Dienstag, 14. November 2006
Zeichen und wundern
Meine zwölfjährige japanische Freundin war bei ihrem Besuch bei mir ganz hingerissen von meinem Lüster und dem alten Küchenschrank. Nun eignen sich weder Lüster noch Küchenschränke so unbedingt als Mitbringsel, vor allem, wenn die beste Freundin die auch noch quer über die japanischen Inseln transportieren muss.

Ich habe daher vier kleine Teller für sie aufgegabelt, aber leider konnte die Händlerin das Porzellanzeichen nicht zuordnen. Ich habe es auch in keinem der Porzellanbücher, an die ich herankam, finden können. Es gab zwar geschwungene Ls, aber die Krönchen sahen anders aus.



Jetzt hoffe ich einmal auf die geballte Blogger-Kompetenz - weiß jemand, was das für ein Zeichen ist? Ich habe ihr versprochen, dass ich es herausfinde.

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es handelt sich um ein fabrikat aus der manufaktur "ludovico & söhne", die bekanntlich auch für die pufendorfs geschirr richteten.







glaub ich.

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Also mein gefährliches Halbwissen sagt mir, dass es sich auf jeden Fall um eine Manufaktur handeln muss, die ein Königshaus belieferte. Royal Kopenhagen hat sowas auch... und andere Firmen auch...

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Die (herzögliche) Porzellanmanufaktur Ludwigsburg wie auch die Württembergische Porzellan-Manufaktur C.M. Bauer und Pfeiffer (die seit 1918 das Recht hatte, die alten Zeichen mit dem Zusatz WPM zu verwenden) und die Porzellan-Manufaktur Alt-Ludwigsburg (die diesen Begriff missbräuchlich benutzte) verwendeten schnörkelige Ls mit Krönchen, aber die Krönchen sahen anders aus. Außerdem sind die Teller meines Erachtens auch nicht soo alt.

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Ich hätte noch "Porzellanfabrik Langewiesen Oscar Schlegelmilch". Die Fabrik in Thüringen hat von 1892 bis 1972 produziert, dann ist sie verstaatlicht worden und wurde ins VEB Porzellankombinat Colditz eingebaut, 1975 ist der Laden dann geschlossen worden. Das Zeichen aus dem Bild wurde laut Handbuch von ca. 1900 bis 1957 verwendet. (Robert E. Röntgen: "Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute", Battenberg, dadrin Marke Nr. 1325)

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Wunderbar, genau das isses, vielen Dank! Ich wusste doch, Blogger sind schlaue Menschen. Die Teller sind demnach sogar etwas älter (1925 bis 1932) als ich dachte.

Von den Schlegelmilchs haben noch mehr in Porzellan gemacht, es gab bis zum 23. Januar 1945 auch eine Fabrik in Schlesien, in Tillowitz/Tulowice.

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Aber gern, ist auch eher Bibliothek als Schläue. Tillowitz sagt mir irgendwas, muss ich auch noch mal gucken.

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