Dienstag, 18. November 2008
Knigge knicken
Ich finde es schon sehr irritierend, wenn Frauen in die Damentoilette hineinspaziert kommen und einfach weitertelefonieren, weil Headsets ja so praktisch sind. Vor ein paar Wochen erlebte ich das das erste Mal auf einer Toilette in der Uni Jena. Während ich auf die Spültaste drückte, verabredete sich in der Nachbarkabine gerade ein junges Mädchen am Telefon. Keine Ahnung, mit wem, aber er muss gehört haben, wo sie war und was sie da tat.

Wer nun denkt, das machen nur junge Frauen, die sich halt noch nicht so recht zu benehmen wissen, täuscht sich. Gestern war ich auf einem Seminar für Schneekugelmacher. Eine mir persönlich nicht bekannte Kollegin, die bestimmt schon Ende 40, wenn nicht schon Anfang 50 war, besprach am Telefon in der Damentoilette irgendwelche beruflichen Dinge. Nebenan rauschten zwei Wasserspülungen.

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Ob das am Business liegt?
Als Homeofficer frequentiere ich ja nur noch extrem selten die sanitären Einrichtungen in Schneekugelmanufakturen oder Gartenzwerg-Fabriken. Von daher kann ich aktuell keine erhellenden oder vertiefenden Erkenntnisse von hinter der Tür mit dem "H" beisteuern. Ich fürchte indes, dass diese Unsitte, ungeniert weiterzuparlieren, auch dort um sich greift.

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Es waren die sanitären Einrichtungen anderer Orte - in der Schneekugelmanufaktur käme keiner auf die Idee, auf der Toilette zu telefonieren. Es ist einer der wenigen Orte, wo man davor mal für einen Moment seine Ruhe hat. Wir haben da aber ohnehin nur eine Damen- und eine Herrentoilette.

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So einen Anruf (ja, das kommt auch in anderen Branchen vor) hatte ich letztlich zu verzeichnen. Ich war irritiert. Die Anruferin schmettere mir zudem zur Gesprächseröffnung ein "Ich bin hier grad' auf dem Häusl!" entgegen, auf das eine vernünftige Erwiderung schlechthin unmöglich war.

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@modeste *gröhl* Ich glaub, die einzige Erwiderung wär ungenierte Erheiterung gewesen :)

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Man(n)
haette auch "Guten Rutsch" oder "Lass es einfach mal raus" wuenschen koennen.

(Manchmal erwischt einen ein wichtiger Anruf in solch einer Situation. Bei Einzelkabinen laesst sich der Anruf beenden, bevor die Wasserspuelung in Aktion gerufen wird. Bei Gesellschaftssammelplaetzen reicht eigentlich "bin gerade in einer Sitzung, ruf in 10 Minuten noch mal an", um sich aus der Affaire zu ziehen)

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Man könnte auch einfach nicht ans Telefon gehen. So lebenswichtig sind diese wichtigen Anrufe meist doch nicht, als das man nicht drei Minuten später zurückrufen könnte.

Ja, da verschlägt es einem manchmal wirklich etwas die Sprache, Madame Modeste. Ich überlegte am Montag auch, ob ich etwas sagen soll, aber mir fiel nichts ein, was kurz und prägnant genug gewesen wäre. Ein "Ich muss doch sehr bitten" oder "Entschuldigung, hier ist Handy-Ruhezone" in die Nachbarkabine hinüberzurufen, kam mir dann doch etwas gouvernantig vor. Muss jeder selbst wissen, wie er sich blamiert.

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Die Uni Jena bietet ein Seminar für Schneekugelmacher an?!?
Heilig´s Blechle...

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Nein, dort war eine große Tagung, die war zwar nicht für Schneekugelmacher, aber es waren einige da.

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Ich werde das einreihen in meine Sammlung der alltäglichen Verhaltensunterschiede, für die es manchmal ganz einfache Gründe gibt. So haben Männer oftmals keine Hand frei für das Telefon, müssen weniger einer ausbeutenden Arbeit unter dem Headset nachgehen oder scheuen sich einfach, mit ungewaschenen Händen zu simsen.

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Och, ich sehe auch viele Männer unterwegs via Mobiltelefon mit Headset telefonieren. Da haben sie auch die Hände frei, aber bislang habe ich solche Erlebnisse noch nicht von Herrentoiletten berichtet bekommen.

Und ungewaschene Hände - da sagen Sie was. In Damentoiletten steht man ja schon einmal länger in einer Schlange an, dabei kann man fiese Beobachtungen machen, denen zufolge ich schätze, dass ein Viertel bis ein Drittel der "Damen" sich danach nicht die Hände wäscht. Wobei sich manche von denen sich durchaus vor den Spiegel stellen und die Frisur richten oder die Lippen nachziehen. Es spielt auch gar keine Rolle, ob das in einem verranztem Club oder in einem feinen Konzerthaus ist.

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Gewiß gibt es viel mehr Männer als Frauen mit Babelfischen im Ohr. Das ist wie damals mit den schweren Funktelefonen. Die trugen auch nur männliche Angeber und Poliere vom Bau. Erst mit der Durchseuchung der Frauen wurden sie sozial anerkannt. Das wiederholte sich mit den MP3-Spielern und wird auch die Ohrimplantate erfassen. Bis dahin gehe ich davon aus, daß die meisten Frauen auf dem Scheißhaus noch Tasten drücken und gelegentlich die Wisch- und die Telefonhand wechseln.

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Und ich gehe einfach einmal davon aus, dass Männer eher den Anstand haben, nicht auf öffentlichen Toiletten beim Pinkeln zu telefonieren.

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Händewaschen ist nicht so wichtig. Frischer (gesunder) Urin ist sowieso steril.

Aber was ich sagen wollte: Mich irritieren Männer, die, Aktentasche in der einen Hand, in der anderen Hand das entsprechende Utensil, einhändig ihr Wasser abschlagen. Ich beobachte das mit einer Mischung aus Faszination, Unwillen und, zugegeben, Neid. Ich würde mich das nie trauen. Ich meine, angenommen, es geht schief? Und wenn Übung den Meister macht? Nicht auszudenken, wo und wann und wie die das geübt haben.

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Händewaschen ist nicht so wichtig. Frischer (gesunder) Urin ist sowieso steril.

Es soll auch Coli-Bakterien geben ... Und die Türklinken fassen ja viele Leute an.

Nachtrag: Ich habe mir ja noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viele Hände Männer dazu brauchen/benutzen. Freihändig hätte mich allerdings überrascht. ;-)

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freihändig wär noch mal was: in der einen hand die aktentasche, in der anderen das mobiltelephon, so uriniert der mann von welt heute ...

was das freihändige, mh, verstauen des involvierten organs anbelangt: das hätte dann wohl zirkusreife erlangt. (wenn der zirkus nicht familientauglich wäre).

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Verstauen
geht mittels Temperatursturz ganz von selbst...

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