Dienstag, 28. August 2007
Der kleine Luxus (VI)

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Sonntag, 26. August 2007
Leopardenschnecke
Zählen Schnecken eigentlich inzwischen zu den fashion victims?

Heute Morgen traf ich an den Wiesen nahe des Flusses auf eine eigenartige Nacktschnecke. Sie war etwa 15 Zentimeter lang, hellbraun und hatte auf dem Rücken ein Leopardenmuster. Zuerst hielt ich sie für eine kleine Schlange, weil sie so lang und dünn war. Erst als ich ein paar Grasbüschel am Wegesrand lupfte, sah ich ihre Fühler. Kennt die jemand? Ich habe so eine Schnecke noch nie zuvor gesehen.

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Sonntag, 26. August 2007
Insel der Zugvögel
Schon etwas vor, morgen früh? Ich schon. Um 9.05 Uhr beginnt im Deutschlandradio das Feature Insel der Zugvögel von Heide und Rainer Schwochow. Vor zwölf Jahren reisten sie schon einmal nach Irland, jetzt waren sie wieder dort. Allein wegen des Titels schalte ich schon mein Radio* ein.

* Es ist übrigens angemeldet, liebe GEZ, Du brauchst mich also nicht mit nervigen Briefen - nein, ich habe immer noch keinen Fernseher -, oder doofer Reklame zu belästigen. (via Kristof).

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Mittwoch, 22. August 2007
Brandstifter und Biedermänner
15 Jahre ist es nun her, dass das Wohnheim in Rostock-Lichtenhagen brannte. Im Nachhinein habe ich mich manchmal gefragt, warum wir im Westen uns das haben gefallen lassen. Warum wir uns nur angewidert die Bilder im Fernsehen ansahen, anstatt umgehend selbst dorthin zu fahren und unseren neuen Mitbürgern die Meinung zu geigen. Ich meine jetzt gar nicht einmal die randalierenden rechten Dumpfbacken - dafür gibt es Polizei und Justiz -, sondern die 3.000 Schaulustigen, die tagelang dabei standen, ohne einzugreifen, die teilweise sogar noch den Tätern zujubelten und ausländerfeindliche Parolen brüllten. Aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen sind gleich am nächsten Tag viele Neonazis angereist, wir aber, die Zivilgesellschaft, blieben daheim vor den Fernsehern sitzen. Und wundern uns heute, dass immer wieder Menschen vom Pöbel durch die Straßen gejagt und geprügelt werden, während andere tatenlos zusehen.

Als es darauf ankam, handelten auch wir nicht. Allzu viel hatten wir aus den Fehlern unserer Großeltern eben nicht gelernt, wir Biedermänner.


Zwischenbericht des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu den Ereignissen um die ZAST
(Chronologie der Ereignisse und Aussagen von Polizeibeamten ab Seite 40)

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Mittwoch, 15. August 2007
Trees shall crowd

Where’er you walk,
cool gales shall fan the glade;
trees, where you sit,
shall crowd into a shade.
Where’er you tread,
the blushing flow’rs shall rise,
and all things flourish
where’er you turn your eyes.

Georg Friedrich Händel: Semele

Foto: EMI Classics

Gestern Abend hörte ich zum ersten Mal Ian Bostridge. Die Konzertkarte hatte ich vor Monaten einfach aus Neugier gekauft, weder kannte ich zuvor seinen Namen noch Aufnahmen von ihm. Ich wusste gar nicht, was mir bislang entgangen war - ich bin jetzt noch völlig trunken von seiner Stimme. Als er die Arie des Jupiters aus Semele sang, flog plötzlich die kleine Fledermaus durch die Basilika, die ich dort schon manchmal beobachtet habe. Ariodantes Arie Scherza infida sang er so herzzerreißend, dass er zwar nicht die Steine zum Weinen brachte, aber mich beinah.

Nebenbei straft Ian Bostridge alle Klischees über Tenöre Lügen. Denen sagt man ja ganz gerne nach, dass sie nicht unbedingt die Hellsten seien. Er aber hat in Cambridge und Oxford Geschichte und Philosophie studiert, über Hexenglauben in England in den Jahren von 1650 bis 1750 promoviert und war danach Fellow am Corpus Christi College, Oxford. Sein Lebtag wird er auch niemals so dick werden wie Pavarotti & Co., Bostridge ist groß und sehr schlank - er hat diese skinny sexiness, die englischen Männern nicht selten zu eigen ist. Und sehr blaue Augen.

Bei all dem tritt er völlig unprätentiös auf. Steht bescheiden auf der Bühne und erweckt manchmal den Eindruck, als sei es ihm fast peinlich, dass ihm das Publikum noch mehr zujubelt als dem Orchestra of the Age of Enlightenment. Deren Solo-Geiger Matthew Truscott ist übrigens ebenfalls sehr nett anzuschauen. Nicht nur, weil er mit offensichtlichem Vergnügen musiziert. Sehr schlank ist auch er (Engländer, siehe oben), und ich wette, er hat einen ganz wunderbaren trockenen Humor.

Nach dem Konzert tat ich etwas, was ich erst zweimal in meinem Leben getan habe: Mir von einem Künstler die CD signieren lassen. Als ich Ian Bostridge in dem Gedränge leise auf Englisch für den wunderbaren Abend dankte, da freute er sich spontan und sagte genauso leise Thank you. Als er mir die CD zurückgab, lächelte er mich ein zweites Mal an, so dass mir jetzt noch schwindelig ist und meine Begleitung, die das nur aus der Ferne beobachtete, mich fragte: Hast Du etwas zu ihm gesagt? Er hat Dich ja so strahlend angelächelt ... das war richtig auffällig.

Wenn Sie also die Möglichkeit haben, Ian Bostridge zu hören, wie etwa Ende August/Anfang September in Österreich (am 3. Oktober singt er nochmals in Wien), am 18. September in Basel, am 19. September in Köln, am 14. November in Berlin oder am 21. Dezember in Dresden, dann gehen Sie unbedingt hin.
Ich genieße derweil das Glück, nicht wie Händels Zeitgenossen diese wunderbare Musik womöglich nur einmal im Leben hören zu können, sondern drücke die Repeat-Taste. Und nun entschuldigen Sie mich bitte, ich muss jetzt noch ein bisschen schmachten.

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Montag, 13. August 2007
100 Tage vergingen wie im Flug
Als ich wegfuhr, fürchtete ich insgeheim, ich könnte ihren Abflug verpassen. Wie froh war ich daher, als ich sie in der anderen Stadt auch noch hörte. Sriii, sriii.
Es waren längst nicht so viele Mauersegler wie hier, aber sie waren noch da. Doch als ich heimkehrte, waren sie schon fort, ohne dass ich ihnen ein Lebt wohl hinterher winken konnte.

Die Abende sind jetzt so still und der Himmel so leer. Bis Mai ist's eine lange Zeit.

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