Dienstag, 12. Juni 2007
Mal mir doch mal ein Bild
Und dann plötzlich, in der Vitrine, die Filzstifte.
Solche hatte ich als Kind einmal bekommen. Damals, als ich mir zu meinem elften Geburtstag Filzstifte wünschte, und fast jeder Erwachsene, der meinen Wunschzettel gesehen hatte, mir dann Filzstifte schenkte. Am Ende waren es 136.
Kein Kind braucht so viele Filzstifte, also schenkten wir einen Teil davon weiter. Meine Mutter hatte mir das vorgeschlagen, und sie packte welche ins DDR-Paket. Ob auch die Filzstifte darunter waren, die am Rand der weißen, runden Kappe ringsum eckige Kanten hatten, weiß ich nicht mehr, aber ich erinnere mich noch gut an diese Stifte. An die Kappen, die sich nur schwer abziehen ließen, wie leicht taten sich Kinderfinger an den harten Plastikkanten weh. Diese Sorte Filzstifte habe ich später nie mehr gesehen - bis ich im Mai 2002 vor der Vitrine mit den Dingen stand, die die Häftlinge herstellen mussten, dort in Bautzen II.
Solche hatte ich als Kind einmal bekommen. Damals, als ich mir zu meinem elften Geburtstag Filzstifte wünschte, und fast jeder Erwachsene, der meinen Wunschzettel gesehen hatte, mir dann Filzstifte schenkte. Am Ende waren es 136.
Kein Kind braucht so viele Filzstifte, also schenkten wir einen Teil davon weiter. Meine Mutter hatte mir das vorgeschlagen, und sie packte welche ins DDR-Paket. Ob auch die Filzstifte darunter waren, die am Rand der weißen, runden Kappe ringsum eckige Kanten hatten, weiß ich nicht mehr, aber ich erinnere mich noch gut an diese Stifte. An die Kappen, die sich nur schwer abziehen ließen, wie leicht taten sich Kinderfinger an den harten Plastikkanten weh. Diese Sorte Filzstifte habe ich später nie mehr gesehen - bis ich im Mai 2002 vor der Vitrine mit den Dingen stand, die die Häftlinge herstellen mussten, dort in Bautzen II.
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Mittwoch, 6. Juni 2007
Das Universum und ich

Vielleicht bedeutet diese Antwort einfach auch nur, dass sämtliche Fragen müßig sind.
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Dienstag, 29. Mai 2007
Wie Regen in deinen Augen

- Daniele Finzi Pasca -
Rain. Comme une pluie dans tex yeux. Der kanadische Cirque Éloize gastiert von heute an in München, danach in Köln. Hingehen und anschauen, es ist poetisch.Foto: Andrea Lopez
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Freitag, 25. Mai 2007
In der Dämmerung
Als die Sonne die Wolken von unten rosa tönt und am Himmel ein halber Camembert-Mond steht, sitze ich auf meinem Balkon und schaue den Mauerseglern zu wie sie pfeifend ihre Kreise ziehen. Immer wieder stürzen sie sich in die Straßenschlucht gegenüber, tauchen wieder auf und schwingen sich dann hoch über mein Hausdach hinweg.
Als der Himmel sich von rosa zu rauchgrau-lila färbt, stieben giftgrüne Flatterwolken kreischend vorbei. Die Halsbandsittiche fliegen zu ihren Schlafbäumen am Wasser. Auch die Störche segeln auf Augenhöhe ganz nah an mir vorüber, still und elegant schweben sie zurück zu ihren Horsten. Noch immer ziehen die Mauersegler ihre Kreise, doch es sind jetzt weniger. Auf einer Antenne singt eine Amsel ihr Abendlied, aus einem Nachbargarten antwortet eine andere.
Als sich das Abendblau herabsenkt und der Camembert-Mond schon ein Stück weitergewandert ist, sind die Mauersegler verschwunden. Die Mauersegler, lese ich in meinem Vogelbuch, sind mit den Kolibris verwandt. Bis auf wenige Bruttage im Nest verbringen sie ihr ganzes Leben in der Luft. Wo, frage ich mich, sind sie im Dunkeln?
Als der Himmel sich von rosa zu rauchgrau-lila färbt, stieben giftgrüne Flatterwolken kreischend vorbei. Die Halsbandsittiche fliegen zu ihren Schlafbäumen am Wasser. Auch die Störche segeln auf Augenhöhe ganz nah an mir vorüber, still und elegant schweben sie zurück zu ihren Horsten. Noch immer ziehen die Mauersegler ihre Kreise, doch es sind jetzt weniger. Auf einer Antenne singt eine Amsel ihr Abendlied, aus einem Nachbargarten antwortet eine andere.
Als sich das Abendblau herabsenkt und der Camembert-Mond schon ein Stück weitergewandert ist, sind die Mauersegler verschwunden. Die Mauersegler, lese ich in meinem Vogelbuch, sind mit den Kolibris verwandt. Bis auf wenige Bruttage im Nest verbringen sie ihr ganzes Leben in der Luft. Wo, frage ich mich, sind sie im Dunkeln?
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Samstag, 12. Mai 2007
Das Bild meines Großvaters
Ich weiß nicht, wann mein Vater es aufgestellt hat. In meiner Erinnerung steht es schon immer auf seinem Schreibtisch, das Foto eines Mannes im Schnee. Viel Schnee, denn eine Soldatenuniform trägt er auch. Wenn ich jetzt an dieses Bild denke, dann sagt mir meine Erinnerung, dass der Mann eine Zigarette in der Hand hält, aber da mag ich mich täuschen. Denn mein Vater hat mir erzählt, dass sein Vater wie alle in der Familie viel geraucht hatte. Attica, bis zu 48 Stück am Tag. Doch eigentlich ist es auch gar nicht wichtig, ob der Vater meines Vaters auf dem Foto raucht oder nicht. Viel bezeichnender ist, dass dieses Bild dort steht - aber kein einziges von seiner Mutter im ganzen Haus.
Fast ein Drittel aller Männer, die zwischen 1933 und 1945 geboren wurden, starten vaterlos ins Leben - oft im Schatten einer übermächtigen "tapferen Kriegerwitwe".
Davon erzählt Helmut Kopetzky in seinem Feature Männer im Mütterland, heute Abend, 18.05 Uhr, im Deutschlandradio.
Fast ein Drittel aller Männer, die zwischen 1933 und 1945 geboren wurden, starten vaterlos ins Leben - oft im Schatten einer übermächtigen "tapferen Kriegerwitwe".
Davon erzählt Helmut Kopetzky in seinem Feature Männer im Mütterland, heute Abend, 18.05 Uhr, im Deutschlandradio.
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Dienstag, 8. Mai 2007
Nomen est omen?
Jetzt haben die Franzosen keine Frau bekommen, es ist doch der kleine Mann geworden, wie heißt er gleich nochmal: Sarkophag?
Sagte meine Mutter eben.
Sagte meine Mutter eben.
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