Montag, 3. November 2008
Fragen der Menschheit (X)
Wie schlapp lacht sich heute die hessische CDU? Bei so viel Oberwasser werden die wohl wie besoffen sein vor Freude.

Argh, es wird unerträglich werden mit denen.

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Kriegst die Motten
Nach all den Jahren hat es meine Küche nun auch einmal erwischt. Am Tag vor meiner Abreise nach Jena entdeckte ich plötzlich ein paar Lebensmittelmotten. Keine Ahnung, ob ich sie mir mit irgendwas aus dem Supermarkt nach Hause brachte oder ob sie von draußen durchs offene Fenster kamen, auf jeden Fall waren sie da.

Sofort räumte ich den Schrank aus, warf angebrochene Packungen weg, desinfizierte den Schrank und machte Jagd auf die Plagegeister. Außerdem hängte ich eine Mottenfalle auf, die etwaigen Überlebenden Tod und Verderben bringen sollte. Und tatsächlich, nach meiner Rückkehr klebte eine einsame Motte an der Falle - doch nicht ohne vorher noch ihr Werk getan zu haben. Jedenfalls entdeckte ich gestern an der Küchendecke ihre Nachkommen, seither kämpfe ich mit dem widerlichen Gewürm.

Nun frage ich mich, ob die zwei, die mir gestern entkamen, zu den dreien gehören, die ich eben erlegt habe. Und wie viele Geschwister die noch haben.

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Sonntag, 2. November 2008
Die K-Frage
Die große Ernsthaftigkeit mit der Kinder einen fragen - und sie fragen es immer -, ob man auch Kinder habe. Und dann der Blick, wenn man die Frage verneinen muss.

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Samstag, 1. November 2008
Keine Heiligen
Wie Don berichtete, gehen in Bayern heute viele Katholiken auf den Friedhof, wenngleich es manche nur tun, um hinterher zu lästern. Die Rheinland-Pfälzer dagegen fallen an diesem Tag stets in hessische Städte ein, um einzukaufen und Staus und Unfälle zu verursachen.

Manchmal wünschte ich mir, die Pfälzer wären etwas frommer.

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Dienstag, 28. Oktober 2008
Luft- und wasserdicht
Nach jener Nacht, in der die Sonne abstürzte, war ich es, die ihn deshalb warnte. Was geschehen war, müssen etliche Leute gesehen haben, doch sie schwiegen stille. Mich kostete dieser Anruf einige Überwindung, um unsere Kommunikation stand es zu diesem Zeitpunkt nicht gerade zum Besten.*

Einige Tage später pöbelte mich eine andere Besucherin seiner Kaffeetafel etwas an. Es war nicht das erste Mal, dass sie mir dumm kam, doch diesmal reichte es mir. Wenn sie partout Streit suchen wollte, konnte sie den haben. Keine Katastrophe für mich, damit würde ich schon fertig. Zunächst versuchte er zu schlichten, doch sie mochte keine Ruhe geben.

Kein Grund, Stellung zu beziehen, aber er tat es. Unmerklich für die meisten, doch demonstrativ genug. Es reicht ja, einer tagelang unkommentiert gebliebenen Nichtigkeit plötzlich besondere Aufmerksamkeit zu schenken und an anderer Stelle beredt zu schweigen. So sah ich keinen Sinn mehr darin, noch länger zu verweilen. Wortlos verließ ich das Etablissement, ich war ihm nichts schuldig. Womöglich hat er bis heute nicht kapiert, warum ich ging.

Er sang übrigens bei jeder Gelegenheit das hohe Lied auf die Loyalität. Sowas sollte einen ja immer misstrauisch machen.

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Montag, 20. Oktober 2008
"Wir haben der Freiheit kein Preisschild gegeben"
Die ganze Aufregung um Marcel Reich-Ranickis Programmkritik bleibt Debatten-Surimi, wenn nicht analysiert wird, was die betriebswirtschaftlichen Gründe dafür sind, dass investigative Journalisten eine vom Aussterben bedrohte Spezies sind. Journalisten, die hinterfragen, die in der tagesaktuellen Hektik inne halten und sagen: Moment mal! Diese Journalisten gibt es immer weniger. Und dies hat betriebswirtschaftliche Gründe. (...) Große, namhafte Verlagshäuser zahlen € 50 für Artikel und schämen sich nicht. Hätten wir eine Stechuhr, könnten wir ausrechnen, dass die Reinigungskräfte in diesen Häusern mehr verdienen, als diejenigen, die Gesetze analysieren oder öffentlich machen, wie Unternehmen Politiker und Bürger belügen und immer neue Millionen vom Steuerzahler fordern. Die Vierte Gewalt ist pleite. Niemand hat den Mumm, dies einzugestehen.

- Telepolis: Wann kommt die Bankrott-Erklärung der Vierten Gewalt? -

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Fernsehpreis
Keine Sorge, ich sag jetzt nicht auch noch etwas zu Marcel Reich-Ranicki (dem alten Vordrängler) und seiner Kritik am Fernsehen. Stattdessen möchte ich kundtun, dass ich mich für Mišel Matičević; gefreut habe, der diesmal den Fernsehpreis erhalten hat. Den sehe ich ganz gerne. 2004 war er schon für seine Darstellung in zwei Rollen nominiert, diesmal hat er ihn für drei bekommen.

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Sonntag, 5. Oktober 2008
On the road again
So, die Tasche ist gepackt, für die Kamera war leider kein Platz mehr. Deshalb gibt es auch keine fotografischen Mitbringsel aus Jena. Schade, eigentlich.

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