Sonntag, 25. März 2018
99 Fallschirme
ZEIT Campus: Glauben Sie, AfD-Wähler lesen Ihre Romane?

Daniel Kehlmann: Vermutlich nicht. Grundsätzlich ist die wütende Intoleranz, die dazu führt, dass man eine solche Partei wählt, auch damit verbunden, dass man wohl keine Lust hat, literarische Romane zu lesen. In Romanen geht es schließlich immer darum, das Leben aus der Sicht von anderen Menschen zu sehen. Lesen macht tolerant. Aber es ist sicher keine Lösung, Romane mit Fallschirmen über Dresden abzuwerfen. (Quelle)

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das interview hat mir ganz gut gefallen. und, wie heißt es so schön: lesen gefährdet die dummheit

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Das Bild von Büchern als befallschirmten Rettern des Geistes ist ein ganz wunderbares. :)

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Das fand ich auch. Beides.

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Vielleicht ist es keine Lösung ...
... aber unbestreitbar eine sehr charmante Idee! Mir wurde das direkt Bild und ich mußte sehr grinsen.
[o.t. Doch noch eines meiner blogger-Pseudonyme wiedergefunden. Grüße. Felis.]

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So ging es mir auch. Ich sah sofort die Bücher, die an Fallschirmen auf Dresden herunter schweben.

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Kehlmann, Kehlmann, das war der, der vor einem Jahr dem geneigten Publikum in der Zeit seine Masturbationsphantasien in Mein Leben mit dem Monster hingespritzt hat. Schon das kam hervorragend an. Der junge Mann ist austherapiert, besser wird’s nicht mehr.

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Zum besseren Verständnis für alle: Herr fritz_ bezieht sich auf Kehlmanns Gastbeitrag Mein Leben mit dem Monster in der "Zeit" vom 4. Februar 2017, in dem er unter anderem schrieb:

==================== schnipp =====================

Sollte die Demokratie dann doch nicht an Donald Trump zugrunde gehen, so wird es bestimmt nicht daran liegen, dass er sich als vernünftiger Mensch erweist. Nur jemand, der sich nicht mit diesem Mann beschäftigt hat oder der so fest zur Selbstberuhigung entschlossen ist, dass er keine Fakten zur Kenntnis nehmen will, könnte das für möglich halten. Natürlich hat Amerika schon inkompetente Präsidenten gehabt, auch korrupte Präsidenten, sogar pathologische Lügner. Aber etwas wie Trump gab es noch nie. Die humanistische Grundannahme, auf der unter anderem das Romanschreiben beruht, setzt voraus, dass Menschen an Menschlichkeit gewinnen, wenn man sich mit ihnen befasst: Je mehr man über eine Person weiß, desto besser versteht man sie, und alles zu verstehen würde schließlich bedeuten, alles verzeihen zu können.

Donald Trump aber hat die bemerkenswerte Eigenschaft, dass er unmenschlicher wird, je mehr man über ihn weiß. Sieht man ihn von Weitem, scheint es da noch ein komplexes Wesen zu geben, das Pläne schmiedet, sich verstellt, Taktiken anwendet und ein verborgenes Seelenleben beherbergt. Nähert man sich ihm aber, indem man etwa Reportagen und Bücher über ihn liest (wie zum Beispiel die Erinnerungen seines Ghostwriters Tony Schwartz, der ihn monatelang auf Schritt und Tritt begleitet hat und es sich jetzt zur Lebensmission gemacht hat, vor ihm zu warnen, oder wie David Cay Johnstons umfangreiche investigative Recherche Die Akte Trump) und indem man Leute befragt, die ihm begegnet sind, so löst sich all das auf wie eine optische Täuschung, und es ist einem, als habe man es mit einer Person zu tun, die ebendas nicht ist: eine Person. Keine einzige Anekdote findet sich über einen Donald Trump, der sich weise oder freundlich verhalten hätte, man stößt auf keine Geschichte über eine Begebenheit, in der er Geist oder Mitleid oder Anzeichen einer Innerlichkeit jenseits der brutalen Regungen von Wut, Eigenlob oder Prahlerei gezeigt hätte.

==================== schnapp =====================

Was nun genau an Kehlmanns Beitrag nach Meinung von Herrn fritz_ "Masturbationsphantasie" sein soll, erschließt sich mir jetzt nicht. Womöglich kann er es selbst auch gar nicht vernünftig mit Argumenten begründen. Mein Eindruck ist, es geht ihm mehr darum, Kehlmann zu beleidigen.

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danke für die einordnung, den artikel kannte ich nicht.
(und, ihren gleichmut bewundere ich wirklich. und daß sie gesunden ohne die seltsamstem tinkturen ... und, good luck and good night.)

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Ich zuvor auch nicht.

Dankeschön. Die Zerrung der Rippenmuskulatur ist wirklich lästig, weil dadurch jeder Atemzug und fast jede Bewegung schmerzhaft ist.

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Ich bin Vielleser, seit meinem 5. Lebensjahr und immer noch. Außer: deutsche Gegenwartsliteratur.
Wieso wohl?

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Oh, da bringen Sie sich aber auch um das ein oder andere Lesevergnügen.

Vielleicht möchten Sie die Frage selbst beantworten und Ihre Gründe etwas Näher erläutern?

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