Sonntag, 12. November 2006
Rote Lichter
When the train left the station, it had two lights on behind
When the train left the station, it had two lights on behind
The blue light was my baby and the red light was my mind.
- The Rolling Stones: Love in vain -
Wie kannst Du so etwas sagen, rief ich entsetzt aus. In den Augenblick der Stille hinein ratterten die Räder It’s hard to tell, it’s hard to tell … auf den Schienen.
Radikal und unerbittlich wiederholte es nur: Den oder keinen.
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Freitag, 10. November 2006
What next?
Irgendwann im Frühsommer fing es an. Ich lebte so vor mich hin, dachte und tat nichts Böses, da ging der Ärger los. Ärger, der von außen kam und mich viel Energie kostete. Erst war es meine Wohnung, dann das Auto. Es folgte die Arbeit, das ist immer noch nicht ganz ausgestanden, ganz im Gegenteil, da kommt noch einiges nach, und jetzt ist es halt die Gesundheit. In elf Tagen werde ich operiert.
Allmählich reicht es, denke ich mitunter, weil ich manchmal einfach keine Kraft mehr habe.
Allmählich reicht es, denke ich mitunter, weil ich manchmal einfach keine Kraft mehr habe.
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Montag, 6. November 2006
Blogspiel
Hmm, was soll man davon halten, wenn Leute in einer Sendung über Blogs penetrant der Blog sagen?
Und das ausgerechnet in meinem geliebten Deutschlandradio. Am Samstag startete da die neue Sendereihe Blogspiel. Dass in einem neuen Format anfangs noch nicht alles gleich perfekt läuft, ist klar. Aber ich erwarte schon, dass die, die da von Blogs reden, auch wissen, wovon sie eigentlich reden. Und es heißt nun einmal das Blog und nicht der. Auch wenn der olle Duden die maskuline Form ebenfalls zulässt, hierin irrt er. Es sollte sich doch inzwischen herumgesprochen haben, dass der Begriff von Web und Logbuch kommt. Hey, angeblich bloggen die Sendungsverantwortlichen, Markus Heidmeier und Jana Wuttke, doch selbst (die Links führen nicht zu deren Blogs, sondern zu ihren diversen Aktivitäten. Hier ist übrigens noch so ein Verein, Agentur, GbR oder was auch immer in der Kopenhagener Straße 15 in Berlin).
Dass dann in der Sendung auch noch das Buzz-Word Web 2.0 fiel, ist dann eigentlich kaum noch verwunderlich.
Die Sendung moderiert Philip Banse vom Küchenradio, der offenkundig mit dem ersten "Blog der Woche" auch nichts anzufangen wusste. Zu Recht. Denkblogas Schilderung des Mitternachts-Shoppings bei einer berüchtigten amerikanischen Einkaufskette plätscherte etwas langatmig und pointenlos dahin, wäre es ein Posting gewesen, hätte ich weggeklickt, aber es war ja Radio, und vorspulen kann man da leider auch nicht. Nix gegen Einkauftrips, Blogger wie Mequito, Kid37 oder Madame Modeste machen daraus unterhaltsame Geschichten, aber in diesem Fall glückte das halt leider nicht. Da hätte ich lieber ein, zwei der anderen Podcasts, die in der Sendung kurz angespielt wurden, etwas länger gehört, die klangen weitaus spannender. Bevor hier übrigens jemand Content-Klau ruft – die gesendeten Beiträge werden laut Heidmeier mit bis zu 300 Euro honoriert (sie sollten aber nicht länger als fünf Minuten sein).
Außerdem gibt’s noch ein "Thema der Woche", den Namen desjenigen, den Philip Banse zu "Radio versus Podcasting" interviewte, habe ich schon wieder vergessen, aber ich erinnere mich, dass die Verbindung über Skype ziemlich grottig klang. Und als ich hörte, dass es beim nächsten Mal ums Thema "Blogs und Journalismus" geht, dachte ich nur, och nöö, nicht schooon wieder.
Ich habe mir Spreeblick-Johnnys Trackback im rbb noch nicht als Podcast angehört, aber die Blog-Auswahl zeigt schon, dass dort etwas ganz anderes geboten wird.
Und außerdem sagt er niemals der Blog.
Und das ausgerechnet in meinem geliebten Deutschlandradio. Am Samstag startete da die neue Sendereihe Blogspiel. Dass in einem neuen Format anfangs noch nicht alles gleich perfekt läuft, ist klar. Aber ich erwarte schon, dass die, die da von Blogs reden, auch wissen, wovon sie eigentlich reden. Und es heißt nun einmal das Blog und nicht der. Auch wenn der olle Duden die maskuline Form ebenfalls zulässt, hierin irrt er. Es sollte sich doch inzwischen herumgesprochen haben, dass der Begriff von Web und Logbuch kommt. Hey, angeblich bloggen die Sendungsverantwortlichen, Markus Heidmeier und Jana Wuttke, doch selbst (die Links führen nicht zu deren Blogs, sondern zu ihren diversen Aktivitäten. Hier ist übrigens noch so ein Verein, Agentur, GbR oder was auch immer in der Kopenhagener Straße 15 in Berlin).
Dass dann in der Sendung auch noch das Buzz-Word Web 2.0 fiel, ist dann eigentlich kaum noch verwunderlich.
Die Sendung moderiert Philip Banse vom Küchenradio, der offenkundig mit dem ersten "Blog der Woche" auch nichts anzufangen wusste. Zu Recht. Denkblogas Schilderung des Mitternachts-Shoppings bei einer berüchtigten amerikanischen Einkaufskette plätscherte etwas langatmig und pointenlos dahin, wäre es ein Posting gewesen, hätte ich weggeklickt, aber es war ja Radio, und vorspulen kann man da leider auch nicht. Nix gegen Einkauftrips, Blogger wie Mequito, Kid37 oder Madame Modeste machen daraus unterhaltsame Geschichten, aber in diesem Fall glückte das halt leider nicht. Da hätte ich lieber ein, zwei der anderen Podcasts, die in der Sendung kurz angespielt wurden, etwas länger gehört, die klangen weitaus spannender. Bevor hier übrigens jemand Content-Klau ruft – die gesendeten Beiträge werden laut Heidmeier mit bis zu 300 Euro honoriert (sie sollten aber nicht länger als fünf Minuten sein).
Außerdem gibt’s noch ein "Thema der Woche", den Namen desjenigen, den Philip Banse zu "Radio versus Podcasting" interviewte, habe ich schon wieder vergessen, aber ich erinnere mich, dass die Verbindung über Skype ziemlich grottig klang. Und als ich hörte, dass es beim nächsten Mal ums Thema "Blogs und Journalismus" geht, dachte ich nur, och nöö, nicht schooon wieder.
Ich habe mir Spreeblick-Johnnys Trackback im rbb noch nicht als Podcast angehört, aber die Blog-Auswahl zeigt schon, dass dort etwas ganz anderes geboten wird.
Und außerdem sagt er niemals der Blog.
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Mittwoch, 1. November 2006
Zazou in der Metro
Gestern in der U-Bahn, erzählt mir der Freund, ging einer herum und sprach alle Leute an, ob sie nicht ein paar Cent für ihn hätten. Er sah ziemlich elend aus, viele sahen weg, wenn er sie ansprach, taten so, als hätten sie es nicht gehört. Und so ging er mit gesenktem Kopf von einem zum anderen, und auch ich hoffte, dass die U-Bahn meine Station erreichen würde, bevor er bei mir ankäme, am Monatsende. Aber natürlich zog sich die Strecke endlos, und dann stand er vor mir, bat mich um ein paar Cent. Und ich musste ihm sagen, es tut mir leid, ich lebe selbst von Hartz IV. Da hob er für einen kurzen Moment den Kopf, sah mir in die Augen und sagte leise: Entschuldigung. Und ich habe mich so geschämt, dass ich einem, dem es noch viel schlechter geht als mir, nicht einmal ein paar Cent geben konnte.
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Montag, 30. Oktober 2006
Morgengrauen
Ob Tage, an denen man von alleine eine Stunde vor dem Weckerklingeln aufwacht, und das erste, was einem einfällt, ist das bevorstehende Treffen mit den zukünftigen Sklaventreibern, woraufhin man sofort anhaltend missgelaunt ist, ob solche Tage noch gut werden, ist zweifelhaft.
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Mittwoch, 25. Oktober 2006
Nothing less than brilliant
You may be ragged and torn
Your face is haggard and drawn
(...)
I know just how rare you are
And you’re nothing less than brilliant in my eyes
- Sandie Shaw: Nothing less than brilliant -
Wie immer kommst Du zu spät und siehst obendrein auch noch aus, als seiest Du gerade aus dem Bett gefallen. Wahrscheinlich bist Du das auch, Dein Haar zerzaust, Deine Wangen unrasiert und Deine Kleider vom Vortag. Nein, Mühe vorm Spiegel hast Du Dir heute Morgen nicht gegeben, aber Deine Wiedersehensfreude ist echt.
Drei Jahre lang haben wir uns nicht mehr gesehen. Damals standen wir vor den Toren der Fabrik, Du hattest Dich davon geschlichen, um mir einen Gefallen zu tun. Zwanzig gestohlene Minuten, kein Weg mir dafür zu weit. Die Zeit war seither zu Dir weniger gnädig als zu mir, hat in Deinem Gesicht tiefe Spuren hinterlassen, und zum ersten Mal sehe ich viel Grau in Deinen Bartstoppeln.
Jetzt sitzt Du mir gegenüber und erzählst mir von Deinen Träumen. Wieder schaust Du mir viel zu lange in die Augen. Und wie Du so da vor mir sitzt, zerzaust und zerknittert, muss ich mir eingestehen: Mein Herz ist nicht lernfähig.
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