Freitag, 11. Dezember 2015
Erpresserische Tauben
Auf beiden Seiten des Geländers von meinem Balkon sitzen zwei Tauben, eine auf dem Boden und eine auf der Stange des Vogelhäuschens. Alle sechs drehen die Köpfe und schauen zu mir durchs Fenster, hoffnungsfrohe Erwartung im Blick. Ich reagiere nicht, sie fliegen weg. Und kommen zurück. Wieder sitzen sie rechts und links auf dem Geländer, auf dem Boden und am Vogelhäuschen und werfen mir aufmunternde Blicke durchs Fenster zu, die ich geflissentlich ignoriere. Sie fliegen einmal auf, setzen sich nieder. Jetzt starren sie vorwurfsvoll zu mir ins Zimmer.

Alle sechs auf einmal. Hören gar nicht mehr damit auf.

Ich werde weich und fülle Sonnenblumenkerne ins leergefutterte Vogelhäuschen.
Die Hirse gibt es aber erst nachher, wenn die Spatzen kommen.

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