Mittwoch, 27. Juli 2005
Eine Frau sieht rot
Ein schönes Rot soll ich mir vorstellen, sagt sie zu mir. Ich denke an einen meinen scharlachroten Samtrock, mein liebster Winterrock unter den roten. Ich besitze nicht viele Kleidungsstücke in rot, es ist nicht so meine Farbe. Jetzt soll ich diese Farbe empfinden. Wie bitte, fühlt man rot? Ich soll mir vorstellen, wie sich diese Farbe in Wellen in meinem Körper ausbreitet. Wellen. Oh ja, Ostsee ...
Ostsee. Falsche Farbe. Rot, rot sollst Du denken. Zurück zum Rock also. Und jetzt stellen Sie sich vor, wie Sie dieses Rot in eine Schüssel gießen. Das gelingt mir sogar halbwegs. Schöne blaue Schüssel. Dann breitet sich das Rot wieder wellenförmig aus. Ich bemühe mich, aber so recht will mir das nicht gelingen. Können wir nicht gold nehmen? Gold kann ich, aber rot? Inzwischen sind wir bei den Füßen. Vielleicht spüren Sie sogar ein Kribbeln, sagt sie. Ich merke nur, dass ich kalte Füße habe und versuche dann, dieses Rot die Waden hinauflaufen zu lassen, wie sie mir aufträgt. Die Kniekehlen sind sehr empfindlich, sagt sie.
Ja, ich weiß, Kniekehlen sind jetzt die neuen Ohrläppchen, aber mir sind Kniekehlen egal, und lasst auch bloß meine Ohrläppchen in Ruhe, ich kann es nicht ausstehen. Jetzt soll ich die Kniekehlen damit füllen. Ich denke angestrengt an ein schönes Rot. Das mit den Kniekehlen klappt trotzdem nicht.
Die Farbe soll sich weiter in Wellen ausbreiten, inzwischen sind wir bei den Schultern angelangt - und ich kurz vorm Verzweifeln. Mir kribbelt auch kein Rot in den Fingerspitzen, geschweige denn, dass ich es in mein Herz (hab’ ich denn eins?) zurückfließen lassen kann.
Ich glaube, ich habe ein Rot-Problem, sage ich, als ich die Augen wieder öffnen soll.
Erinnerungen sind an bestimmte Farben gekoppelt, erklärt sie mir. Sie schweigt einen Moment, dann sagt sie: Vielleicht haben Sie sich einmal verletzt.
Ich habe häufiger einmal Nasenbluten, erzähle ich ihr. Ich mag die Farbe meines Blutes.
Dann denken Sie beim nächsten Mal ruhig daran. Es ist eine schöne Farbe, meint sie. Und dann sagt sie noch, es könnte sein, dass mir die Farbe Rot jetzt häufiger im Alltag auffallen wird. Unwillkürlich muss ich daran denken und unterdrücke ein Grinsen. Ich habe doch gar kein Wahrnehmungs-, sondern nur ein Empfindungsproblem.
Ostsee. Falsche Farbe. Rot, rot sollst Du denken. Zurück zum Rock also. Und jetzt stellen Sie sich vor, wie Sie dieses Rot in eine Schüssel gießen. Das gelingt mir sogar halbwegs. Schöne blaue Schüssel. Dann breitet sich das Rot wieder wellenförmig aus. Ich bemühe mich, aber so recht will mir das nicht gelingen. Können wir nicht gold nehmen? Gold kann ich, aber rot? Inzwischen sind wir bei den Füßen. Vielleicht spüren Sie sogar ein Kribbeln, sagt sie. Ich merke nur, dass ich kalte Füße habe und versuche dann, dieses Rot die Waden hinauflaufen zu lassen, wie sie mir aufträgt. Die Kniekehlen sind sehr empfindlich, sagt sie.
Ja, ich weiß, Kniekehlen sind jetzt die neuen Ohrläppchen, aber mir sind Kniekehlen egal, und lasst auch bloß meine Ohrläppchen in Ruhe, ich kann es nicht ausstehen. Jetzt soll ich die Kniekehlen damit füllen. Ich denke angestrengt an ein schönes Rot. Das mit den Kniekehlen klappt trotzdem nicht.
Die Farbe soll sich weiter in Wellen ausbreiten, inzwischen sind wir bei den Schultern angelangt - und ich kurz vorm Verzweifeln. Mir kribbelt auch kein Rot in den Fingerspitzen, geschweige denn, dass ich es in mein Herz (hab’ ich denn eins?) zurückfließen lassen kann.
Ich glaube, ich habe ein Rot-Problem, sage ich, als ich die Augen wieder öffnen soll.
Erinnerungen sind an bestimmte Farben gekoppelt, erklärt sie mir. Sie schweigt einen Moment, dann sagt sie: Vielleicht haben Sie sich einmal verletzt.
Ich habe häufiger einmal Nasenbluten, erzähle ich ihr. Ich mag die Farbe meines Blutes.
Dann denken Sie beim nächsten Mal ruhig daran. Es ist eine schöne Farbe, meint sie. Und dann sagt sie noch, es könnte sein, dass mir die Farbe Rot jetzt häufiger im Alltag auffallen wird. Unwillkürlich muss ich daran denken und unterdrücke ein Grinsen. Ich habe doch gar kein Wahrnehmungs-, sondern nur ein Empfindungsproblem.
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Montagssätze
Die Salatgabel in der Hand fiel der Angeklagte die Dame an.
Aber ab Monat Januar fangen wir allesamt dann zu sparen an.
Sage alles, was du der Masse zu sagen hast, in banaler Sprache.
Ein Tag ich sprechen hübsch.
Vorausgesetzt, ich bekomme überhaupt den Mund auf.
Aber ab Monat Januar fangen wir allesamt dann zu sparen an.
Sage alles, was du der Masse zu sagen hast, in banaler Sprache.
Ein Tag ich sprechen hübsch.
Vorausgesetzt, ich bekomme überhaupt den Mund auf.
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