Dienstag, 28. Februar 2006
Ulf Poschardt erklärt die Einsamkeit
... und Frau arboretum lachte sich schlapp, als sie gestern Walter van Rossums Rezension beim Autofahren im Radio hörte. Poschardt schreibt nämlich so Sätze wie:

Im Auto bewegt sich der Einsame durch die Welt und bleibt doch ganz bei sich.

Oder auch:

Einzelgänger sind für kluge, schöne Frauen jene Männer, die nach einem harten Tag weder ins Fitness-Studio noch zu ihren Skatbrüdern gehen, sondern mit dem Radio an durch die nächtlich erleuchtete Stadt cruisen. Die teilnahmslose Anteilnahme am städtischen Leben: das Dabeisein, ohne anwesend zu sein.

Viel lustiger ist aber das, was ihm zum Thema Sex eingefallen ist:

Wer als Frau einsam war und dann auf ein erigiertes männliches Geschlechtsteil stößt, braucht viel Zeit für sich, um den Anblick zu verarbeiten: zu verdrängen, vergessen, verklären, verzieren. Männern geht es mitunter nicht anders.

Ah ja.

Der Rezensent hat sich ebenso beölt und fand, das Buch sei unfreiwillig "saukomisch". Und mir drängte sich noch der Eindruck auf, Herr Poschardt versteht von Frauen und Sex genauso wenig wie vom Autofahren.

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