Mittwoch, 26. August 2015
umF
In dem alten Haus wohnen sie zu acht. Teenager zwischen 16 und 17 Jahren, alles Jungs. Sie stammen aus Afghanistan, Eritrea und Somalia, irgendwie schafften sie es nach Deutschland. Für drei von ihnen lässt die bessere Zukunft trotzdem auf sich warten. Denn die Jungen können hier nur zur Schule gehen, wenn die Berufsschule noch Plätze frei hat - die allgemeine Schulpflicht herrscht nur bis 15. Nur zwei von ihnen ergatterten dort einen Platz, die Warteliste ist sehr lang. Zwei andere rutschten immerhin noch in einen Sprachkurs, aber der ist halt befristet. Einer bekam sogar einen Ausbildungsplatz als Verkäufer - in dem Eigenbetrieb der Stadt erlernen sonst langzeitarbeitslose Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen einen Beruf. Ein Sozialarbeiter muss mitunter manche von ihnen morgens aus dem Bett klingeln, damit sie zur Arbeit gehen. Diese drei Jungs in dem alten Haus aber können morgens im Bett liegen bleiben: Für sie gibt es keine Schule, keine Sprachkurse und keine Arbeit, die ihren Tag strukturiert. Was soll bloß aus ihnen werden?

Außenkontakte haben sie nur wenige. Es sei schwierig, erzählen sie, Gleichaltrige kennenzulernen. Wenn sie im Bus Hallo sagen, bekommen sie keine Antwort.
Die Jungs wünschen sich, dass mal eine Mädchen in das Haus einzieht, erzählt ihre Betreuerin. Aber Mädchen kommen nur selten alleine nach Deutschland, die Eltern schicken lieber die Söhne, weil sie deren Chancen größer einschätzen, es zu überstehen und nicht unterwegs vergewaltigt oder versklavt zu werden.

Wenn die Jungs 18 werden, müssen sie aus dem alten Haus ausziehen. Bisher suchten die Betreuer ihnen dann eine Wohnung, was schwierig genug war, denn kaum ein Vermieter mag sie als Mieter nehmen. Möglicherweise wird nun dafür eh das Geld gestrichen, sie müssten dann in eine Gemeinschaftsunterkunft ziehen, wo sie sich mit fremden Erwachsenen das Zimmer teilen.

Die Behörden nennen Teenager wie diese acht Jungs umF, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Ihre Zahl hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht.

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Samstag, 1. August 2015
Heute bleibt die Küche kalt
... genauer gesagt: bis Montag. Hier im Haus wurde gerade das Gas abgestellt. Ein Zähler ist undicht. Immerhin ist es diesmal nur für zwei Tage - vor einigen Jahren, als hier im Anwesen eine Gasleitung undicht war, drehten sie uns im Januar für zwölf Tage das Gas ab. Das war schon sehr ungemütlich ohne Heizung, warmes Wasser oder die Möglichkeit, etwas zu kochen. Gegen Ende waren es in meiner vorherigen Wohnung nur noch 12°. Bei all dem hatten wir noch Glück gehabt, dass die Haustür damals dauernd offen stand und es keine Explosion gegeben hatte, die Leitung war nämlich schon länger undicht. Diesmal scheint wenigstens die Sonne und es ist warm, ich wollte heute ohnehin Salat essen. Am Montagmorgen um 8 Uhr kommt dann der Gasmann Leitung prüfen.

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Donnerstag, 23. Juli 2015
Na sowas
Eben erst habe ich entdeckt, dass mir ein Vogel auf die Rückenlehne meines Schreibtischstuhls gekackt hat. Es muss in den frühen Morgenstunden passiert sein, denn um viertel vor sechs saß ich schon am Rechner.

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Mittwoch, 22. Juli 2015
Heut' Nacht
Am Ende des Arbeitstages nehme ich einen Drink auf dem Balkon. Die Mondsichel sieht aus, als nehme sie ein Sonnenbad.

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Mittwoch, 15. Juli 2015
Die Intelligenz der Pflanzen
Dass Pflanzen intelligent sind, weiß jeder, der sich schon einmal eine Weile mit ihnen unterhalten hat. Jetzt gibt es auch ein Buch darüber.



Michael Lange hat es im Deutschlandradio und im Deutschlandfunk besprochen.

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Mittwoch, 1. Juli 2015
Drei Männer im Fahrstuhl
Als ich im Parkhaus in den Fahrstuhl steige, stehen schon drei Männer Anfang 20 drin. Sie reden über Fußball, in der Nacht zuvor hatte das deutsche Frauenteam das Halbfinale erreicht.
Gegen wen spielen sie als nächstes, will einer wissen.
Gegen die USA, antwortet der zweite.
Was ist eigentlich mit Russland? Haben die kein Team?
Doch, antwortet der dritte. Aber die sind zu schlecht.
Schade, findet der erste. Ich will die auch mal spielen sehen.

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