Sonntag, 13. Mai 2012
Der kleine Luxus (XIII)
Ein Arm voller Flieder.

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Muttertag fiel aus
Unsere Mutter ist verreist, stattdessen besuchen Rosarium und ich unseren Vater, um seinen Papierkram zu sortieren. Nicht, dass er dazu nicht selbst in der Lage wäre, aber er macht es einfach nicht. Keine Lust. Stattdessen häuft er einfach lauter Berge an - und wenn ich Berge sage, meine ich das auch. Dummerweise sind darunter auch wichtige Papiere, wie etwa solche, die er eigentlich bei der Krankenkasse oder beim Finanzamt einreichen müsste. Und so fassen wir uns auch des öfteren einmal an den Kopf, als wir feststellen, was er da alles schleifen lässt. Wenn wir das machten, hielte er uns selbstredend einen Vortrag, ist ja klar.

Nachdem Rosarium und ich also schon einige Stunden damit verbracht haben, uns durch die ersten dieser Berge zu arbeiten, seufzt sie plötzlich leise und sagt, sie täte sich gerade ein bisschen selbst leid. Wenn jetzt eine gute Fee käme, sagt sie, würde ich glatt meine drei Wünsche her gäben, wenn dafür nur - puff - alles sortiert und erledigt wäre. Ist ja nicht so, dass wir nicht genug mit unserem eigenen Papierkram zu tun haben oder uns nicht besser zu beschäftigen wüssten.

Während ich den nächsten Stapel loche, antworte ich, dass ich mich gerade gefragt hätte, wer uns eigentlich später einmal den ganzen Kram erledigt. Rosarium wirft derweil wieder alte Kassenzettel in den Altpapierkarton. Ich dachte gerade, sagt sie dann, meine nichtexistenten Kinder haben es gut. Die müssten sich sonst auch noch um den Papierkram von zwei alte Tanten kümmern. Wenn ich an Amaryllis und deren Ablage denke ... Ach, komm, protestiere ich lachend, ich mache ja jedes Jahr meine Steuererklärung. Du schon, räumt sie ein, aber sie nicht. Ich schaue auf all die Papiere auf dem großen Tisch. Ich glaube, sage ich, ich weiß, von wem sie das hat.

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