Sonntag, 29. August 2010
Fragen der Menschheit (XXV)
Wie lange dauert es eigentlich noch, bis Thilo Sarrazin Autobahn sagt?

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haha, bald!

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Ich vermute mal,
ganz so weit wird er nicht gehen: Er wird es womöglich bei "Kraftfahrstraße" belassen und darauf vertrauen, dass jeder weiß, was gemeint ist, ohne dass man ihn darauf festnageln kann.

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Im Gegensatz zu Herrn Sarrazin hat Harald Martenstein eine praktische Lösung für das Problem anzubieten:

"Thilo Sarrazin führt das jüdische Intelligenzphänomen auf den Selektionsdruck zurück. Den Juden war es jahrhundertelang verboten, manuelle Berufe zu ergreifen, sie mussten, ob sie Lust dazu hatten oder nicht, Anwälte, Ärzte, Künstler, Forscher oder Bankiers werden. (...) Das heißt doch aber, dass wir all unsere Probleme mit gewissen Migranten aus der Türkei oder aus Arabien auf einfache Weise lösen können. Wir müssen, falls Sarrazin Recht hat, diese Menschen einfach dazu zwingen, Anwälte, Ärzte, Künstler oder Bankiers zu werden. Muslime, die nicht studieren, bekommen Ärger mit der Polizei. Das Dönerbraten müssen wir ihnen leider verbieten. Spätestens nach drei oder vier Generationen verfügt Deutschland über ein Reservoir an Millionen von hochintelligenten Muslimen, um das die ganze Welt uns beneidet, und am Kottbusser Damm gehen ganze Gruppen von Einsteins spazieren, die auswendig aus dem Koran rezitieren. Alle Probleme, vor denen Thilo Sarrazin warnt, sind gelöst. Die Dönerbuden aber müssen für ein paar Jahrzehnte von christlichen und jüdischen Deutschen übernommen werden, das kann nicht so schwierig sein."

Quelle: Der Tagesspiegel vom 30. August 2010

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Vielleicht hat er es ja geschrieben. Alle schon sein Buch gelesen?

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An mir wird Herr Sarrazin nicht verdienen, seine Polemik bringt die Debatte nicht weiter. Und Lösungen hat er auch keine anzubieten. Man könnte allenfalls aus seinen Thesen (Zusammenfassung hier) ableiten, dass Sie, Frau Blütenstaub, fortan nur noch Kinder gebären sollten, am besten immer gleich Drillinge, denn Sie haben einen Hochschulabschluss - wenn nicht sogar einen Doktortitel. Denn wenn Bildungsferne erblich ist, dann gewiss auch Bildungsnähe. Also fangen Sie jetzt bitte sofort an, Deutschland vor seiner eigenen Abschaffung zu retten. ;-)

Dass Sarrazin mit aus der Luft gegriffenen Zahlen argumentiert, schrieb ich ja schon weiter unten. Falls Sie mir aber nicht glauben, möchte ich Ihnen diesen Artikel aus dem Tagesspiegel zu Sarrazins unsoliden Umgang mit Zahlen ans Herz legen.

Heinz Buschkowsky, Bürgermeister des Berliner Stadtbezirks Neukölln, der beim Thema Migranten und Probleme nun wahrlich auch kein Blatt vor den Mund nimmt, wirft Sarrazin Verallgemeinerung vor und sagt:
"Dr. Sarrazin vertritt im Grunde Gedanken der NPD oder von Pro Deutschland, nicht mehr und nicht weniger."

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Gut, ich fange heute Nacht noch an! Also mit dem Zeugen, bis zum Gebären müssen wir uns dann noch etwas gedulden.

Darf ich hier ein längeres Zitat einfügen? (Falls zu lang, einfach löschen.) Über diesen Artikel von Thea Dorn, der übrigens aus dem Dezember 2009 stammt, sich also nicht auf die aktuelle Debatte bezieht, bin ich vor einigen Tagen gestolpert. Sie bringt darin sehr gut auf den Punkt, was mich auch an der derzeitigen "Diskussion", die eben leider keine inhaltliche ist (oder täuscht meine Wahrnehmung?), so stört.

Streiten in Harmonistan: Ein Paradebeispiel für unsere Unfähigkeit, mit polemisch zugespitzten Attacken umzugehen, sind die hysterischen Reaktionen auf Thilo Sarrazins Äußerung, man müsse niemanden anerkennen, „der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“ Man darf diese und ähnliche Aussagen [...] gern als „türkenfeindlich“ beurteilen. Aber kommen wir der Lösung der real existierenden Integrationsprobleme auch nur einen Trippelschritt näher, wenn wir reflexhaft darauf beharren, die Wirklichkeit einzig durch die Brille der politischen Korrektheit wahrzunehmen und entsprechend verquast zu beschreiben?

Den letzten Satz dieses Zitats denken Sie sich bitte fett formatiert. Sicherlich trägt Sarrazin durch einige Schwachsinnsaussagen eine Mitschuld daran, dass eine Debatte zum eigentlichen Thema nicht entstehen will. Aber dass man bestimmte Dinge nicht mehr sagen / benennen darf (auch nicht ohne Polemik), empfinde ich ebenso wenig als konstruktiv oder lösungsorientiert.

Es fällt mir jedenfalls schwer, mir ein abschließendes Bild zu machen, ohne das Buch gelesen zu haben. Ob ich das mache, weiß ich noch nicht. Könnte auch sein, dass ich keine Lust dazu habe. Oder mich lieber meiner Integration in meine Gruppen von Migrantenkindern widme. Ich mache Fortschritte, wurde mir unlängst von selbigen bescheinigt. Nur sprachlich hapert's noch gewaltig.

Ich glaube Ihnen alles, Frau Arboretum. ;) (Und danke für die Links, ich werde mich ihnen morgen widmen.)

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Das ist ein weiterer Grund, warum ich seine Polemiken für kontraproduktiv halte. Die Reaktionen auf seine Attacken sind doch völlig vorhersehbar: Da gibt es die, die ihm Beifall zollen - vom Stammtisch bis zur NPD und Pro Deutschland - und die, die darauf anspringen und in ihrer Verteidigung gleich reflexhaft die Existenz jeglicher Probleme leugnen.

Was in diesen Debatten für gewöhnlich viel zu kurz kommt, ist die Frage, was eigentlich die Deutschen zur Integration der Migranten beitragen und beigetragen haben. Nicht der Staat, sondern jeder deutsche Nachbar und/oder Arbeitskollege.

Ein türkischer WDR-Journalist hat mir mal erzählt, dass er es seinem Nachbarn zu verdanken hat, dass er Abitur gemacht und studiert hat. Er kam Mitte der 1960er im Ruhrpott zur Welt, wo er in einer Arbeitersiedlung aufwuchs. Seine Eltern mussten beide arbeiten, um die Familie zu ernähren, so dass er und seine Geschwister sich selbst überlassen blieben und auf der Straße spielten. Glücklicherweise nahm sich das kinderlose, schon etwas ältere Nachbarehepaar sich ihrer an. "Der Nachbar war ein ehemaliger Bergmann gewesen, der jeden Tag die FAZ las, und seine Frau war unglaublich lieb", erzählte jener Journalist. Der Nachbar und seine Frau hätten ihm und seinen Geschwistern bei den Hausaufgaben geholfen, sie gefragt, was sie aufhätten, mit ihnen Diktat geübt und ihnen nochmals erklärt, was sie nicht verstanden hatten. Und sie setzten sich auch bei den Eltern dafür ein, als es darum ging, ob er aufs Gymnasium sollte. "Sie wurden zu unseren Ersatzgroßeltern. Unsere eigenen waren ja in der Türkei", sagte er. Ohne sie wäre er niemals so weit gekommen.

Wie viele Migranten- oder Hartz IV-Kinder haben schon solche Nachbarn?

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Aber ist denn die Annahme realistisch, dass das theoretisch jeder Nachbar, Kollege, werauchimmer privat leisten könnte?

Der Staat, auch wenn Sie den oben ausklammerten, besteht letzlich aus vielen einzelnen Menschen, die in seinen Institutionen arbeiten und tagtäglich in seinem Namen Engagement zeigen - und dies auch zahlreich für oben genannte Kinder.

Mehr geht natürlich immer.

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Ah, ich glaube, eben haben Sie mich falsch verstanden. Es ging mir darum, dass immer nur darauf geschaut wird, was der Staat, sprich Kita, Schule usw. leisten oder eben nicht, und dann wird halt geschimpft oder mehr Geld gefordert oder was auch immer. Aber niemand fragt sich, was er oder sie selbst im Kleinen dazu beitragen könnte. Und sei es nur, geduldig korrektes Deutsch mit denen zu sprechen, die es eben nicht so gut können, und eben kein Pidgin-Deutsch.

Die öffentliche Empörung ist ja gerade einmal wieder groß, dass die, die vor 40, 50 Jahren als Gastarbeiter hierher kamen, immer noch kein gutes Deutsch sprechen. Wie hätten die es denn lernen sollen? Deutschkurse bekamen sie nur in den seltenen Fällen von ihren Betrieben angeboten und in der Arbeit sprachen die deutschen Kollegen meist nur ein sehr rudimentäres Deutsch mit ihnen à la "Du machen ..."

Dass sich Menschen, die in ihrem Herkunftsland nur kurz oder - wie viele der älteren Frauen - gar keine Schule besucht haben, sich nicht zum Volkshochschulkurs anmeldeten, ist wohl kaum verwunderlich. Im Zweifelsfall wussten die gar nicht, dass es sowas gibt - mal abgesehen davon, dass die Volkshochschulen damals vermutlich auch nicht unbeidngt auf bildungsferne Migranten eingestellt waren. Es waren ja "Gastarbeiter", die nach ein paar Jahren zurück in ihrer Heimat sollten - und in der Zwischenzeit von vielen Betrieben sogar in eingezäunten Baracken untergebracht wurden. Nicht gerade gastfreundlich.

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Jetzt habe ich Sie richtig verstanden, glaube ich, und stimme Ihnen voll zu. Ich beobachte auch, dass manch einer lieber schimpft als sich mit denen abzugeben, weil das ja unter dem eigenen Niveau ist.

Bezeichnend fand ich die pikierte Reaktion einiger Leute, als ich ihnen von meiner neuen Wohngegend erzählte. Dass ich freiwillig mit so vielen Ausländern in der Nachbarschaft und im Haus wohne, wo ich mir ihrer Meinung nach doch was anderes leisten könnte, war ihnen unbegreiflich. Ein Kollege (selbst mit Migrationshintergrund!) warnte mich, spät noch allein auf die Straße zu gehen, wegen der ganzen kriminellen türkischen und russischen Jugendlichen. Und ich sollte ja immer abends meine Tür abschließen usw.

Keine Ahnung, wovon die reden. Und warum sie so ein Bedürfnis haben, sich von einer vermeintlichen "Unterschicht" abzugrenzen. Widerlich, diese Überheblichkeit.

Der Einzige, vor dem ich mich hier in Acht nehmen muss, ist der Paketbote, der mir heute seine Nummer in die Hand drückte (eigentlich, falls ich mal Retourepäckchen haben sollte) und meinte, falls ich mal einen Mann bräuchte, sei er immer für mich da, auch nachts, wenn es sein müsste.

Und der ist so was von deutsch.

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Na, wie gut, dass mein jetziger* Briefträger aus Asien kommt und der eine meiner Paketboten aus Afrika stammt, während die Muttersprache des anderen Türkisch oder Arabisch sein dürfte. ;-)

Mein früherer Briefträger wurde bei einer Explosion lebensgefährlich verletzt. Wie durch ein Wunder hat er überlebt und arbeitet auch wieder, doch musste er diesen großen Bezirk abgeben, den schaffte er einfach nicht mehr. Ich mochte ihn sehr, er schrieb mir machmal "liebe Grüße" auf meine Briefumschläge. Mitunter traf ich ihn auch im Supermarkt, in seiner Freizeit trug er gerne Rock. Im Dienst hingegen einen schwarzen Ledermantel und Hut.

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Man sollte vielleicht nicht den Fehler machen, das strunzdumme Gelaber von Frau Hermann mit den Ergüssen Sarrazins zu vergleichen.

Ganz ohne Grips wird man selbst unter uns "islamisierten Dummdeutschen" ja nicht Bundesbankvorstand.

Ich fürchte eher, dass ihm dergleichen nicht herausrutschen kann, weil er damit tatsächlich nichts am Hut hat. Nicht jeder Rassist hat es gleich mit Hitler. Umso wichtiger, ihn ohne Nazikeule mit seinen Thesen in die richtige Ecke zu stellen und als das zu entlarven, was er ist. Das ist doch nun wirklich unschön genug.

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Ich weiß nicht, wer den Fehler macht, Sarrazin mit Eva Herman zu vergleichen. Meine Frage zielte darauf ab, wie weit er noch geht. Herr Mark hat das ganz richtig verstanden. Wer mit irgendwelchen Juden-Genen argumentiert, darf sich aber nicht wundern, wenn er dann durch den Kakao gezogen wird.

Dass Thilo Sarrazin mit willkürlichen Zahlen argumentiert, war mir schon klar, als ich am 24. August morgens im Halbschlaf, das Interview von Nana Brink mit Sarrazin im Deutschlandradio hörte. Ich habe meinen Radiowecker angefaucht: "Frag ihn nach den Belegen, los, frag ihn nach den Belegen für seine Zahlen, die er behauptet." Aber Frau Brink hat leider nicht sofort geschaltet, und sie konnte mich dummerweise auch nicht hören. Denn dass Sarrazin gern irgendwelche Behauptungen als Fakten ausgibt, kannte ich schon von seinen früheren Beiträgen, beispielsweise zur Hartz IV-Debatte. Sie erinnern sich sicherlich noch an die Nummer mit den Heizkosten und den Pullovern. Bei seinen Ernährungsvorschlägen ist er auch schon von falschen Zahlen ausgegangen.

Schon damals hatte ich den Eindruck, dass er keinen einzigen Langzeitarbeitslosen persönlich kennt, das dürfte auch für Migranten gelten. Beide Bevölkerungsgruppen kennt er vermutlich nur aus Erzählungen oder dem Fernsehen. Oder sollte er gar eine polnische oder russische Putzfrau haben, die schwarz bei ihm putzt? Na ja, die würde eh nicht zählen, die ist ja nicht Muslimin.

Keine Frage, ganz ohne Grips wird man nicht Bundesbankvorstand. Ich frage mich dennoch, worauf dieser Herr sich eigentlich so viel einbildet - etwa auf seine Herkunft? Sein Dünkel widert mich an.

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Haha, wusste ich es doch. Er hat tatsächlich eine polnische Putzfrau - aber eine legale, mit eigener Firma.

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Es wird böse enden!

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Na, jetzt aber mal zur Sache, Schätzchen. ;-)

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Najaaa
...mit der Eva hat er zumindest gemeinsam, dass er mutmaßlich gerne 30 Jahre früher geboren wäre. Die guten alten Zeiten. Als es noch schön heimelig war und der Bimbes eine wohligwarme Welt versprochen hat, die es noch nie gegeben hat. Aber hey: Der Glaube daran allein ist mächtig.
Und wie weit er noch geht....er startet ja erst so richtig....am Anfang fand ich ja noch einiges amüsant (etwa: "kein Mensch braucht einen Opel"), dann aber ist er völlig abgedriftet und er ist ein Spalter. Einer derjenigen, der eine Gesellschaft auseinanderdividieren will. Arm und reich, weiß und schwarz, Ausländer und Einheimische, undsoweiter....

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