... and the trees too

In Bayern ist das nicht erlaubt, und die Polizei guckt auch nach, wenn Grillfeste im Hinterhof gemeldet werden.

Generell oder nur jetzt? Es handelt sich um eine Familie, die Nachnamen an den drei Briefkästen sind identisch. Wobei ich nicht weiß, ob die heute auch nur zu zweit draußen saßen, die Hinterhöfe sind ein Stück weg und dazwischen steht der Nussbaum. Vergangenen Sommer grillten die fast jeden Abend und saßen lange zusammen. Die ältere Dame ist zum Leidwesen der Nachbarschaft etwas schwerhörig, sie redet daher auch bis spät in die Nacht draußen sehr laut, zudem hat sie eine sehr quäkige Stimme.

Der proletenhafte Nachbar hatte heute zum Glück nur einen gleichartigen Freund zu Besuch. Mit dem saß er auf dem Stück Rasen in seinem Hof unter Sonnenschirm. Immerhin, sie rülpsten nur und hörten nicht auch noch laut schlimmste Schlager.

Möglicherweise Grauzone, aber schon die Zusammenkunft von Menschen, die nicht im gleichen Haushalt wohnen, ist nicht erlaubt. Bei Grillfesten im Hinterhof findet sich gern ein Nachbar, der das nicht so gut findet und die Ordnungsmacht ruft.

Die kommt auch sehr schnell. Meines Wissens ist derzeit Grillen im Freien (auch unter Familien) nicht erlaubt. Der Hinterhof gehört ja auch nicht der entsprechenden Familie.

Doch, das ist deren Hinterhof. Vorne an der Straße steht ein altes Häuschen und im Hof noch ein ganz kleines altes Häuschen. Ob die in dem Vorderhaus abgetrennte Wohnungen haben, weiß ich nicht. Es war auch kein Grillfest, sondern die haben wie immer im Sommer draußen ihr Abendessen gegrillt und gegessen. Der Hof nebendran gehört zum Haus eines Anwalts mit Anwältin (er ist in der CDU, sie ist seltsam) mit Becken voller Kois, Springbrunnen und anderen Fischen. Aber die sagen sonst auch nie etwas - ich vermute, deren Schlafzimmer geht zur Straße raus und sie schlafen bei geschlossenen Fenstern.

Bei uns im Hof spielen die Kinder auch noch nach wie vor zusammen, ein deutsches sowie ein türkisches Geschwisterpaar und mindestens ein polnisches Kind. Die Erwachsenen halten aber Abstand, allerdings ist es in den Treppenhäusern mitunter nicht so einfach.

Dann ist es eher kompliziert.

Soeben nachgelesen, wenn mir das in diesem Sommer wieder zu viel wird mit der Grillerei, kann ich mich aufs Landesimmisionsschutzgesetz berufen. Aber ob denen das etwas sagt?

Mit nicht erlaubt meinte ich auch momentan. Wie das generell ist, keine Ahnung. Hier tut das jedenfalls keiner. Die Leute gehen zum Grillen auf die Isarbänke.

Die offiziellen öffentlichen Grillplätze sind hier natürlich auch gesperrt. Und wegen der Trockenheit gab es in den vergangenen Sommern ohenhin regelmäßig Grillverbote.

Wenn die Nachbarn alle keine Holzkohlegrills nutzen würden, wäre es auch nicht ganz so schlimm.

Holzkohlegrills sind in Hinterhöfen aber definitiv nicht erlaubt.

Bislang fand ich nur die Info, dass auf Balkons keine Holzkohlegrills erlaubt sind. Ohnehin weiß ich noch nicht, wie ich das den bosnischen Nachbarn vermitteln soll. Ich kenne die nicht, nicht einmal vom Sehen, deren Haus steht an einer Parallelstraße.

In jungen Jahren hält man sich ja ganz gerne einmal für unsterblich. Hinzu kommt, dass wohl viele Leute glauben, da insbesondere ältere Menschen gefährdet sind, könne ihnen selbst nichts passieren.

Heute rülpsen in dem einen Nachbarhof nicht nur zwei Männer, der Nachbar hat gleich mehrere Freunde zu Besuch. Und schlechte Schlager hören sie auch wieder.

bin ich froh, dass ich über 4000 qm platz um ich rum habe, wenn ich solche geschichten lese.

Ja, in solchen Momenten denke ich mitunter auch sehnsüchtig an die alten Häuser mit riesigen Gärten drumherum zurück, in denen ich aufgewachsen bin.

Schlechte Schlager ...
Manchmal denke ich, akustische Luftverschmutzung gehört unter Strafe gestellt. Aber vermutlich würde ich dann nicht mehr für den Chor üben dürfen.

Bei einer bosnischen Familie sind die Zusammenkünfte am Grill kulturell verankert, vermute ich. Wenn Sie alleine mit ihnen sprechen werden die Grillparteien, nach meiner Einschätzung, wenig Reaktion zeigen.
Ich glaube, ich würde an Ihrer Stelle nochmal gründlich nach Ihren Rechten recherchieren und im Zweifelsfall die Polizei zu Rate ziehen, um diese zu erfahren.
Letztendlich werden die Ordnungshüter wohl kommen müssen, damit sich etwas verändert.

Bei der schlechten Musik könnte man mit guter "dagegen halten" und mal gucken was passiert. 😄

Es darf dann nicht gegrillt werden, wenn Rauch in Nachbarwohnungen zieht. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Grill auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten steht. Bei wesentlichen Beeinträchtigungen durch Ruß, Rauch oder dichten Qualm liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, die mit einer Geldbuße geahndet werden kann.

Diese Aussage habe ich auf der Seite vom Mieterbund auch gerade gefunden, ergänzt um die Information, dass auch ein Verbot im Mietvertrag seine Gültigkeit hätte.
So, wie ich das sehe, wird es hier bei Ihnen wohl noch "ein paar schöne Nachbarschaftsgeschichten" zu lesen geben.

@ wartet.nicht.mehr: Vielen Dank für all die Infos. Wie gesagt, sie wohnen in einer anderen Straße, es handelt sich also nicht um direkte Nachbarn oder einen gemeinsamen Hinterhof. Ich kenne deren Mietverhältnisse nicht, halte es aber durchaus für möglich und wahrscheinlich, dass denen die Häuser, in denen sie wohnen, auch gehören.

@ Stimmt. Wahrscheinlich wäre es aber besser, es erst einmal auf die freundliche Art zu versuchen. Vielleicht rede ich erst nochmals mit meinem gutinformierten Nachbarn aus dem Erdgeschoss, von dem ich auch die Info habe, dass es Bosnier sind, und frage ihn, wie ich das am besten angehe. Er selbst hatte eine kroatische Mutter und einen Vater aus Montenegro (oder war es Mazedonien? Ich kann es mir leider nicht merken). Bei der Gelegenheit kann ich ihn ja auch einmal frage, ob es stimmt, was meine Nachbarin zur Rechten über irgendwelche Waffenfunde munkelte. Ich hatte sie vorigen Sommer mal angesprochen, ob sie das nicht auch nervt, deren Balkon ist noch näher dran als meiner. Sie sagte, ich solle da vorsichtig sein. Ich habe keine Ahnung, was sie meinte und ob da was dran ist.

@ witchit: Ich glaube nicht, dass Ihr Chor so schlecht ist, Sie waren doch schon auf Tournee im Ausland. Diese Schlager, die die nebenan laut hören, sind wirklich grauenhaft, Helene Fischer ist da schon das oberste Niveau.

Jemanden mit Kulturverständnis zu fragen ist eine gute Idee.

Nachbarn in Schusswaffenbesitz sind "eine Sache für sich", das kann ich absolut nachvollziehen.
Die Mutter einer Freundin, im Alter von Mitte 70, wohnt seit Langem auf einem 3.000-qm-Grundstück am Waldrand. Sie hat einen ca. zehn Jahre älteren Nachbarn, der schon häufiger ungefragt in ihrer Küche stand und ihr, mit italienischem Temperament und Lautstärke, Vorhaltungen zu ihrer Lebensführung machte.
Auch dieser hat Schusswaffen, macht auf seinem Grundstück regelmäßig Schießübungen. Schon häufiger haben die Nachbarn die Polizei gerufen. Meine Freundin hat unweit ein eigenes Haus, die Mutter ist aus Angst zu ihr gezogen.
Wenn ich solche Geschichten höre komme ich mir vor wie im Wilden Westen.

Och, der gut informierte Nachbar hat selbst einen Waffenschrank unten im Keller. Da er das aber erzählt, wird er auch die dafür nötigen Genehmigungen haben. Aus der Bemerkung der Nachbarin rechts schloss ich, dass es beim angeblichen Waffenfund um nicht legale Waffen ging.

Und so wie der gut informierte Nachbar "Bosnier" sagte, hält er von den anderen Nachbarn nicht ganz so viel. Was aber nicht heißt, dass er der bosnischen Nachbarin im ersten Stock bei uns im Haus nicht hilft oder unfreundlich zu ihr ist.