Mittwoch, 21. September 2005
Time is not on my side
Er ist wirklich nett, wie die anderen auch. Absurderweise klingen ihre Einladungen ja immer leicht drohend und machen einem unmissverständlich klar, dass man sie nicht ablehnen kann. Ich sehe ihn heute zum ersten Mal, darum erkundige ich mich nach seinem Kollegen. „Doch, der ist noch da“, sagt er, der sei nur im Urlaub gewesen, deshalb habe er ihm ein bisschen ausgeholfen. „Ach so“, sage ich, „ich dachte schon. Die Kollegin, bei der ich das erste Mal war, war ja beim nächsten Mal schon nicht mehr da“. „Wie so viele“, antwortet er, „sie hat aber wieder einen Job. Schon den zweiten. Erst war sie in einem Hotel, jetzt ist sie in der Sprachenschule da und da, wir haben immer noch Kontakt.“
Später wird er mir dann erzählen, dass sie alle gar nicht wissen, wie es weitergeht. „Die FDP“, wird er sagen, „hat sich ja sehr für die Zerschlagung eingesetzt.“ Die Unsicherheit wird sich in seinem Gesicht und seiner Stimme zeigen, schließlich ist er gut und gerne über 50, und ich werde leise etwas Mitfühlendes erwidern.
Jetzt aber spielen wir erst einmal mit der Software, das heißt, er spielt, weil ich ihm erzähle, an welcher Stelle die Datenbank mit unsinnigen Inhalten gefüttert worden ist. „Da haben Sie recht“, sagt er und versucht, die Datenbank auszutricksen, aber es geht nicht, was ihn ein bisschen erheitert. Wir plaudern ein bisschen, fehlt eigentlich nur noch, dass er mir eine Tasse Tee anbietet. Dann spielt er wieder am Computer. „26 Euro am Tag, das Programm rechnet alles aus“, sagt er und stößt einen Laut aus, der zugleich sein Staunen über die Software und sein Mitgefühl ausdrückt. „Mit dem, was Sie in der Schneekugelmanufaktur dazuverdienen, reicht das vielleicht gerade einmal so. Oder auch nicht.“ - „Eher nicht“, entgegne ich und lächele entschuldigend. „Anspruch: noch 159 Tage“, liest er vor. Ich nicke wissend. Die Zeit ist nicht auf meiner Seite. Morgen werden es dann nur noch 158 Tage sein.

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Nun ja, in 158 Tagen wird sich doch was finden für ein Gedankenas wie Sie. Und ich meine As und nicht Aas. Da brauchen Sie sich jetzt gar nicht erst verlesen:)

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Nun ja, viele in dem Metier sind eher in Moll gestimmt, insofern haben Sie schon recht mit dem As. Und ich weiß nicht, welches Ass ich aus dem Ärmel ziehen müsste, um da einen Stich zu machen, zumal ich nicht fremdgehen mag, kann und will.

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Schreiben Sie Ihrem Abgeordneten. 159 Tage lang.

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Ach, da krickel ich lieber etwas in mein Blog. Und ich könnte ja auch einmal ein paar E-Mails beantworten. ;-) Das ist sicherlich sinnvoller.

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Mit eMails soll man sich keinen Druck machen. Seinem Abgeordneten schon. Schauen Sie mal bei Herrn Fabe, die Leute antworten sogar.

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Das stimmt, die Worte wollen ja auch wohlüberlegt sein. Wenn mein Hirn eine USB-Schnittstelle hätte, würde es allerdings etwas schneller gehen.
Sie wissen ja, wer meine Abgeordnete ist, ich glaube, die hat gerade andere Sorgen, womöglich steht die auch bald ohne Job da. Ich hab' sie nicht einmal gewählt.

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Doch. Die Zeit ist auf Ihrer Seite. Wie ein Freund von mir von sich sagt: er werde nun nicht mehr aelter, sondern wieder juenger. Mit dem Gedanken lebt es sich gleich viel leichter.

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