Donnerstag, 20. September 2012
Bringt mir doch bitte einen Kaffee ans Bett
Schon vor Wochen hatte ich mir eine Karte für das Konzert von Felix Meyer gekauft und mich darauf gefreut ... und es dann gestern Abend glatt vergessen! Stattdessen lag ich um acht Uhr im Bett, weil ich so erledigt war. Heute Vormittag bemerkte ich, was ich gestern Abend verpasst habe. Falls sich also jemand gefragt haben sollte, wer da seinen Kopf so laut auf die Tischkante knallte - ich war's.

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Samstag, 21. Juli 2012
Hamsterrad
In den vergangenen Wochen kam ich mir vor, wie ein Hamster im Rad - mit dem Unterschied, dass der Spaß daran hat und bei mir der Spaß eindeutig zu kurz kam. Mir reicht es jetzt, ich gehe lieber Hühnergötter suchen.

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Freitag, 16. März 2012
Irre und Idioten

Der Fliederduft setzt unter Drogen
Und jede Logik ist verboten.
Das ist die Zeit der Irren und Idioten.

- Wenzel: Die Zeit der Irren und Idioten -

Als hätte ich mir heute nicht schon genug unsinnige Verschwörungstheorien im Chat anhören müssen, machte ich auch noch den Fehler, einen alten englischen Freund anzurufen, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Unser vorheriges Telefonat hätte mir eigentlich schon eine Warnung sein müssen, denn damals hielt er mir einen endlosen Vortrag über die Verschwörung hinter 9/11. Diesmal war es die New World Order, hinter der angeblich die R*thschilds stecken.

Nun muss man wissen, dass jener Freund schwul ist und sich eigentlich als eher links bezeichnet - zweifellos sieht er aber zuviel Satelliten-TV und geht zu wenig vor die Tür (einen Internetanschluss besitzt er nicht). Alles in allem war es ein sehr unerfreuliches Gespräch, zumindest in meinen Augen.

Falls ich ihm also nächstes Jahr überhaupt nochmals zum Geburtstag gratuliere, werde ich ihm wohl besser schreiben. Und was das eingangs erwähnte andere Gespräch angeht, so ist da meine Geduld auch erschöpft.

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Freitag, 11. November 2011
Die Maske des Roten Todes
Der Saal ist schwarz, die Fenster scharlachrot. Prinz Prospero feiert sich pompös und wähnt sich sicher. Er merkt nicht, dass der Rote Tod schon hinter ihm steht.

Es hat längst Mitternacht geschlagen.

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Samstag, 29. Oktober 2011
Ach wie gut, dass niemand weiß
Er kannte mich, aber er kannte mich nicht gut genug, um meinen Namen richtig auszusprechen. Den ersten Anruf bekam ich in einer Neujahrsnacht, morgens um vier riss er mich aus dem ersten Tiefschlaf. Ob ich Lust auf Telefonsex hätte, raunte er mir ins Ohr. Ich fauchte Nein! und warf den Hörer auf die Gabel und mich wieder ins Bett. Da lag ich dann, hellwach und erbost. Verflixt noch 'mal, ich kannte diese Stimme.

Caspar, Melchior, Balzer?

Das war kein Fremder, der mich zufällig in Telefonbuch gefunden oder willkürlich eine Nummer gewählt hatte. Wir mussten uns schon einmal begegnet sein. Doch der Name wollte mir einfach nicht einfallen. Irgendwann schlief ich wieder ein.

Der nächste Anruf kam dann am Valentinstag morgens um halb zwei und weckte auch noch gleich meine Freundin, die im Nebenzimmer schlief. Wieder sprach er meinen Namen falsch aus, wieder fragte er, ob ich nicht Lust auf Telefonsex hätte. Ich beschimpfte ihn unflätig und legte auf. Woher nur kannte ich seine Stimme?

Heißt Du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?

Die Freundin erkundigte sich am nächsten Morgen beim Frühstück nach dem Grund des nächtlichen Anrufs. Als ich es ihr erzählte, gruselte sie sich ziemlich. Steck doch nachts das Telefon aus, riet sie mir. Geht nicht, antwortet ich, meinem Vater geht es zurzeit nicht so gut, da will ich erreichbar bleiben.

Es folgten noch weitere Anrufe, immer nach Mitternacht, gerne an bedeutungsschwangeren Daten oder Feiertagen wie Ostern oder Pfingsten, doch immerhin nicht an meinem Geburtstag. Manche rieten mir, eine Fangschaltung zu beantragen, aber dazu waren die Abstände zwischen den Anrufen zu groß und mir das auch zu teuer.

Heißest Du Kunz? Heißest Du Heinz?

Nachdem er während meines Urlaubs in vielen Nächten hintereinander nur meinen Anrufbeantworter erwischt hatte, ließ es nach. Ich weiß noch, dass ich ihn in einer Nacht angiftete, wenn er das noch einmal machte, bekäme er richtig Ärger. Irgendwann hörte es ganz auf. Bald darauf erkannte ich auch die Stimme wieder, als ich zufällig auf eine Aufnahme stieß. Diesmal raunte er nicht, sondern sprach mit normaler Lautstärke. Da wusste ich, wer der nächtliche Anrufer war.

Die Antwort lag, wie so oft, nur wenige Mausklicks entfernt.

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Freitag, 14. Oktober 2011
Der Klügere kippt nach
In der Schneekugelmanufaktur bekamen wir heute Besuch aus dem Kontor. Die Kollegin und ich überlegen gerade, uns jetzt gnadenlos zu betrinken. Dummerweise liegt auf meiner Werkbank noch eine Schneekugel, die ich fertigstellen muss. Mein Gehirn befindet sich aber im Standby-Modus, drei Stunden Schlaf reichen mir einfach nicht. Schon gar nicht, wenn es das zweite Mal in dieser Woche ist.

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Donnerstag, 15. September 2011
Krabat Country
Es ist Freitag, er schleppt einen schweren Rucksack mit sich herum. Tschüss, bis Montag, sagt er zu mir, ich muss los. Fährst Du übers Wochenende nach Hause, frage ich. Ja, sagt er. Wohin denn, will ich wissen. Ach, das wirst Du nicht kennen, meint er. Na, sag’ doch mal.
Hoyerswerda, sagt er etwas verschämt.
Klar, kenne ich Hoyerswerda, entgegne ich. Ich habe doch Krabat gelesen.
Er schaut mich ratlos an. Na, das spielt doch dort in der Gegend. Die Mühle im Koselbruch bei Schwarzkollm, sage ich, kennst Du das Buch etwa nicht?
Nee, die Geschichte kenne ich nicht, erwidert er, froh, dass ich nicht erwähne, wofür Hoyerswerda noch bekannt ist.

Es ist nun 20 Jahre her, dass der Mob dort tobte. Sieht so aus, als hätte sich seither nicht viel geändert.

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Donnerstag, 18. August 2011
Seid bloß froh
Die Menschheit kann von Glück reden, dass ich nicht die Weltregierung bin und an einem der roten Knöpfe sitze. Ich hätte nämlich gerade nicht übel Lust, da drauf zu drücken.

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Sonntag, 27. März 2011
Yellow Cake

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Donnerstag, 17. März 2011
Flammende Wut
Was aber nicht heißt, dass ich Dich nicht in manchen Momenten auch gerade einmal an die Wand klatschen könnte.

Brauchst gar nicht so zu tun. Das war mies. Und das weißt Du im Grunde auch ganz genau.

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