Sonntag, 3. Mai 2020
Kommt ein Vogel geflogen
Ich wünschte, die Städte würden die Tauben sich nicht einfach selbst überlassen. Die fliegen nämlich jetzt aus Not erst recht die Futterstellen für Singvögel an und versuchen, sich dort durchzufuttern.

Meine jüngere Schwester Rosarium bekam am Montag einen Brief von der Hausverwaltung: Die Nachbarn haben sich beschwert, jetzt darf sie keine Singvögel mehr füttern. Sie hat es jahrelang gemacht, es war nie ein Problem. Angeblich habe einer Taubenbefall auf dem Balkon und der Hausmeister habe schon häufiger Taubenkot entfernen müssen. Sie vermutet, es war der Nachbar im Penthouse, der sich beschwerte.

Da die Tauben am Wasser nichts mehr zu fressen finden - die Lokale usw. sind ja geschlossen, suchen die halt woanders. Kann schon sein, dass sie dann auch auf seiner Dachterrasse waren. Bei mir hinterlassen sie öfter grünen Hungerkot auf dem Balkon. Mich sprach unlängst auch schon eine Nachbarin wegen der Tauben und des Vogelhäuschens blöd an - die Leute hängen zu Hause rum und haben nichts besseres zu tun. Deshalb musste ich das Futterhäuschen einige Tage lang abhängen, um wenigstens einige der Stadttauben wieder loszuwerden. Türken- und Ringeltauben machen immer noch ziemlich viel Terror.

Von Rosarium habe ich daraufhin kiloweise Vogelfutter geerbt, sie hatte gerade fünf Kilo Rosinen bestellt. Ihr bricht es jetzt fast das Herz, dass die Singvögel nun vergeblich auf ihrem Balkon nach Futter Ausschau halten.

Ich habe den Staren gezeigt, wo das Penthouse ist und ihnen gesagt, dass sich deren Action Painting sehr gut auf den Oldtimern machen würde, die der Nachbar mitunter auf der Straße parken muss, weil er mehr Oldtimer als Parkplätze in der Tiefgarage hat.

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Die Stadt, in der ich wohne, gehört übrigens zu denen, die Taubenhäuser errichtet haben. Allerdings gibt es keines am Wasser, da wäre meines Erachtens auch eins nötig, um die Population einzudämmen. Die Krähen alleine richten das nicht.

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Seh ich auch so.

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Richtig so : )


Bei uns ist der Mc D wieder offen - sorge mich daher nicht um die Tauben, Möven und Krähen hier in der Umgebung. (Eher um alles andre *g*)

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Fast Food gibt es hier am Wasser nicht. Die italienische Eisdiele betreibt dort einen Kiosk, der verkauft schon eine Weile wieder. Am Kiosk und den Bänken klebten überall Schilder, dass man das Eis im Umkreis von 50 Metern nicht verzehren dürfe - was die Leute aber ignorierten. Sie setzten sich neben die Schilder auf die Bänke. \°/

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Bei uns brütet hier am Waldrand auch ein Taubenpaar, welches nun öfters bei uns ein paar Körner pickt. Wobei sich die Ernährungslage am Dorf nicht grundsätzlich für die Tauben verändert haben sollte.
Zur Zeit ist ja auch noch das mit dem Meisensterben wegen der Lungenkrankheit (welche Ironie) wo man ja auch liest, dass man zur Reduzierung der Infektionen von Futterstellen und Tränken absehen soll.

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In einem Dorf am Waldrand ist das sicherlich anders als in der Großstadt.

Auf meinem Balkon habe ich keine kranken Meisen gesehen, es lassen sich derzeit ohnehin nur einzelne Kohl- oder Tannenmeisen blicken. Wer kranke, lahme Meisen bei sich entdeckt, sollte mit dem Füttern und Tränken aufhören.

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Mit den Tauben
sehe ich das ein wenig anders.

Sie sind Opfer der Moderne.

Ohne Tauben hätten wir bis zu den Segnungen der Chemischen Industrie nicht überlebt.
Wer mehr wissen will, googelt mal nach Taubenhaltung im Mittelalter und der Frühen Neuzeit.

Bis ins 19te Jahrhundert und noch zu Beginn des 20. Jh. waren sie Zeitvertreib und Armenfutter, und ersetzten in der Stadt die Hühner.

Nun haben die Menschen sie verlassen, und Tauben sind sehr standorttreu. Sie finden hier nicht das richtige Futter, leben vom Abfall und der ernährt sie nicht richtig. Sie verhungern also vor unseren Augen.

Ich finde sie bemitleidenswert, und ich verscheuche sie nicht von den Futterplätzen. Ich fände es gut, wenn es ein vernünftiges städtisches Taubenmangement gäbe, das sie an bestimmte Plätze bindet, wo man die Population auch im Griff hat, statt das man sie im Elend dahinvegetieren lässt. Das haben sie nach Jahrhunderten guter Dienste nicht verdient.

PS. Krähen zählen übrigens zu den Singvögeln. Und wenn die überhand nehmen, wünschen sie sich die friedlichen Tauben zurück. Es gibt hier halbwüchsige Gangs an Krähen, die sich spezialisieren um an Imbissen Touristen "auszurauben".

Tauben am Waldrand sind oft Ringeltauben, die Städter sehen nur Taube und können sie nicht unterscheiden, aber Ringeltauben sind die wilden Verwandten der Haustauben. Die beiden Arten siedeln ungern zusammen. Wer also ein Ringeltaubenpärchen im Garten hat, hat keine Haustauben.
Dafür sorgen die Ringeltauben schon.

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Mir tun die Stadttauben auch leid, deshalb wünsche ich mir ja ein weiteres Taubenhaus unten am Wasser.

Mindestens zwei Ringeltauben und mehrere Türkentauben wohnen im Nussbaum im Hof gegenüber. Die kommen alle täglich zum Futtern. Die großen Ringeltauben haben mir auch mein voriges Vogelhäuschen demoliert und das neue vollgekackt. Aber als unlängst die Stadttauben - man erkennt sie am Aussehen und Federzeichnung - die am Wasser wohnen, auch hier auftauchten, konnten die dagegen nichts ausrichten. Die habe ich den Singvögeln zuliebe verscheuchen müssen, damit mir es mit den Nachbarn nicht genauso ergeht wie meiner Schwester Rosarium. Es kamen schließlich schon blöde Bemerkungen von der einen Nachbarin, und ein anderer Nachbar - Eigentümer - ist ein verkniffener, missmutiger Mensch (er bricht sich nach 14 Jahren immer noch einen Zacken aus der Krone, bei einer zufälligen Begegnung meinen freundlichen Gruß zu erwidern).

Die Krähen haben vor einigen Jahren unten am Wasser die Schlafbäume der Sittiche übernommen. Keine Ahnung, ob die freiwillig umgezogen sind oder ob die Krähen da nachgeholfen haben. Die Sittiche schlafen seither dort, wo es nachts heller und lauter ist, also garantiert keine Eulen jagen - nicht, dass sie die vorher hätten fürchten müssen. Es gibt hier Milane, aber von Eulen weiß ich nichts.

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