Dienstag, 18. Oktober 2005
Was ich such, hab ich funden
Hier ruhen in Frieden Catharina Krieg, geboren in der Stephansmühle, sie hat ihr zeitlich Leben auf 60 Jahre gebracht. Zur rechte ruht ihr Ehemann Ludwig Otto, war alt 61 Jahr, zur Linke ruht ihr Freund Jacob Kraft von Mittelsimsthausen war alt 61 Jahre. Sie liegen und Schlafen alle in Frieden, und der Herr hilft ihnen, daß Sie sicher wohnen.
Ein Herz auf einem Grabstein, dessen Inschrift mir so nahe geht, jedesmal. Nennt nicht Tag noch Jahr, nur dass die drei ein Alter waren. Starben sie, wie sie gelebt haben - gemeinsam?
Wer war diese Frau mit einem Mann zur rechten und zur linken? Es war einmal ein Müller, der hatte eine schöne Tochter ...
So sehr geliebt zu werden.
Und wer waren diese Männer, waren sie glücklich? Oder stellte einer der beiden immer wieder die bange Frage: Sag, Bächlein, liebt sie mich?
In meinen Gedanken murmelt der Bach stets "Ja", und schließt die ganze Welt mir ein. Doch gab es auf dieser Welt eine sichere Bleibe für diese drei und ihre Liebe? Und der Herr hilft ihnen dass sie sicher wohnen - wer immer das schrieb, glaubte an einen liebevollen Gott, der auch diese Liebenden behütet. Und hatte sie wohl auch selbst sehr gern gehabt, die Frau, die mir unbekannt und im Herzen doch nahe ist.
Ein Herz auf einem Grabstein, dessen Inschrift mir so nahe geht, jedesmal. Nennt nicht Tag noch Jahr, nur dass die drei ein Alter waren. Starben sie, wie sie gelebt haben - gemeinsam?
Wer war diese Frau mit einem Mann zur rechten und zur linken? Es war einmal ein Müller, der hatte eine schöne Tochter ...
So sehr geliebt zu werden.
Und wer waren diese Männer, waren sie glücklich? Oder stellte einer der beiden immer wieder die bange Frage: Sag, Bächlein, liebt sie mich?
In meinen Gedanken murmelt der Bach stets "Ja", und schließt die ganze Welt mir ein. Doch gab es auf dieser Welt eine sichere Bleibe für diese drei und ihre Liebe? Und der Herr hilft ihnen dass sie sicher wohnen - wer immer das schrieb, glaubte an einen liebevollen Gott, der auch diese Liebenden behütet. Und hatte sie wohl auch selbst sehr gern gehabt, die Frau, die mir unbekannt und im Herzen doch nahe ist.
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glamourdick,
Dienstag, 18. Oktober 2005, 16:55
pure white hearts, clean as sheets...
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arboretum,
Dienstag, 18. Oktober 2005, 17:10
Das kann wohl nur die Herzwaschmaschine. Aber vielleicht besser nicht zu doll schleudern, sonst reißt's und es endet wie in dem Song dieser Metall-Band Counterveil.
Tearing open you saw deep inside
Those pure white hearts had nothing to give (or so you thought)
Ripping open you saw deep inside
Those pure white hearts had nothing left.
750 Umdrehungen sollten daher genügen, denke ich.
Tearing open you saw deep inside
Those pure white hearts had nothing to give (or so you thought)
Ripping open you saw deep inside
Those pure white hearts had nothing left.
750 Umdrehungen sollten daher genügen, denke ich.
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koshtra,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 02:21
Als ich zehn oder elf Jahren hatte, würde ich stundenlang in einem kleinen alten ganz überwachsenen Friedhof bleiben, und dort dem Grab eines toten neunzehnjahrigen mädchen Gesellschaft leisten. Ich hatte das bisher vergessen.
I hoffe, sie hat das nicht übel genommen.
I hoffe, sie hat das nicht übel genommen.
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arboretum,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 09:51
Nein, ich glaube, das war gut.
Erinnern Sie sich noch an ihren Namen?
Erinnern Sie sich noch an ihren Namen?
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koshtra,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 20:58
Nein, leider nicht.
Es war ein "Pioneer Cemetary," also hat sie wahrscheinlich die ganze breite Amerikas überquert, zu fuss oder in einem Wagen oder so was, nur in der Wildnis Oregons zu sterben.
Jetzt haben sie den Friedhof aufgeräumt und ausgelaubt und kahl gemacht -- nun bezweifele ich, ob ich das Grab wieder finden konnte.
Es war ein "Pioneer Cemetary," also hat sie wahrscheinlich die ganze breite Amerikas überquert, zu fuss oder in einem Wagen oder so was, nur in der Wildnis Oregons zu sterben.
Jetzt haben sie den Friedhof aufgeräumt und ausgelaubt und kahl gemacht -- nun bezweifele ich, ob ich das Grab wieder finden konnte.
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arboretum,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 02:18
Warum nicht? (Pourquoi pas?) am Donnerstag, 20. Oktober 2005 um 20.40 Uhr auf arte.
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gheist,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 02:30
So eine Art Jules et Jim meets Philemon und Baucis.
ZU einem Grabstein hab ich auch noch eine Geschichte, die ich eh laengst mal aploohden wollte.
ZU einem Grabstein hab ich auch noch eine Geschichte, die ich eh laengst mal aploohden wollte.
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arboretum,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 10:21
Ich mag Grabsteingeschichten. Bedauerlicherweise erzählen Grabsteine heute kaum mehr als Name und Daten. Sind halt nur noch für eine kurze Spanne gemacht, nur eine Generation lang, 35 Jahre, 45 vielleicht, wenn die Erben nochmals verlängern, etwas mehr, wenn es ein Ehepaar war und einer später stirbt. Familiengräber werden auch seltener, glaube ich. Im Hinblick auf die Ewigkeit sind jüdische Gräber klar im Vorteil, da wird allenfalls etwas zusammengerückt.
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arboretum,
Sonntag, 30. Oktober 2005, 20:22
Grabsteingeschichten
Heide und Rainer Schwochow, deren Arbeit ich sehr bewundere, erzählen auch Grabsteingeschichten: "Mitten im Leben. Geschichten vom Berliner Friedhof Nordend" sind zu hören am Sonntag, 20. November, von 9.05 Uhr an im Deutschlandradio. Gibt's auch als Live Stream.
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modeste,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 03:09
Frau Arboretum, ich bin gerührt. Und wünsche denen, die unter diesem Grabstein liegen sozusagen rückwärts, dass das schöne grüne Band ihnen lange geflattert haben möchte. Ich kenne zwei Familien, die in solcher Konstellation schon lange, lange leben, und zumindest nicht unglücklicher sind als viele andere, die nur vier Hände zum Ineinanderlegen haben.
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arboretum,
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 10:11
Es erscheint einem als Wunder, gleich als doppeltes sogar. Denn zum einen schaffen es viele nicht, zu zweit auf Dauer glücklich zu sein. Zum anderen sind in solchen Konstellationen zu dritt meist nur zwei glücklich und zufrieden. Sicherlich ist es ein großer Balanceakt - wenn ich mich recht erinnere, zeigt das auch jener Film recht unterhaltsam. Ist schon lange her, dass ich ihn als Teenager einmal sah, ich erinnere mich nur noch an einzelne Szenen und weiß nicht, wie ich ihn heute finden würde.
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gheist,
Sonntag, 23. Oktober 2005, 07:29
Wie versprochen auch bei mir eine Grabsteingeschichte.
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arboretum,
Montag, 24. Oktober 2005, 02:42
Dazu hatte ich Ihnen vorhin einen Kommentar geschrieben, aber der bleibt unsichtbar. Geistertinte?
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gheist,
Montag, 24. Oktober 2005, 03:38
Zitronensaft auf den Monitor traeufeln.
Ganz ehrlich gezz, blogger hat mir nich gemeldet, dass neuer Kommentar! Muss was schief gelaufen sein, bitte erneut probieren, tut mir leid, dass so umstaendlich, etc.
Ganz ehrlich gezz, blogger hat mir nich gemeldet, dass neuer Kommentar! Muss was schief gelaufen sein, bitte erneut probieren, tut mir leid, dass so umstaendlich, etc.
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arboretum,
Montag, 24. Oktober 2005, 04:37
Gerade eben klickte ich auf Ihren Namen, weil ich zu Ihnen hinüber wollte, da bekam ich die Anzeige "Sie haben nicht die erforderliche Berechtigung um diese Seite anzusehen". Phhhh. Dann gehe ich jetzt halt ins Bett. Und morgen kaufe ich ganz saure Zitronen, dann kann blogspot was erleben, haha.
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gheist,
Montag, 24. Oktober 2005, 09:40
Genau dieselbe Fehlermeldung hatte ich bereits gestern. Keine Berechtigung meinen eigenen Blog anzusehen?! Damit wollte Guhgel wohl mal wieder klarstellen, wem das alles wirklich gehoert. Bitte nochmal versuchen.
Was oft gut klappt ist (wenn man Firefox benutzt) die Seite mit ctrl+F5 neu zu laden, weil es auf diese Art den Cache nicht zu Rat zieht.
Was oft gut klappt ist (wenn man Firefox benutzt) die Seite mit ctrl+F5 neu zu laden, weil es auf diese Art den Cache nicht zu Rat zieht.
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arboretum,
Montag, 24. Oktober 2005, 22:13
Meine Drohung hat offenbar gewirkt. Es genügte, heute ein Netz Bio-Zitronen in der Hand zu halten, jetzt ist der Kommentar zu sehen. Magic.
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che2001,
Montag, 31. Oktober 2005, 14:18
Sehr schöner Blogeintrag, danke dafür!
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