Sonntag, 21. Januar 2007
A time to live, a time to die
In der vergangenen Woche führte ich eine angeregte Unterhaltung über Organspenden mit der sehr geschätzten Frau Gaga und habe mir daraufhin endlich auch einen besorgt.

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ich glaub aber auch nicht, daß die von mir auch nur ein ohrläppchen haben wollten oder gebrauchen könnten...

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Das weiß ich in meinem Fall auch nicht, ich will nur sichergehen. Am Ende stirbt man mal versehentlich in Wien oder so, und sieht dann ganz dumm aus. Die schlachten einen nämlich in Österreich automatisch aus, wenn man nicht vorher in so einem Ausweis "nein" angekreuzt hat.

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Wie jetzt, die schlachten einen in Ö einfach so aus? Auch deutsche Staatsangehörige?

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So hieß es in jener Radiosendung. Qua Gesetz ist die Organentnahme automatisch erlaubt, es sei denn, derjenige hat auf einem Organspendeausweis vorher widersprochen. Ein Hörer fragte eigens nach, ob denn, wenn ihm das nach einem Unfall in Österreich widerfahre, seine Organe in Deutschland eingepflanzt würden. Antwort: Da kommen aus diversen europäischen Ländern, die Eurotransplant angeschlossen sind, Transplantationsteams und holen die Organe ab. So könne beispielsweise die Nieren in Belgien landen, das Herz in Holland, die Milz in Luxemburg und die Leber in Deutschland.

Wie ich eben entdeckte, ist Österreich nicht das einzige Land, in dem eine Widerspruchsregelung praktikziert wird. Sie gilt auch in Luxemburg, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien Spanien, Tschechien, Ungarn.

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Weia, da muss ich wohl schnell auch mal so einen Wisch besorgen. Wo gibt's den ?
Muss ich in Ö. auch explizit meiner Tötung auf öffentlichen Plätzen widersprechen?

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Frau Gaga und ich haben uns einen in der Apotheke besorgt, aber es gibt da auch einen Vordruck im Netz. Frau Gaga hat praktischerweise einige Links angegeben (bitte ein bisschen herunterscrollen, besser kann ich es nicht verlinken, ist halt so bei Twoday). Frau Gaga hat überhaupt viele Infos zum Thema gegeben, deshalb hatte ich ja diese Unterhaltung neulich oben auch verlinkt. Lesen Sie es ruhig mal, es lohnt sich.

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Ja, sie haben recht, inzwischen habe ich's auch gefunden.

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Sorry, da war ich eben nicht schnell genug. Es hat einen Moment gedauert, bis ich bei Frau Gaga den Kommentar mit dem Link zum Vordruck wiederfand.

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und hier gibt es internationale widerspruchserklärungen.

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Auch für diesen Link herzlichen Dank.

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Der Tod als Ansichtssache
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 6. März 2011 stand ein sehr interessanter Artikel von Sabine Müller: Der Tod als Ansichtssache. Darin ging es darum, dass Politiker verschiedener Fraktionen die Änderung des seit 1997 geltenden Transplantationsgesetzes anstreben. Den Vorschlag findet die Autorin rechtlich und ethisch fragwürdig.

Gerne hätte ich den Artikel verlinkt, aber der ist nicht frei zugänglich. Man findet ihn aber über eine Suche im kostenpflichtigen Archiv.

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Komisch, in der Hinsicht bin ich unempfindlich - vielleicht mag ich den Körper, den ich durch Berlin schleppe, nicht genug, als dass mir an seinem Schicksal groß läge.

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Hmm. Kann ich mir eigentlich nicht ganz vorstellen, dass das der Grund ist. Denn an Ihrem Körper, und da wird mir Ihr geschätzter Gefährte sicherlich sofort zustimmen, gibt es viel zu mögen.

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Dass sie "Nein" angekreuzt haben irriterte mich sogleich. 'Wozu dann ein Organspendeausweis?' fragte ich mich. Also weiter gelesen und von Ö erfahren. Und gleich gedacht: 'Oh, prima! Sollte ich es verbaseln mir einen Organspendeausweis zu besorgen, muss ich dringend darauf achten, in Ö. zu sterben. Könn'se alles haben. Und der Rest wird verbrannt. Meine Spuren hinterlasse ich auch so. Irgendwie.

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meine entscheidung ist nicht von der idee des hinterlassens einer körperlichen spur getragen (das wäre beinah ein grund sich dafür zu entscheiden: das fortleben eines körperteiles in einem anderen organismus), sondern vom wunsch eines würdigen sterbens, selbst nach einem unfall. ich habe mich sehr lange damit beschäftigt. eine sehr individuelle entscheidung, die an glaubensfragen rührt. das muss jeder selbst wissen. allerdings ist die aufklärungsarbeit zu dem themenkomplex weitgehend einseitig 'pro spende' dominiert, was dazu führt, dass eine ablehnende haltung, oberflächlich betrachtet, in der regel einen egozentrisch unsozialen beigeschmack hinterlässt.

vielleicht interessant zu lesen.

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Und wieder bleibt mir nichts anderes, als Ihnen zuzustimmen, Frau Gaga. Genau das waren auch meine Gedanken, als ich Ihren Kommentar, Frau Diagonale, vorhin zum ersten Mal las (ich musste erst noch einem älteren Herrn zum Geburtstag gratulieren, deshalb konnte ich nicht sofort antworten). Wie immer hat es Frau Gaga sehr schön und treffend formuliert. Eine Organspende hinterlässt deutliche Spuren beim Empfänger, nicht nur körperlicher Art. Aber nicht zufällig wählte ich diese Überschrift. Wie ich schon in der erwähnten Unterhaltung mit bei Frau Gaga sagte: Ich möchte keine Organspende.

Ich möchte auch nicht verbrannt werden. Und das hat jetzt gar nicht einmal mit einem türkis angemalten Grabstein zu tun.

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Ich finde es übrigens jenseits aller Glaubensfragen gruselig, dass sich die Leute bei meinem Ableben schon die Hände reiben, weil ich eine schöne Niere oder brauchbare Netzhaut habe. Wenn ich wirklich, wiklich tot bin, kann man mich ruhig verbrennen, aber bis dahin soll kein Gedanke an die Verwertung meiner Körperteile gehen. Das kann nur schiefgehen.

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in den usa liefern die gleich mit dem fuehrerschein einen organspendeausweis mit. das fand der prinz eigentlich sehr konsequent. und hat den entsprechenden punkt gleich auf seine fahrerlaubnis appliziert.

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Punkte nur für die, die zustimmen? Oder gab es da verschiedene Farben, je nachdem ob ja, nein oder teilweise?

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