Montag, 13. Juni 2016
Mnestik
Schon einige Geburtstage habe ich im Lauf der Zeit vergessen, nur bei Deinem will es mir nicht gelingen. Und so denke ich heute doch an Dich.
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Dienstag, 19. Januar 2016
Einst waren sie zu dritt
Nun hat mein armer Vater gar keine Geschwister mehr.
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Mittwoch, 9. Dezember 2015
Heute mal ein sanftes Ruhekissen
Vor sieben Wochen schon kaufte ich eine schöne Karte, um sie dem Freund zu schicken, seine jüngere Schwester erkrankte an Non-Hodgkin-Lymphomen, war nach einer Chemotherapie gerade als geheilt entlassen, als Lymphome im Gehirn festgestellt wurden. Wir hatten seitdem nur ein paar kurze Mails ausgetauscht, darum weiß ich auch gar nicht, wie es ihr jetzt geht. Was das Schreiben nicht einfacher macht. Am Ende wurden es heute drei eng beschriebene Seiten. Endlich. Ich fühle mich erleichtert, mein schlechtes Gewissen plagte mich sehr.
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Freitag, 27. November 2015
Macht der Gewohntheit
Wenn ich im Museum bin, kaufe ich manchmal immer noch Kunstpostkarten mit Segelschiffen oder Meer, dabei schreibe ich Dir doch schon so lange keine mehr.
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Montag, 5. Oktober 2015
Zwei ungleiche Schwestern
Manchmal frage ich mich, ob es Amaryllis und mir in diesem Jahr überhaupt nochmals gelingt, miteinander zu reden ohne aneinander zu geraten. Heute jedenfalls schafften wir es wieder einmal nicht.
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Samstag, 30. Mai 2015
Meine Ruh' ist hin
Sehr lange habe ich nicht an Dich gedacht. Das große Schweigen zwischen uns zehrt längst nicht mehr an mir. Heute aber sprang mich die würgende Sehnsucht an, die mich doch gar nicht meinte, mir aber allzu vertraut ist. Meine Ruh' ist hin.
Zumindest für heute.
Zumindest für heute.
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Dienstag, 13. Januar 2015
Im stillen Gedenken an Johan Cohen (22), Joav Hattab (21), Philippe Braham (45) und Francois-Michel Saada (64) sowie Franck Brinsolaro (49), Ahmed Merabet (42) und Clarissa Jean-Philippe (26).
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Freitag, 26. Dezember 2014
In memoriam
Thomas +26.12.2004 Ko Phra Tong, Florian und Barbara +26.12.2004 Khao Lak
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Donnerstag, 11. September 2014
Es war ein Dienstag
In meinem Gedächtnis laufen seither die Bilder von den beiden Einschlägen in Endlosschreife, jederzeit abrufbar. Ein Jahr später kam noch das Geräusch der aufprallenden Körper dazu.
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Montag, 23. Juni 2014
Zum Wallfahrtsort des Edlen
Am Montagmittag klingelt das Telefon, mein langjähriger Verehrer ist dran. Wie ungewöhnlich, normalerweise ruft er mich immer erst abends nach der Arbeit an. Wir plaudern ein bisschen über dies und das, bis er sagt, dass er meinen Besuch Anfang Juli leider absagen müsse. Ich weiß, dass er sich seit Wochen darauf freut, schon im vorigen November fragte er mich, ob ich ihn nicht besuchen komme, und danach immer wieder. Ohne triftigen Grund würde er nicht absagen.
Ich muss für sechs Monate ins Ausland, sagt er dann. Dass das früher oder später nochmals ansteht, hatte er mir bereits voriges Jahr einmal erzählt.
Wohin schicken sie Dich, frage ich.
Nach Afghanistan. Eigentlich sollte jemand anderes, aber der fiel kurzfristig aus. Da haben sie mich gefragt. Und momentan passt es familiär ganz gut, auch mit der Kleinen.
Wohin denn da genau, will ich wissen.
Masar-e Scharif. Aber die meiste Zeit werde ich mit afghanischen Generälen durchs Land fahren. Das macht es ja auch interessanter.
Sicherlich, sage ich und denke: Aber auch gefährlicher.
Sobald ich dort bin, gebe ich Dir meine neuen Kontaktdaten ? das heißt, wenn Du dann überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben willst. Viele Deutsche haben damit ja Probleme. Jetzt muss ich doch lachen. Hey, sage ich, eher bekommst Du Probleme, Du weißt doch, dass mich der MAD vor Jahren einmal abgehört hat. Pass auf Dich auf, sage ich zum Abschied.
Ja, antwortet er. Und: Wir sehen uns dann im Dezember wieder.
Ich muss für sechs Monate ins Ausland, sagt er dann. Dass das früher oder später nochmals ansteht, hatte er mir bereits voriges Jahr einmal erzählt.
Wohin schicken sie Dich, frage ich.
Nach Afghanistan. Eigentlich sollte jemand anderes, aber der fiel kurzfristig aus. Da haben sie mich gefragt. Und momentan passt es familiär ganz gut, auch mit der Kleinen.
Wohin denn da genau, will ich wissen.
Masar-e Scharif. Aber die meiste Zeit werde ich mit afghanischen Generälen durchs Land fahren. Das macht es ja auch interessanter.
Sicherlich, sage ich und denke: Aber auch gefährlicher.
Sobald ich dort bin, gebe ich Dir meine neuen Kontaktdaten ? das heißt, wenn Du dann überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben willst. Viele Deutsche haben damit ja Probleme. Jetzt muss ich doch lachen. Hey, sage ich, eher bekommst Du Probleme, Du weißt doch, dass mich der MAD vor Jahren einmal abgehört hat. Pass auf Dich auf, sage ich zum Abschied.
Ja, antwortet er. Und: Wir sehen uns dann im Dezember wieder.
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