Freitag, 3. Mai 2019
Der Kirschgarten
Ich überlege, einen Hügel zu kaufen, erzählt mir der Freund aus Thüringen plötzlich.
Einen Hügel?, frage ich etwas überrascht.
Ja, bei uns im Dorf, der soll verkauft werden. Da stehen lauter Kirschbäume drauf, und ich habe Angst, wenn ihn jemand anderes kauft, lässt der die womöglich fällen. Das will ich verhindern und den Hügel lieber selbst kaufen.
Einen Hügel?, frage ich etwas überrascht.
Ja, bei uns im Dorf, der soll verkauft werden. Da stehen lauter Kirschbäume drauf, und ich habe Angst, wenn ihn jemand anderes kauft, lässt der die womöglich fällen. Das will ich verhindern und den Hügel lieber selbst kaufen.
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wartet.auf.ihre.seele,
Mittwoch, 27. November 2019, 20:50
Den Gedanken finde ich ehrenwert.
Wie teuer ist so ein Hügel?
Wie teuer ist so ein Hügel?
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arboretum,
Mittwoch, 27. November 2019, 21:21
Ich fand das auch sehr rührend. Wie viel der Hügel kosten sollte, weiß ich nicht, danach hatte ich ihn nicht gefragt.
Als ich ihn neulich wieder sah, fragte ich ihn nach dem Hügel: Die Kirschbäume stehen noch, doch treibt sich ein Jagdpächter auf dem Hügel herum. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat der sich seinerzeit den Hügel geschnappt. Dem Freund kam damals dazwischen, dass er überraschend arbeitslos wurde.
Sein damaliger Arbeitgeber war bei einer Ausschreibung bei einem Großkunden massiv unterboten worden. Irgendein Controller beim Großkunden - es handelte sich um einen Weltkonzern - dachte halt, er könne die Beratung und Trainings auch billiger bekommen. Es stellte sich anschließend heraus, dass das obsiegende Konkurrenzunternehmen gar nicht die Mitarbeiter dafür hatte. Prompt machte es ihm ein lausiges Angebot, das er aber dankend ablehnte. Für die Schulungen, die der Freund gab, beschäftigt das Konkurrenzunternehmen nun drei Leute - und rechnet entsprechend auch dreimal mehr Tage beim Weltkonzern ab. Letzten Endes ist es also kein bisschen billilger, im Gegenteil, dafür aber schlechter. Hat der Controller schlau gemacht.
Der Freund arbeitet seit Kurzem bei einer Tochterfirma des Weltkonzerns, bei der er früher dauernd als Trainer im Einsatz war. Die wollten ihn schon länger haben, aber es hat erst im zweiten Anlauf geklappt, weil bei einer anderen Stelle auf den letzten Drücker eine interne Bewerbung reinkam.
Als ich ihn neulich wieder sah, fragte ich ihn nach dem Hügel: Die Kirschbäume stehen noch, doch treibt sich ein Jagdpächter auf dem Hügel herum. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat der sich seinerzeit den Hügel geschnappt. Dem Freund kam damals dazwischen, dass er überraschend arbeitslos wurde.
Sein damaliger Arbeitgeber war bei einer Ausschreibung bei einem Großkunden massiv unterboten worden. Irgendein Controller beim Großkunden - es handelte sich um einen Weltkonzern - dachte halt, er könne die Beratung und Trainings auch billiger bekommen. Es stellte sich anschließend heraus, dass das obsiegende Konkurrenzunternehmen gar nicht die Mitarbeiter dafür hatte. Prompt machte es ihm ein lausiges Angebot, das er aber dankend ablehnte. Für die Schulungen, die der Freund gab, beschäftigt das Konkurrenzunternehmen nun drei Leute - und rechnet entsprechend auch dreimal mehr Tage beim Weltkonzern ab. Letzten Endes ist es also kein bisschen billilger, im Gegenteil, dafür aber schlechter. Hat der Controller schlau gemacht.
Der Freund arbeitet seit Kurzem bei einer Tochterfirma des Weltkonzerns, bei der er früher dauernd als Trainer im Einsatz war. Die wollten ihn schon länger haben, aber es hat erst im zweiten Anlauf geklappt, weil bei einer anderen Stelle auf den letzten Drücker eine interne Bewerbung reinkam.
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