Samstag, 29. Juli 2006
Am Wasser
Früh am Morgen gehe ich am liebsten hinunter ans Wasser, denn da habe ich Fluss und Hafen noch ziemlich für mich allein. Auf den Bootsrampen dösen dann die großen und die kleinen Enten in der Sonne, die kinderlosen Schwäne putzen sich. Ein paar Möwen kreisen lautlos über das Wasser, an manchen Stellen schillert es inzwischen smaragdgrün.

Auch der Fluss hat jetzt viele Ufersteine freigegeben, stahlblau glitzert er in der Sonne. Zwei Frachtkähne begegnen sich, ihre Wellen klatschen an die Steine. Im Gebüsch am Ufer sang im Frühjahr selbst am helllichten Tag der Chor der Nachtigallen, fünf werden es diesmal bestimmt gewesen sein. Und im Mai rief unermüdlich der Kuckuck, doch nur manchmal erhielt er aus der Ferne eine Antwort.

Ein Reiher zieht über mich hinweg. Über die Wiese staksen zehn Störche, heben und senken dabei ihre Köpfe. Mutabor. Vielleicht zwei Wochen noch, dann ziehen die Jungen als erste fort. Auch die Graugänse üben unter lauten Rufen schon den Formationsflug. Das Pfeifen der Mauersegler verstummte bereits vor ein paar Tagen. Die verrückten Papageien aber bleiben auch im Winter da. Heute haben sie mir wieder ein paar Federn auf meinen Weg gelegt.

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