Donnerstag, 11. Januar 2007
Mitten im Leben
Vor ein paar Tagen hörte ich im Küchenradio eine Sendung, in der sagte einer sinngemäß, dass jemand mit 35 Jahren schon die erste Hälfte seines Lebens hinter sich hätte. An den Zusammenhang erinnere ich mich jetzt nicht mehr, aber ich weiß, dass ich einen Moment inne hielt und dachte: Was ein seltsamer Gedanke – mit 35 Jahren hat man doch noch nicht Hälfte erreicht … ich jedenfalls nicht. Unbewusst gehe ich wohl davon aus, erst Ende 40 die Lebensmitte erreicht zu haben. Gewiss, mir kann morgen ein Blumentopf auf den Kopf fallen oder ein Laster mich überfahren, aber mit so was rechnet ja niemand, auch ich nicht. Ich habe einfach das Gefühl, ein hohes Alter zu erreichen. Vielleicht, weil meine schlesische Urgroßmutter 95 Jahre alt wurde, und auch meine Großmutter wurde 88, dabei war sie herzkrank. Meine Großtanten väterlicherseits erreichten ein ähnliches Alter, dabei haben die seit ihrer Jugend gequalmt wie die Schlote, übrigens starb keine an den Folgen. Die jüngste von ihnen feierte im Herbst ihren 98. Geburtstag und raucht immer noch. Und da ich vor bald 14 Jahren damit aufgehört habe, sollte ich so was ähnliches ja wohl auch schaffen, jawohl.

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mazel tov, frau arboretum!

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Ich hoffe, dass ich dann auch noch bei Verstand bin, freut sich doch Fräulein Gaga, die ich an dieser Stelle herzlich grüße, schon aufs Seniorenbloggen, und da möchte man ja schon mittun, wenn es soweit ist.

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ja, was frau gaga da schreibt, das hört sich interessant an. mit geschichten haben die damen und herren, die ich während meiner zivizeit betreut habe, jedenfalls nie gegeizt (der ivan etc.).

den internet-opa, den frau klugscheißer besucht hat, den habe ich übrigens auch schon zweimal aufgesucht (ich hatte nie einen opa; beide, väterlicher- wie mütterlicherseits, waren noch granden des neunzehnten jahrhunderts - der eine ist in den sechzigern, der andere mitte der siebziger gestorben).

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Mein Vater war zehn, als er Halbwaise wurde, mein anderer Großvater starb 1970 an einer Lungenembolie am Tag, als er nach einer Nierensteinoperation aus dem Krankenhaus kommen sollte. Meine Mutter war bei ihm. Sie war hingefahren, um ihn abzuholen und kam dann allein mit seinem Hut, Mantel und Koffer zu ihrer Mutter zurück.

Jene Urgroßmutter wurde übrigens heute vor 160 Jahren geboren. Quatsch, das war deren Mutter. Die hat 1872 auch an dem Tag geheiratet, ein Jahr später kam dann meine Urgroßmutter zur Welt.

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ganz wunderbar erzählt und verbindet solche familenanekdoten seiner 2 eltern, 4 großeltern und 16 urgroßeltern und natürlich seiner selbst max kestner .

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Hach ja, wir bloggen noch als 90+, auch wenn bloggen dann wahrscheinlich eine komische Seniorenbeschäftigung ist, die die Jugendlichen, die life-rollenspielmäßig im Cyberspace unterwegs sind, dafür kein Verständnis mehr haben. Eine Oma von mir wurde über 100, und meine eigene Grundsuvbstanz ist äußerst robust.

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ich finde ja
man sollte es genau so halten wie du es tust: einfach so tun als sei man unsterblich. und trotzdem nicht trödeln. egal wie lange es dauert, das leben ist jetzt. dem augenblick ist die zukünftige dauer ziemlich egal.

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Für unsterblich halte ich mich eigentlich nicht, auch wenn ich mich manchmal unendlich fühle. Und Zeit vertrödelt habe ich auch schon viel, mehr, als manchmal gut war für mich.

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