Dienstag, 2. März 2010
Fragen der Menschheit (XXII)
Was antwortet man eigentlich seinem Vermieter, wenn der einem in einer E-Mail schreibt:

"Dies[es Bordell] ist aber kein Grund, dass der Wert von umliegenden Wohnungseigentum sinkt. Dies liegt im Auge des Betrachters. Mancher Single würde es begrüßen wenn er nicht weit zu so einer 'Einrichtung' hätte."

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Freitag, 26. Februar 2010
Der Rote
Wir sprachen untereinander nur selten darüber. Wir wussten auch so, was los war. Darum brauchte es auch nicht viele Worte, als mir Steffi* und Tamara* mit einem schiefen Grinsen jenes Buch zeigten, das Tamara zufällig in unserer Schulbibliothek entdeckte. Es war ein Kinderbuch mit vielen Bildern und hieß „Der Graue“, glaube ich. „Der Graue“ war nett zu Kindern. Wie er aussah, wusste keiner so genau. Er konnte groß sein oder klein, jung oder alt, darum war auf allen Bildern immer nur eine schemenhafte, graue Gestalt zu sehen. „Der Graue“ sprach Kinder auf der Straße oder dem Spielplatz an und schenkte ihnen sogar Schokolade. Doch niemals sollte ein Kind mit ihm gehen, sondern schnell nach Hause zu den Eltern laufen. „Der Graue“, warnte das Buch, war in Wahrheit böse und wollte Schlimmes tun.

Wir waren keine kleinen Kinder mehr und wussten längst, vor wem wir uns in Acht nehmen mussten. Kein Fremder, der uns Schokolade schenkt. Kein schemenhafter Grauer, sondern einer mit roten Haaren und Schweinsäugelein, der gern knallgelbe Frottiersocken in Sandalen trug. Wir sahen ihn fast jeden Tag. Er war unser Lehrer.

* Namen wie immer geändert.

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Donnerstag, 18. Februar 2010
Fool For Your Stockings

Is it you again outside
Just banging on the front door?
You said you had enough
Now you're coming back for more
But that’s alright.

- ZZ Top: Fool For Your Stockings -

Jene Abende, an denen wir unterwegs waren. Einige der Jungs hatten gerade die ersten alten Autos, in die wir uns zu fünft quetschten, Degüello in Endlosschleife. Die Freunde von damals - schon lange aus den Augen verloren. Aber der Song bleibt.

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Dienstag, 9. Februar 2010
Phrasendreschmaschinen laufen warm
Früher brachte der amerikanische Soldatensender AFN regelmäßig the German phrase of the day zum Nachsprechen. Erst fragte eine deutsche Stimme, wo es zum Hauptbahnhof ginge, verlangte die Weinkarte oder machte eine freundliche Bemerkung über das Wetter, anschließend sprach es eine amerikanische Stimme nach. Die deutsche Stimme wiederholte es nochmals, und wenn mich nicht meine Erinnerung völlig täuscht, kam dann der Zuhörer dran.

Ich weiß gar nicht, wann der Sender diese drolligen Bemühungen aufgab, jedenfalls gibt es das schon lange nicht mehr. Wir aber werden heute im Laufe des Tages eine ganze Reihe deutscher Phrasen zu hören bekommen, eine davon wird Lohnabstandsgebot heißen.

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Montag, 8. Februar 2010
The Light Will Stay On*
Don Alphonso gedenkt seine letzten Tage in Italien zu verbringen und sich dort begraben zu lassen. Recht so, wenn schon sterben, dann in Italien! Allerdings würde ich dafür Ligurien der Gegend um den Gardasee vorziehen. Ich wurde in einer Stadt am Meer geboren, da sollte mein Ende auch etwas mit dem Meer zu tun haben.

- Ti: Ligurien und die kleinen Freuden -

Ihr Name steht noch immer in meiner Abonnentenliste. Auch ich habe ihr Blog noch abonniert, es existiert nach wie vor. Gestern vor zwei Jahren starb Marion in einem Hospiz, 50 Kilometer entfernt von der See.

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Sonntag, 7. Februar 2010
Sonntagsarbeit
Die vergangenen acht Tage hatte ich schon keine rechte Lust zu arbeiten. Aber wenn ich daran denke, was (und vor allem wer) morgen ansteht, möchte ich auf der Stelle in den Winterschlaf fallen.

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