Sonntag, 12. März 2006
Steamy Windows
Gestern Abend erging es der freundlichen Barkeeperin des Café International häufig wie weiland dem Personal von HO-Gaststätten. In 95 Prozent der Fälle äußerten die Blogger Wünsche, die sie mit „Haben wir nicht“ beantworten musste. Nicht, dass es im Café an irgendetwas gemangelt hätte, schließlich gab es, passend zum Retro-Charme, nicht nur Afri Cola, Espresso und irgendein Bier mit Gold im Namen. Aus irgendwelchen Gründen verlangten die Gäste aber immer erst einmal nach Latte macchiato, Apfelsaftschorle oder diesem Bier, was auf Schiffen mit grünen Segeln und schlechter Begleitmusik über die Meere kreuzt. Keine Ahnung, warum es das tut, aber vielleicht schmeckt das ja trotzdem, ich weiß es nicht, ich mag kein Bier.

Getrunken wurde also reichlich, und die Scheiben des kleinen Cafés beschlugen bald, denn man kam dort leicht ins Gespräch. Dass es so klein war, war auch aus anderen Gründen ganz praktisch, so konnte man bei längeren Texten bequem auf die Toilette verschwinden, ohne wirklich etwas zu verpassen.
Weniger ist mehr, muss auch der Erbauer der Toiletten gedacht haben, die eher für Zwerge ausgelegt, aber sauber war. Ist ja heutzutage in Lokalen keine Selbstverständlichkeit mehr, deshalb muss das hier einmal gesagt werden. Zum Händetrocknen gab es allerdings so ein Pusteding, wie es auch Herr Bandini nicht leiden kann. Ich habe aber nicht darauf geachtet, ob er deshalb ’mal mit nassen Jeans auf der Schaufensterbühne saß. Dazu war ich zu sehr von Sunas Gefühl für Rhythmus gefesselt, die charmanterweise immer wieder lachen musste, als sie eine Geschichte über einen grau gelockten Herrn vorlesen wollte, und ein solcher auch neben ihr auf der Bühne saß. Tapfer kämpfte sie gegen den drohenden Lachanfall an, dabei hatte der neben ihr gar keine gelben Reißverschlusszähne, allenfalls ein Implantat.

Ich glaube, der Barkeeperin hat der Abend auch gefallen.

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Mir hätte er sicher auch gefallen. *seufz* Der Herr Kristof hat übrigens ein paar sehr schöne Fotos gemacht.

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Falls es Sie tröstet: Herrn Kristof habe ich leider auch verpasst.
Und Sie bekommen ja bald Fürth geboten, sogar multimedial!

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Hab's gerade schon entdeckt. Ausgerechnet immer an meinem Kinderwochenende, was sich an dem Termin auch wohl kaum verschieben lassen wird. Grmpf.

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Ach, das ist aber ärgerlich. Besteht gar keine Chance?

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Ja, so ein Mist. Das nächste Mal sollte wirklich eine Vorstellungsrunde der Anwesenden vorgeschrieben werden :-)
Oder Namensschildchen. Ich war übrigens der einzige, der nicht schwarz angezogen war ...

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auf den bildern sieht das alles sehr hell und gepflegt aus. ganz anders als hier bei uns. gab es denn wenigstens ein paar abstürze, schlägereien, gerüchte?

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Tut mir leid, mit pikantem Tratsch kann ich nicht dienen. Geprügelt habe ich mich auch nicht, nicht einmal betrunken.

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Hm, dann hatte ich ja Glück,
dass die von mir georderten Bitter Lemons uns Ginger Ales auch tatsächlich vorrätig und ausreichend gekühlt waren. Waren Sie inkognito unterwegs?

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Nein. Ich hatte mir allerdings auch kein Schild umgehängt. :-)

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Ich hab der Versuchung,
mir mein früheres Nummernschild ans Revers zu heften, auch widerstanden. Außerdem hab ich halt auch diese unausrottbare Scheu, auf so einer Veranstaltung wildfremde Leute aus dem Gespräch zu reißen und zu fragen: wer waren Sie doch gleich?

Hätte Sie aber wirklich gerne kennengelernt.

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Menno. Sie hätte ich gerne kennen gelernt. Bei der nächsten Gelegenheit bitte. Ich bin wirklich ansprechbar. Och, so ein Mist.

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Oh, dessen war ich mir bei beiden Herren nicht bewusst. Bei Ihnen, Herr Bandini, wusste ich nicht einmal, dass Ihnen die Existenz dieses Blogs überhaupt bekannt war. Am Samstag hatte ich aber ohnehin nicht die allerbeste Laune, was rein gar nichts mit der Lesung, sondern nur mit meinem andernorts schon erwähnten Wohnungselend zu tun hatte. Es wird sich sicherlich wieder einmal eine Gelegenheit ergeben - aber nur, wenn Sie dann keine Umhängeschilder oder Vorstellungszwang einführen, Herr Bandini. ;-)

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Bäume sind aber doch eigentlich gar nicht so lichtscheu...

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Inzwischen glaube ich ja, dass sie die meiste Zeit an der Bar standen. Dann weiß ich auch, wer sie sind. Nächstes Mal frage ich jede/n im ersten Satz nach dem Blognamen.

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