Mittwoch, 20. April 2005
Hey babe
Da war sie also. Seine ewige, unerreichbare Liebe. Nein, schön war sie wirklich nicht, aber sie hatte Ausstrahlung. Kein Wunder, dass ihr die Männer reihenweise zu Füßen lagen, selbst ich konnte mich dem kaum entziehen. Als wir nach seinem Konzert nebeneinander in der Kneipe saßen und uns unter seinen bohrenden Blicken angeregt unterhielten, da wanderten meine Augen immer wieder zu dem tiefen Rückenausschnitt ihres Kleides, strichen meine Blicke über ihre Haut. Ich hatte Mühe, meine Hand nicht folgen zu lassen.

Später, viel später, als er schon längst nicht mehr mein Liebhaber war, rief sie mich aus Berlin an. Wir tranken Gin Tonic am Telefon, sprachen über ihr Schreiben und ihre Männer. Wie sehr ihr Freund darunter litt, dass sie ihn gerade mit einem anderen betrog.

Dann gestand sie mir, dass sie sich zu mir hingezogen fühlte. Es wären ihr sogar die ersten Zeilen zu einem neuen Gedicht eingefallen. Sie hätte mich gern geküsst, sagte sie, aber es gab ja keine Gelegenheit. Da lachte ich am anderen Ende leise auf: „Schade, eigentlich.“

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Überschwengliche Freude
Intensiv an jemanden denken und plötzlich vor Aufregung mit den Zähnen klappern.

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Blassgraue Frauenschriften
Weißt Du, daß es außer den über dreißig Farben in einem Farbtub-Kasten noch eine weitere für Menschenaugen sehr wohl sichtbare Farbe gibt - die der Traurigkeit?

- Yasushi Inoue: Das Jagdgewehr -

Ein Mann und drei Abschiedsbriefe: von seiner Frau, seiner Geliebten und deren Tochter. Eine Geschichte von Einsamkeit. Und natürlich von Liebe, Untreue und Tod.

Manchmal graut mir vor dem Tag, an dem ich die Briefe finden werde. Von seiner Frau, seiner einstigen Geliebten und seiner Tochter.

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