Freitag, 20. Februar 2009
Fragen der Menschheit (XV)
Was weiß ein Philipp Mißfelder schon vom Leben.

... comment

 
Dass man als Watsch'ngsicht
bei der CSU noch am Weitesten kommt.

... link  

 
Bei der CDU wird er immerhin schon als Verkehrsminister für NRW gehandelt. (Wer Mißfelders Watsch'ngesicht betrachten möchte, folge dem Link. Was 'ne Fresse.)

... link  


... comment
 
Was weiss das Leben schon von Philipp Mißfelder ...?

... link  

 
Wollt ich auch grad sagen.
Who the f*ck is...

... link  

 
Das ist der, der Ihrer Omi keine künstliche Hüfte auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen gönnt und der zudem die Auffassung vertrittt, die Erhöhung von Hartz IV wäre ein Anschub für die Tabak- und Spirituosenindustrie gewesen.

... link  

 
Der zweite Teil der Aussage entbehrt ja nicht eines gewissen Humors ...

... link  

 
Der kennt doch Hartzies bestimmt nur aus dem Unterschichtenfernsehen.

... link  

 
@12:02:
Ach ja, eben klingelts, wo ich den Namen schon mal hörte. Einen Sachverhalt nur aus einschlägigen (und einseitigen) Fernsehsendungen zu kennen muss der Meinungsfreude ja keinen Abbruch tun.

... link  

 
Gewiss nicht. Fragt sich nur, ob man auf solchem Stammtischniveau vernünftige, wenn schon keine kluge Politik machen kann. Aber was soll man schon von einem, der bereits als 14-Jähriger in die Schülerunion und mit 16 dann in die CDU eingetreten ist, schon groß erwarten?

Roland Koch ist ja auch mit 14 Mitglied der Schülerunion geworden - da sieht man ja, was dann herauskommt.

... link  

 
Ich habe etwas Einblick in die junge Politikergeneration Bayerns, die da nachkommt. Die Karrieristenmafia hat die Politikinteressierten mit dem Herz am rechten Fleck 'rausgeekelt. Und zwar aus allen Parteien. Die haben sich jetzt nach dem Studium alle einen anderen Beruf gesucht.

Mißfelder ist eine jüngere Ausführung von Söder:

Der Grund für's Umschlagen der “Politikverdrossenheit” in Politik(er)verachtung. Die letztlich in Demokratieverachtung mündet.

Ich sehe inzwischen die Schwächen unseres Staatswesens beim Personal und in der Struktur, die dieses Personal anzieht. Unsere europäischen Demokratien drohen reihenweise an den Protagonisten zu scheitern. Auf diesem Gebiet darf sich Italien endlich mal wieder als Vorreiter fühlen.

... link  

 
Genau:
Söder in jung, das war auch mein Gedanke. Ja nichts auslassen, womit man sich im Sommerloch in die Schlagzeilen bringen kann. Hatte sich der Söder damals nicht sogar für den Erhalt des Ost-Sandmanns im Fernsehens stark gemacht?

... link  

 
Söder ist ja auch so ein Burschenschaftler, fällt mir gerade auf.

Für Einblicke in die junge Politikergeneration Bayerns muss man bestimmt ziemlich schwindelfrei sein angesichts der Abgründe, die sich da vor einem auftun.

Der britische Politikwissenschaftler Colin Crouch konstatierte ja bereits 2004 in seinem Buch, dass die Gesellschaften auf dem Weg in die Postdemokratie seien.

... link  

 
Ich kenne in erster Linie "Aussteigergeschichten".
Sind aber glaubwürdige und gute Quellen.

Oh, und diese junge FDPlerin, Namen habe ich vergessen, war sogar MdB. Aber so uninspiriert wie eine Barbiepuppe.

Oder dieser jung-CSUler. Ständig dabei, jüngere Frauen auszunutzen aber sich bei den "konservativen" alten Herren anbiedern. Weil man bei denen in Bayern halt am Schnellsten weiter kommt. Und dazu noch eine Prise soziales Engagement als reines "window dressing" und fertig ist der Erfolgs-CSU-Mann von morgen.

Schwindelfreiheit? Ich würde sagen Abscheu immunisiert.

Hätte ich früher nie gedacht, dass es gerade bei den Konservativen Leute gibt, die diese Gesinnung aus reinem Kalkül vor sich hertragen. Der wahre Minimalkonsens dieser Truppe ist, dass man sich nicht erwischen lassen darf.

Je stärker Politiker verachtet werden, desto unerträglicher wird auch der politische Nachwuchs. Wer noch alle Sinne beisammen hat, setzt sich diesem Umfeld nicht aus, solange Alternativen bestehen. Verachtung und Qualitätsverfall des politischen Personals bedingen sich wechselseitig.

Mit einem Engagement derer, die ich als tatsächliche Elite unter den Jüngeren ansehen würde, rechne ich nur im Falle einer wirklich lang anhaltenden Rezession.
Ich glaube aber nicht, dass das dann über die etablierten Parteien liefe.

Colin Crouch hat schon recht.

... link  

 
ich habe einen kleinen einblick in die junge cdu-generation nrw. die sind nicht alle verkehrt (i.e.: keine schlechten menschen, authentisch. deswegen politisch trotzdem nicht auf meiner wellenlänge), von typen wie mißfelder wendet man sich in teilen mit grausen ab (sowie auch oft von der burschenschafterclique, die ist nicht mehr tonangebend) - selbst wenn man selber bereits im studium wild entschlossen ist, so einiges dafür zu tun, damit das mit der parteikarriere auch was wird.
sollte der m (jg.79!(!!!)) ernsthaft verkehrsminister in nrw werden, ist das natürlich ein gutes zeichen für alle karriereinteressierten: immer fleißig rumsödern und man wird es weit bringen. da dürfte es auch noch ein paar leute vergraulen.
naja. immerhin hat er einen führerschein.

in welcher verbindung ist der denn? ich kann das grad nicht finden. er turnt da immer rum, aber ist er selbst mitglied?
danke für den crouch-tipp, war bisher an mir vorbeigegangen.

... link  

 
Von Söder heißt es, dass er seit seinem Studium in der Burschenschaft Teut*nia Nürnberg (nichtschlagend, farbentragend) angehört. Was Mißfelder angeht, weiß ich nicht, ob der irgendeiner Burschenschaft angehört. Über den fand ich nur diesen schönen Satz:

"Kohl war auf Mißfelders 25. Geburtstag, und Mißfelder war auf Kohls 75. Geburtstag (oder war es umgekehrt?)."

Aus: Ins Schwarze von Heike Faller (Zeit, 14. Juli 2005).

... link  

 
burschenschaften sind auch in einigen landstrichen relativ unbedeutend geworden zur karrierebeförderung. grundsätzlich begrüßenswert.

("unterschichtenfernsehen" ist m.e. erachtens keine besonders adäquate bezeichnung. erstens kann man beim niggemeier betrachtungen lesen, dass "oberschichten" ebenso und fast ebensoviel thrashtv schauen, und zweitens kann ich paul nolte nicht leiden. brilliant, aber auch irgendwie eine katastrophe. inhaltlich immer in der nähe eines mikrophons, um antizyklisch auf die kacke zu hauen.)

... link  

 
Das war sarkastisch gemeint. :-)

Der Witz ist doch, dass das vermeintliche Unterschichtenfernsehen offenkundig von Zuschauern aus allen Schichten geschaut wird. Denn daher stammen doch auch solche Klischeevorstellungen von Hartz IV-Empfängern wie sie auch Mißfelder im Kopf hat. Denn ich möchte fast wetten, der zählt keine zu seinem Freundeskreis, kennt wahrscheinlich nicht einmal welche persönlich.

... link  

 
Berufspolitiker halt. Früher war man erst in einem normalen Job erfolgreich und engagierte sich dann in der Politik. Heute startet man die Karriere als Berufspolitiker schon in jungen Jahren und ist daher umso abhängiger von seinem Mandat, der Wiederwahl, den Lobbyisten – was vermutlich zu dem von Crouch beklagten Niedergang der Demokratie beigetragen hat. Andererseits bin ich immer wieder verwundert, wie viele Leute sich bitterlich beschweren und jammern, aber nie die Initiative ergreifen und sich in der Politik für das einsetzen, was sie vertreten.

... link  

 
Von solchen Leuten dann dauernd umgeben zu sein, schreckt eben auch ab. Und dass man es dabei eher mit einem Intrigantenstadel zu tun hat, bei dem es mitunter wenig um Inhalte als um die Durchsetzung persönlicher Interessen geht und sich bei der Pöstchen- und Postenvergabe nicht unbedingt die durchsetzen, die fachlich und persönlich am geeignetesten dafür wären, macht das Engagement in Parteien auch nicht unbedingt attraktiv.

... link  

 
Das Problem an der Sache ist natürlich, dass sich Abscheu und zu Verabscheuendes gegenseitig befeuern: Weil die Leute sind, wie sie sind, macht niemand sonst Politik. Ich möchte auch nicht ständig von Menschen umgeben sein, die derlei Geschmacklosigkeiten absondern. Wenn aber sonst keiner mitmacht, werden die Posten und Pöstchen der Republik dann halt unter denen verteilt, die dort herumhocken und auf dieselben warten. Ein Perpetuum Mobile.

(Wobei man ein wenig nachsichtig sein sollte mit einem jungen Mann Jahrgang 1979. Da schleift sich ja vielleicht die eine oder andere Spitze jugendlicher Arroganz und Unerfahrenheit noch ebenso ab wie der schlechte Stil. Mein Gott, was haben Schröder, Fischer und Konsorten in diesem Alter von sich gegeben.)

... link  

 
Ich weiß nicht, ob ich mit dem so viel Geduld habe, bis er vielleicht mit 70 etwas Weisheit entwickelt. Man schaue sich nur an, welchen Quatsch Schröder mit fast 65 von sich zu geben vermag.

... link  

 
Ich staune regelmäßig über immer neue Skandale (Bonusmeilen, Sitzungstagegelder, Praktikantenbezahlung etc.) und frage mich, ob Politiker in der heutigen Zeit einfach anders wahrgenommen werden als früher (vielleicht auch durch die Medien?) oder ob es tatsächlich einen Mangel an Führungsfiguren mit Integrität gibt. Wird man von bestimmten Systemen automatisch mit der Zeit korrumpiert?

... link  

 
meine erfahrung mit menschen, die in parlamenten (land und bund) sitzen, hinterlässt das gefühl einer beständigen unsicherheit und angst, sich schleichend von einem oben geschilderten "system" auffressen lassen. zu verpassen, wo der trennungsstrich zwischen politischem kompromiss und, ja, korrumption ist. ich möchte in deren haut nicht stecken, bin aber noch guter hoffnung, dass sie das noch eine weile aushalten. (allerdings sind diese bekannten auch weder in "konservativen" noch "liberalen" parteien. da scheint es leichter.) die frage ist: macht man weiter, wenn man befürchten muss, dass dieses system einen irgendwann vielleicht doch bricht?
ein freund saß mal ein jahr lang im parteivorstand der spd. aus dem gesamten kabinett hat kein mensch auch nur ein wort mit ihm gesprochen. ein jahr lang. muss man das aushalten? er hat nein gesagt und macht jetzt etwas anderes.

... link  

 
Ich habe mit der Zeitung lesen gelernt, mich immer brennend für Politik interessiert, sehr zum Ärger meiner jeweiligen Altersgenossen, bin mit 16 in eine Partei eingetreten, das erschien mir logisch. Habe Plakate geklebt, Versammlungen besucht und gehalten, wurde wegen des Engagements mit 17 für Wahlen nominiert, bei deren Termin ich gerade 18 war. Der "Star" des Jahrgangs. Und bin mit 19 ausgetreten, weil ich nicht einer dieser Menschen werden wollte, die mir dauernd auf die Schultern schlugen. Das ist mehr als 25 Jahre her, die damaligen "Alterskollegen" sind heute im Europaparlament, im Landtag, Staatssekretär... ohne einen Tag in einem richtigen Beruf gearbeitet zu haben.

... link  

 
Klingt nach einer fiesen Mobbing-Methode, was Ihrem Freund da wiederfahren ist, vert. Ihre Entscheidung kann ich gut nachvollziehen, ilnonno. Ein lieber Freund von mir ist im Kreisvorstand einer Partei, was er mir ab und an so erzählt, klingt auch eher frustrierend.

... link  


... comment


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.