Dienstag, 28. Oktober 2008
Luft- und wasserdicht
Nach jener Nacht, in der die Sonne abstürzte, war ich es, die ihn deshalb warnte. Was geschehen war, müssen etliche Leute gesehen haben, doch sie schwiegen stille. Mich kostete dieser Anruf einige Überwindung, um unsere Kommunikation stand es zu diesem Zeitpunkt nicht gerade zum Besten.*

Einige Tage später pöbelte mich eine andere Besucherin seiner Kaffeetafel etwas an. Es war nicht das erste Mal, dass sie mir dumm kam, doch diesmal reichte es mir. Wenn sie partout Streit suchen wollte, konnte sie den haben. Keine Katastrophe für mich, damit würde ich schon fertig. Zunächst versuchte er zu schlichten, doch sie mochte keine Ruhe geben.

Kein Grund, Stellung zu beziehen, aber er tat es. Unmerklich für die meisten, doch demonstrativ genug. Es reicht ja, einer tagelang unkommentiert gebliebenen Nichtigkeit plötzlich besondere Aufmerksamkeit zu schenken und an anderer Stelle beredt zu schweigen. So sah ich keinen Sinn mehr darin, noch länger zu verweilen. Wortlos verließ ich das Etablissement, ich war ihm nichts schuldig. Womöglich hat er bis heute nicht kapiert, warum ich ging.

Er sang übrigens bei jeder Gelegenheit das hohe Lied auf die Loyalität. Sowas sollte einen ja immer misstrauisch machen.

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