Freitag, 24. Juni 2005
Liebes Schaf,
wie verliebt man sich? Verirrt man sich? Verliert man das Gleichgewicht und stolpert und fällt hin, schürft sich das Knie auf und das Herz? Knallt man auf den steinigen Boden? Gibt es einen Abgrund, in den man versinkt, über die Kante und weg, auf Nimmerwiedersehen?
- Cathleen Schine: Der Liebesbrief -
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arboretum,
Freitag, 24. Juni 2005, 21:20
Ich weiß, daß ich verliebt bin, wenn ich Dich sehe, ich weiß es, wenn ich mich danach sehne, Dich zu sehen. Nicht ein Muskel hat sich bewegt. Laub hängt, von keiner Brise gezaust. Die Luft ist still. Ich habe mich verliebt, ohne einen einzigen Schritt zu tun. Wann ist es passiert? Ich habe nicht einmal mit der Wimper gezuckt.
Ich brenne. Klingt Dir das zu abgedroschen? Das ist es gar nicht, weißt Du. Du wirst es schon sehen. Es ist das, was passiert. Es ist das, was zählt. Ich brenne.
Ich esse nicht mehr, ich vergesse zu essen. Nahrungsmittel wirken albern auf mich, belanglos. Wenn ich sie überhaupt bemerke. Aber ich bemerke nichts. Meine Gedanken drängen und wüten, ein Haus voller Brüder, blutsverwandt und in Blutfehden verstrickt:
"Ich bin verliebt."
"Typisch dämliche Entscheidung."
"Trotzdem bin ich's, ich bin von der Liebe gepeinigt, als wäre sie Schmerz."
"Nur zu. Versau dir dein Leben. Es ist absolut falsch, und du weißt es. Wach auf. Sieh den Tatsachen ins Gesicht."
"Es gibt nur ein Gesicht, es ist alles, was ich sehe, im Wachen wie im Schlaf."
Letzte Nacht habe ich das Buch aus dem Fenster geworfen. Ich habe versucht zu vergessen. Du bist nicht das Richtige für mich, das weiß ich, aber ich gebe nichts mehr auf meine Gedanken, solange es keine Gedanken an Dich sind. Wenn ich in Deiner Nähe bin, in Deiner Gegenwart, fühle ich, wie Dein Haar meine Wange berührt, auch wenn es sie gar nicht berührt. Manchmal wende ich die Augen von Dir ab. Dann schaue ich wieder hin.
Wenn ich mir die Schuhe zubinde, wenn ich mir eine Apfelsine schäle, wenn ich in meinem Auto fahre, wenn ich mich jede Nacht ohne Dich schlafen lege, verbleibe ich,
Ich brenne. Klingt Dir das zu abgedroschen? Das ist es gar nicht, weißt Du. Du wirst es schon sehen. Es ist das, was passiert. Es ist das, was zählt. Ich brenne.
Ich esse nicht mehr, ich vergesse zu essen. Nahrungsmittel wirken albern auf mich, belanglos. Wenn ich sie überhaupt bemerke. Aber ich bemerke nichts. Meine Gedanken drängen und wüten, ein Haus voller Brüder, blutsverwandt und in Blutfehden verstrickt:
"Ich bin verliebt."
"Typisch dämliche Entscheidung."
"Trotzdem bin ich's, ich bin von der Liebe gepeinigt, als wäre sie Schmerz."
"Nur zu. Versau dir dein Leben. Es ist absolut falsch, und du weißt es. Wach auf. Sieh den Tatsachen ins Gesicht."
"Es gibt nur ein Gesicht, es ist alles, was ich sehe, im Wachen wie im Schlaf."
Letzte Nacht habe ich das Buch aus dem Fenster geworfen. Ich habe versucht zu vergessen. Du bist nicht das Richtige für mich, das weiß ich, aber ich gebe nichts mehr auf meine Gedanken, solange es keine Gedanken an Dich sind. Wenn ich in Deiner Nähe bin, in Deiner Gegenwart, fühle ich, wie Dein Haar meine Wange berührt, auch wenn es sie gar nicht berührt. Manchmal wende ich die Augen von Dir ab. Dann schaue ich wieder hin.
Wenn ich mir die Schuhe zubinde, wenn ich mir eine Apfelsine schäle, wenn ich in meinem Auto fahre, wenn ich mich jede Nacht ohne Dich schlafen lege, verbleibe ich,
für immer,
Bock
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