Dienstag, 21. Mai 2019
Fragen der Menschheit (LV)
Hat im Druckhaus Borna tatsächlich niemand vor der Drucklegung des "Bornaer Stadtjournals" (BSJ) diesen antisemitischen Text von Gert Bundesmann gelesen?

Der Text ist widerwärtig. Die Reaktionen darauf sowie eine Zusammenfassung gibt es dort: Antisemitischer Text im Stadtjournal sorgt in Borna für Aufregung.

Der Geschichtsverein Borna, in dem Gert Bundesmann Mitglied ist, hat sich in einer Stellungnahme distanziert, der Verlagsleiter und Herausgeber ebenfalls.

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Kleine Ironie am Rande: Unter der Überschrift "Vermisse Rücksicht, Einsicht und Weitsicht" druckte die "Leipziger Volkszeitung" am 23. Januar 2017 die Antworten von Gert Bundesmann auf den LVZ-Fragebogen. Demzufolge kam er 1967 in Leipzig zur Welt, lebt seit 1998 in Borna, hat eine Ausbildung zum EDV-Operator gemacht und ist Vater zweier Kinder. Er schrieb bereits 2015 Beiträge über "Straßennamen in Borna" für das BSJ.

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Ja, widerlich, in der Tat. Warum passiert so etwas gehäuft immer wieder im Osten?

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Riecht Ihr gar nix? Echt nix?

Der Tonfall ist zu 100000 Prozent alte SED-Parteischule und man wagt sich nicht zu weit vor, festzuhalten, dass der Jargon unter vielen Anhängern der Partei Die Linke nicht nur salonfähig, sondern äußerst gewöhnlich ist.

Bundesmann riecht und klingt wie ein knorriger alter Stalinist, der anwendet, was er gelernt hat. Als Leserbriefschreiber in der Leipziger Lokalzeitung verwendet er sich gerne zugunsten von Herrn Putin. ("Die Krim ist russisch. Chrustschow hat etwas verschenkt, was ihm gar nicht gehörte.")

Die Website adn1946.wordpress.com (der Name soll an die DDR-Nachrichtenagentur ADN erinnern) moderierte ihn 2014 folgendermaßen an:
"Leipzig, 18. November 2014 (ADN). Klare Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin über die völkerrechtliche Situation des Kosovo und der Krim in dem mit ihm in Wladiwostok geführten und am Wochenende im ARD-Fernsehen ausgestrahlten Interview brachten bereits von westlichen Regierungen ins Feld geführte Argumente stark ins Wanken. Nun tut das die Weisheit des Volkes in Gestalt von Gert Bundesmann am Dienstag in der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ). In einem Leserbrief beschreibt und analysiert der in dem sächsischen Städtchen Borna lebende Weltbürger die internationale Rechtslage sehr verständlich und überzeugend. ...".

Offenkundig ein echter ultralinker SED-Sympathieträger. Na sowas.

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Weiß ich längst, hatte ich seinerzeit auch herausgefunden.

Dass Stalinisten ebenso antisemitisch sein können wie Faschisten, dürfte seit den stalinistischen Säuberungen in den 1930ern und den Schauprozessen gegen die Kreml-Ärzte in den 1950ern allgemein bekannt sein. Mich verwundert es auch nicht, dass dieser Jargon unter den Anhängern jener Partei üblich ist - da sich die DDR von sich behauptete, ein antifaschistischer Staat, mithin das bessere Deutschland zu sein, waren ihre Bürger automatisch auch die besseren Deutschen. Die denken sich wahrscheinlich nicht einmal viel dabei, wenn die so reden.

Mir ging es hier aber gar nicht um linken oder rechten Antisemitismus, die Frage war eine andere.

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