität von Cardiff im Frühjahr 2006 über zweitausend Berichte aus Großbritanniens seriösen Blättern 'Daily Telegraph', 'The Times', 'The Guardian' und 'The Independent' sowie der konservativen Boulevardzeitung 'Daily Mail'. Sechzig Prozent bestanden ausschließlich oder hauptsächlich aus PR-Material oder Berichten von Nachrichtenagenturen, die aber nur bei zwei Prozent als Quelle angegeben worden waren. Weitere zwanzig Prozent der Artikel waren lediglich mit wenigen Informationen angereichert. Nur zwölf Prozent der Texte ließen auf eigene Recherchen schließen.
'Das Grundproblem ist, dass eine kommerzielle Logik die journalistische abgelöst hat', sagt Davies" [Journalist und Verfasser des Buches "Flat Earth News", über das die FAZ berichtet].
'Das Grundproblem ist, dass eine kommerzielle Logik die journalistische abgelöst hat', sagt Davies" [Journalist und Verfasser des Buches "Flat Earth News", über das die FAZ berichtet].
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Montag, 4. Februar 2008
Super Tuesday
Mal abgesehen von der Frage, ob einen die Jahre als First Lady und die Planung einer dann doch gescheiterten Gesundheitsreform automatisch besser für das Präsidentenamt qualifizieren, leuchtet mir das Argument mit der größeren Erfahrung nicht so ganz ein. Schließlich war George W. Bush vor seinem Amtsantritt fünf Jahre lang Gouverneur von Texas gewesen, bei seiner Wiederwahl hatte er vier Jahre im Weißen Haus hinter sich ... Und, hat das irgendetwas genutzt?
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Sonntag, 3. Februar 2008
Hals und Beinbruch
Mein Schwager Kaktus hat zum Geburtstag ein neues Spiel für die Konsole geschenkt bekommen, und meine kleine Schwester und ich haben jetzt jede Menge toter Skispringer auf dem Gewissen. Runter kamen sie alle, aber irgendwie klappte das mit der Landung noch nicht so richtig.
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Donnerstag, 24. Januar 2008
Fragen der Menschheit (V)
Die Krankenkassen haben ein Zehn-Milliarden-Loch, las ich kürzlich, weil sie keine Rücklagen für die Pensionen ihrer Mitarbeiter gebildet haben. Allein der AOK sollen 8,1 Milliarden fehlen, die Innungskassen ebenfalls betroffen sein. Ich frage mich gerade, wer eigentlich verantwortlich dafür war, dass keine Rücklagen gebildet, sondern die Ausgaben aus den laufenden Verwaltungskosten bestritten wurden. Und muss für dieses Versäumnis eigentlich irgendjemand geradestehen?
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