Dienstag, 31. Mai 2005
I thank you
Den Finger eines Mannes im Mund zu haben, der weder der Zahnarzt noch der eigene Liebhaber ist, ist schon eine etwas seltsame Situation. Dass dieser Mann geradezu unverschämt gut aussieht - man nehme das Beste von George Clooney und einem jungen Harrison Ford -, macht es auch nicht unbedingt einfacher.
Wenn dieser Mann es dann schafft, einem das Gefühl zu geben, als sei es nicht nur das Normalste auf der Welt, seinen Finger tief im Mund zu haben, sondern dabei auch noch eine Intimität herzustellen, die nichts Anzügliches hat, dann weiß man, dass man einen verflixt guten Physiotherapeuten erwischt hat.

Darum jetzt für ihn einmal ganz laut ZZ Top.

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welche indikation
benötigt man für diese nicht uninteressante behandlung?

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Um meinen Kiefer kümmert er sich einfach mal so zwischendurch, wenn die Schmerzen zu stark werden. Auf der Verordnung steht etwas anderes.

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eine lockerungsübung
demnach. das sollte sich verordnen lassen. ich meine: es geht ihnen doch schon viel besser - oder?

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Doch, doch, mir geht es nicht mehr so schlecht wie neulich, hab auch kein Nasenbluten derzeit.

Das andere da kommt halt immer mal wieder, nervig ist nur, dass man davon eben auch Spannungskopfschmerzen bekommt. Ich mach auch schon brav lauter Lockerungsübungen, die mir eine Sänger-Freundin netterweise gezeigt hat. Und auf die Rezepte habe ich eh ein Abo, der Anblick des schönen Mannes bleibt mir also noch eine Weile erhalten. :-)

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Demnach gehört Physiotherapeut (oder überhaupt "Therapeut"?) auf die Liste der sexiesten Männerberufe?!?

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mir fällt immer wieder auf,
daß es im medizinischen bereich nicht wenig attraktive männer gibt. ich habe eine besondere schwäche für anästhesisten. kann aber auch an dem zeug liegen, dass die einem verabreichen, bevor man selig wegdämmert. ich liebe vollnarkosen. auch erinnere ich den schönen blond behaarten gebräunten sehnigen unterarm des chirurgen, der meine glasscherbenwunde am kinn nähte... und dann erst der notfallchirurg, der mein zertöppertes handgelenk richtete. erstaunlich attraktive männer. immer aufmunternde scherze auf den lippen. schöne nackte arme. schöne hände. amüsiertes grinsen. das hat den wundschmerz sogleich wettgemacht.

frau arboretum: die wahre therapie ist der sexappeal ihres physiotherapeuten. lassen sie sich heilen.

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Therapeut eher nicht, die nehmen einen womöglich dauernd auseinander. Physiotherapeuten hingegen haben den unschlagbaren Vorteil, dass die einen wunderbar massieren können. Ich würde diese Fähigkeit wahrscheinlich gnadenlos ausnutzen.

Auf meiner persönlichen Hitliste stehen rückblickend betrachtet Sänger wie auch Musiker allgemein, Vorleser und Journalisten* sehr weit oben.

sofern die nicht so viele Hohlphrasen von sich geben ;-)

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sänger und musiker!
windige gesellen! ein arzt muß her. (nicht, daß ich schon einen gehabt hätte...)

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Uuh, für Ärzte kann ich mich ja so gar nicht begeistern. Und windig sind die auch (man denke an die vielen jungen Schwesternschülerinnen). Ich bin sehr empfänglich für schöne Stimmen, daher auch der Vorleser.

Der Physiotherapeut hat nicht nur ein Segelboot, sondern auch eine Frau und zwei Kinder. Somit kommt automatisch eine meiner drei goldenen Regeln zur Anwendung. Ich verlass mich also besser auf die heilende Wirkung seiner Hände.

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eine schöne stimme
ist ohnehin allererste voraussetzung bei einem mann. darüber spreche ich schon gar nicht mehr. ich habe ja auch weniger einen hang zum allgemeinarzt als zum chirurgen. irgendwie beeindruckt mich diese haltung, in aller seelenruhe fleisch aufzuschneiden. für einen guten zweck, vorausgesetzt. keine ahnung, was mir daran gefällt. vielleicht das grenzwertige (die idee "wenn der da schon keine grenzen kennt... wie ist es dann erst in anderen bereichen...")

p.s. psychotherapeuten würde ich mit vorsicht genießen. (mit psychotherapeutInnen verhält es sich da selbstverständlich ganz anders)

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Pathologen schneiden doch auch auf. Und was ist mit Taxidermisten? Vielleicht könnte es sich lohnen, Ihre diesbezüglichen Fertigkeiten noch zu perfektionieren, Herr Kid.

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pathologen und taxidingens:
nicht wirklich. der herr sollte schon eher dem leben zugewandt sein. ein chirurg sorgt dafür, dass in absehbarer zeit wieder bewegung in die gliedmaßen kommt. daran bin ich interessiert. bewegung. herumgeflicke an totem fleisch ist uninteressant. es sei denn, der mann wäre koch. ich liebe es, wenn mir männer umständliche gerichte kochen, zu denen ich selber zu faul bin. so ein canard à l'orange ist schmackhaft und man muß vor dem weg in den ofen den hintern von dem (armen, armen aber leckeren) tier zunähen (was ich einmal selbst machte und ekelhaft fand). dafür: o.k. ausnahmsweise.

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Cleaning woman?!?
(aus: Tote tragen keine Karos)

Meine letzte Herzflamme ist sozusagen mit einem Koch durchgebrannt, seither esse ich nur noch Käsebrote. Aus innerem Protest.

Es gibt einen Gedichtband, The Taxidermist's Daughter, den Titel allein finde ich zum Verlieben. Die Tochter womöglich auch. Das kleine morbide Mädchen™, das dereinst bei mir einziehen wird, ließe sich von so was eh nicht abschrecken.

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Cleaning woman, genau. Das dachte ich auch, und an Sie, aber Sie kamen mir jetzt zuvor.

Frau Gaga, ich muss zugeben, dass ich auch lieber die schönen Bilder in den Kochbüchern ansehe, als die komplizierten Dinge dann selbst auszuprobieren. Käsebrote schmieren geht eben doch einfacher und schneller, aber das kann ich dafür auch wirklich gut.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Köche wirklich gut riechen, wenn Sie abends heimkommen.

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es muß ja keine fischsuppe sein
außerdem habe ich wasser und seife. ja sogar eine dusche. auch die badewanne dürfte er benutzen. alles da. wo ist das problem? köche sind überaus lustvolle zeitgenossen. (verzeihung herr kid, ich wollte jetzt nicht noch salz... aber sie haben ja mittlerweile ohnehin längst trost in der morbiden-mädchen-vision gefunden - bei ihrem talent zur autosuggestion ist es sicher nur noch ein winziger schritt bis zur materialisierung). im prinzip ist mir der beruf auch scheißegal, hauptsache er liegt mir nicht auf der tasche.

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wo ist das problem?
Dass man manchmal nicht so lange warten kann/will? ;-)

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Wieso eigentlich Köche? Auf Köche bin ich ja noch nie verfallen. Seit ich die Vision eines schönen, himmelstürmenden Poeten mangels Masse aufgeben musste, habe ich ja diverse Berufsgruppen angetestet, bisher hat die Testreihe allerdings leider noch keine wirklich überzeugenden Ergebnisse erbracht. Ich warne an dieser Stelle aber vor männlichen Juristen - die weiblichen Angehörigen der Zunft sind natürlich freundliche, sanfte und überhaupt sehr wünschenswerte Zeitgenossen.

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ich sehe schon...
sie haben noch keine überzeugende begegnung mit kochenden männern gehabt. es ist ja nicht so, dass essenszubereitung per se zu widerlichem gestank führt. und nur weil er ein bißchen ins schwitzen gekommen ist, muß er ja nicht gleich in die badewanne. hauptsache kein alter schweiß aus muffigen klamotten. aber wenn man jemanden riechen kann, ist das doch eher 'anregend'... ähm. sie wissen schon. hoffe ich doch.

p.s. wenn ich koch schreibe, meine ich selbstverständlich jeden mann, der in der lage ist, mehr als kaffeewasser aufzusetzen. und das gehört ja schon bei jedem zweiten schöngeist zum repertoire. im prinzip zolle ich nur einem allgemeinen modetrend unter den herrschaften anerkennung.

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Wieso nicht Köche?
Hat gutes essen nicht auch was mit Sinnlichkeit zu tun?

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Juristinnen sind ganz wunderbar, das ist doch klar. Als Nur-Freunde sind Juristen auch ok. In anderer Hinsicht habe ich es noch nicht ausprobiert, weil ich noch rechtzeitig mitbekam, dass der, der mir da Gedichte schrieb, schon etwas mit einer sehr netten Kommilitonin laufen hatte. Die erzählte mir etwas später auch, wie sie dann zufällig herausgefunden hatte, dass er bereits eine Freundin in der Eifel hatte. Später habe ich ihn dann auch mal mit ihr in der Mensa getroffen, sie sprach einen gar scheußlichen Dialekt und war überhaupt ziemlich... weia.

Frau Gaga, die marokkanische Küche habe ich durch einen Tamazight kennen- und schätzen gelernt. Die Wertschätzung für diesen Mann hatte aber irgendwann sehr gelitten. Er war übrigens hauptberuflich kein Koch, sondern promovierte hier in Orientalistik.

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jawohl. einspruch.
wer hier hat schon einmal einen hefeteig geknetet? und wer widerspricht, wenn ich sage, das fühlt sich unerhört aufregend an, so einen teig ausgiebig zu kneten? und wenn man bedenkt, dass da jemand dinge zubereitet, die für körperöffnungen mit feinsten sensoren bestimmt sind. na also.

so schließt sich der kreis: orale vergnügungen waren immerhin der anfang dieses stranges.

nachtrag:. die kochtalente des marrokanischen hobbykünstlers waren aber - lassen sie mich raten - nicht der ursächliche grund für die abkehr, nicht wahr - insofern - friede mit dem koch auch in diesem manne

juristen-p.s.: kenne bislang leider nur männliche. kleinster gemeinsamer nenner - ruhige (plural: blüter?), bedacht in jeder äußerung, abwägend, manchmal auch interessant schadenfrohe züge im hinblick auf taktieren mit der gegnerischen partei. kann u. u. einen gewissen eloquenz-bedingten sex-appeal produzieren. bei frauen vemutlich ähnlich gefärbt. nicht uninteressant.

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Als ein orales Vergnügen betrachte ich die Behandlung, um die es anfangs ging, eher weniger. Ist ja nicht so, dass das nicht auch mit Schmerz verbunden wäre.

Die Juristinnen, die ich gekannt habe, waren alle temperamentvoll.

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Da scheinen die Berufe sexy zu bleiben, wenn die Geschichten gut ausgegangen sind. Hatte jemand denselben Beruf mehrere Male?
Wenn ich so meine Männer überdenke, gibt es eine Art Leitmotiv: den Bass. Männer mit Gespür für einen sauberen Basslauf, der genau die Waage hält zwischen rythm und Motiv, zwischen Punkt und Linie, so im Rückblick waren die guten meiner Männer die mit einem Gehör für das Rückgrat eines Musikstücks, und sie alle hatten einen Bass, haben mal Bass gespielt oder konnten Jaco Pastorius komplett mitpfeifen.
Ansonsten gab es unter den schönen Erfahrungen Arzt, Koch, Drucker, Lektor, und die sexiest davon waren der Drucker und der Koch- denen hab ich auch beim Arbeiten zugucken dürfen, Handfertigkeit! Unterarme! Wenn über dem allem noch ein loses Mundwerk sitzt, welcome. Beim Mann sollte der Beruf was über die anderen, nicht unmittelbaren Fertigkeiten aussagen, vergucken tut man sich eh in das, was die Jungs von der Masse unterscheidet.
Extrem gut kommt souveräne Professionalität egal in welchem Beruf verbunden mit der besonderen Demut, die Frau Gaga bei sich neulich beschrieben hat. Aber die ist ein sehr seltenes Gut.

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Wer sagt denn, dass meine Geschichten immer so gut ausgegangen sind? Man kann sich trotzdem immer wieder zum Narren machen. ;-)

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Demut ist leider auch bei Frauen ein sehr seltenes Gut.

@Gaga: Der Beruf war nicht das Problem. Es war der Spruch, der darauf folgte und mir offenbar noch zum Troste gedacht war.

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Vielleicht aber auch nur selten bei den Frauen, nach denen Sie bislang Ausschau gehalten haben.

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Ein gut aussehender, fähiger Physiotherapeut... klingt fantastisch.

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