Freitag, 1. Juli 2005
Do you speak my language?
An sich hatten Picasso und ich nichts gemeinsam, tatsächlich verband uns aber sehr viel. Eines Tages, als ich ihm in einem Anflug von Herzlichkeit - sehr im Gegensatz zu der "englischen Zurückhaltung", die ich zuvor gezeigt hatte - gestand, wie unbefangen ich mich in seiner Gegenwart fühle, packte er mich am Arm und rief erregt: "Aber das ist ja genau das, was ich auch empfinde. Als ich jung war, noch jünger als Sie heute, fand ich nie einen Menschen, der so wie ich war. Ich hatte das Gefühl, völlig isoliert zu leben, und sprach mit niemandem über das, was ich wirklich dachte. Ich flüchtete mich ganz in meine Malerei. Im Lauf des Lebens traf ich hier und da Menschen, mit denen ich mich ein wenig austauschen konnte, und mit der Zeit wurde das immer besser. Auch ich hatte bei Ihnen das Gefühl, daß wir dieselbe Sprache sprechen. Vom ersten Augenblick an, wußte ich, daß wir etwas miteinander anfangen könnten."
- Françoise Gilot, Carlton Lake: Leben mit Picasso. München 1984. -
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arboretum,
Freitag, 1. Juli 2005, 16:34
Das sind glückliche Momente, in denen man feststellt, dass man dieselbe Sprache spricht. Ein Gegenüber hat.
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wise.up,
Freitag, 1. Juli 2005, 18:41
Ja, die selbe Sprache zu sprechen, ist schon etwas Feines. Aber ich muss sagen, dass mich die Momente auch stark berühren, wenn ich nach einem heftigen Streit merke, dass beide doch das gleichte meinten und nachher herzlich über das Wortgefecht lachen können.
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burnston,
Freitag, 1. Juli 2005, 18:39
Picassowochen bei arboretum?;)
dieselbe sprache sprechen wird überbewertet. es gibt noch eine art chemie dahinter, die fähigkeit den partner ruhig zu stellen. in sicherheit zu wiegen. für mich nicht erklärbar, aber erlebbar. auch ohne worte.
dieselbe sprache sprechen wird überbewertet. es gibt noch eine art chemie dahinter, die fähigkeit den partner ruhig zu stellen. in sicherheit zu wiegen. für mich nicht erklärbar, aber erlebbar. auch ohne worte.
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arboretum,
Freitag, 1. Juli 2005, 23:21
Ach, Herr Burnston, Sie wissen doch, hier geht es oft nicht um das, um das es vordergründig zu gehen scheint. So war eben gestern gerade nicht das Frau-Mann-Ding das Thema, auch wenn das viele glaubten (selbst Picasso war nur ein Beispiel); genauso wenig ging es mir neulich um Religion oder um mich (was nicht heißen soll, dass die nachfolgende Diskussion nicht interessant war, sonst wäre ich auch dazwischen gefahren).
Was dieselbe Sprache angeht, so könnte man das auch mit dieselbe Wellenlänge übersetzen. Und Sie haben natürlich recht, es gibt auch diese gewisse Chemie, ich erwähnte sie hier auch einmal.
Was dieselbe Sprache angeht, so könnte man das auch mit dieselbe Wellenlänge übersetzen. Und Sie haben natürlich recht, es gibt auch diese gewisse Chemie, ich erwähnte sie hier auch einmal.
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burnster,
Samstag, 2. Juli 2005, 15:20
yo, ich weiß schon was sie meinen. da ich die hintergründe ja nicht kenne, bleibe ich halt vorerst vordergründig. aber sie haben mich schon verstanden, dem link nach:)) nice weekend.
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arboretum,
Samstag, 2. Juli 2005, 15:37
So vordergründig finde ich Ihre Kommentare gar nicht, im Gegenteil. :-) Und dass die Hintergründe oft andere sind, erwähnte ich nur, weil es eben nur so aussieht, als sei hier Picasso-Woche. Einige haben da auch prompt etwas in den falschen Hals bekommen (bevor es Missverständnisse gibt: nicht Sie oder Glamourdick).
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