Dienstag, 27. Januar 2009
Motivationsloch
Die Angst vor dem Biss eines Vampirs ist ziemlich modern. Ursprünglich nahm man an, dass Vampire einem mental die Lebenskraft entziehen. Niesen galt als Indiz dafür, dass man von einem Vampir angegriffen wurde. Jemand anderes musste dann „Gesundheit!“ wünschen – es war eigentlich eine Art Schutzzauber, wie ein Vampirabwehrfeld.

- Eric Nuzum im Interview mit Jessica Braun -

Die vergangenen fünf Tage habe ich mich noch halbwegs bei Laune gehalten, indem ich mir versprach, ein bestimmtes Buch zu bestellen, wenn ich mit dieser Arbeit fertig bin. Inzwischen muss ich mir schon Zwang antun, es nicht sofort zu ordern, weil ich weiß, wie das ausgehen würde, gäbe ich dem Verlangen jetzt nach. Ich bin unendlich müde und völlig lustlos. Niesen muss ich auch immerzu.

... link ... 12-faches Echo   ... comment


Samstag, 24. Januar 2009
Der Anruf
Gegen Morgen träumte ich heute, dass ich morgens gerade mein Bett mache, als das Telefon klingelt. Eine freundliche Dame stellt sich als Mitarbeiterin der Lotto-Gesellschaft vor und gratuliert mir zu meinem Gewinn.
Na, das ist aber eine Überraschung, sage ich verblüfft und denke: Hey, das ging aber schnell. Vor drei Tagen dachte ich noch, wie dringend ich Geld brauche.
Soll ich Ihnen sagen, wie viel es ist, fragt sie.
Öhm, ja. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, danach zu fragen, denn ich versuche mich daran zu erinnern, ob ich überhaupt gespielt habe.
Sie schweigt.
Jetzt machen Sie es aber spannend, sage ich und lache.
Sie zögert. Dann sagt sie: 57 Millionen.
Nun verschlägt es mir für einen Moment die Sprache. So viel? Ach, Du liebe Zeit, bringe ich mit Mühe heraus und denke, dass das viel zu viel ist, um es alleine zu behalten. Dann wachte ich auch schon auf.

Liebe Lotto-Gesellschaft, meine Nummer steht im Telefonbuch. 25 Millionen reichen auch vollkommen aus und sind mehr als genug.

... link ... 9-faches Echo   ... comment


Montag, 19. Januar 2009
Men in Black
Schornsteinfeger bringen Glück, heißt es. Bei mir waren heute gleich zwei, aber mit dem Glück ist es trotzdem so eine Sache. Sie stellten nämlich fest, dass die Abgaswerte der Gasetagenheizung hier nicht in Ordnung sind. Irgendetwas im Ofenrohr nach oben stimmt nicht und muss schleunigst repariert werden. In dem Zusammenhang war auch die Rede von "Heizung dann abgestellt" und "Dach aufreißen". Tolle Aussichten.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich mittlerweile den Verdacht habe, dass in meine Wohnung ebenfalls Feuchtigkeit eindringt? Bei den Nachbarn nebenan regnet es ja hinein, das Flachdach ist undicht. Die Hausverwaltung und die Wohnungseigentümerin wissen schon ganz lange Bescheid, aber es passiert einfach nichts - außer, dass es da drüben weiter schimmelt.

... link ... 13-faches Echo   ... comment


Sonntag, 18. Januar 2009
Schwarz ärgern
Bei dem Wetter mag man gar nicht vor die Tür gehen. Ich werde mich nachher dennoch aufraffen, um meine zwei Kreuzchen zu machen. Nicht dass das viel bringen wird. Heute Abend verdirbt mir das Gesamtergebnis garantiert die Laune.

... link ... 21-faches Echo   ... comment


Samstag, 17. Januar 2009
Fragen der Menschheit (XIV)
Wie geht's eigentlich jetzt den Fischen im Hudson?

... link ... 5-faches Echo   ... comment


Mittwoch, 14. Januar 2009
Apropos Banken
Im Laufe der Zeit vergisst man doch wieder vieles. Als ich die Meldung hörte, dass die DDR-Altschulden nun getilgt seien, wollte ich ein bisschen mehr darüber wissen. Dabei stieß ich auch auf den Kommentar Schulden ohne Sühne von Lorenz Maroldt im Tagesspiegel vom 1. Juli 2005:

"Eines der extremsten Kapitel der Währungsunion ist der Ausverkauf der ostdeutschen Banken. So grotesk wie hier ging es kaum anderswo zu. Die Bundesregierung schenkte, auch mit Hilfe der Volkskammer, den westdeutschen Banken Milliarden, auf Kosten der Steuerzahler. (...) Es gehört zur Ironie der Geschichte, dass die Banken durch die garantierte Erstattung ihrer Forderungen aus dem Erblastentilgungsfonds quasi vom Staat subventioniert wurden. Man könnte auch von Zuwendungen sprechen, oder von Krediten im Sinne der Planwirtschaft. Und wie es in der Planwirtschaft gewöhnlich war, konnten auch die Westbanken mit ihren zusätzlichen Milliarden nicht viel Gutes anfangen. Sie stehen heute, international gesehen, eher schlecht da."

Wenig verwunderlich, dass sich unter den genannten Banken die üblichen Verdächtigen finden. Ein paar Zahlen gefällig?

"Die Berliner Bank zum Beispiel kaufte die aus der DDR-Staatsbank hervorgegangene Berliner Stadtbank für 49 Millionen Mark. Sie erwarb damit zugleich durch den Staat garantierte Altschuldenforderungen in Höhe von 11,5 Milliarden Mark – das 235-fache des Kaufpreises. Die Genossenschaftsbank West kaufte die Genossenschaftsbank Ost für 120 Millionen Mark und erwarb Altschuldenforderungen von 15,5 Milliarden Mark. Die Westdeutsche Landesbank Girozentrale zahlte für die Deutsche Außenhandelsbank 430 Millionen Mark, also eine knappe halbe Milliarde, und bekam dafür Altschuldenforderungen über sieben Milliarden Mark. Und so weiter. Die westdeutschen Banken mussten zwar auch Verbindlichkeiten übernehmen. Aber allein die Zinsen auf die übernommenen Altschulden reichten, um den Kaufpreis auszugleichen."

... link ... 8-faches Echo   ... comment