Donnerstag, 25. Januar 2018
Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer

avenidas
avenidas y flores

flores
flores y mujeres

avenidas
avenidas y mujeres

avenidas y flores y mujeres y
un admirador


- Eugen Gomringer -

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genau! so!

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Ja. Statt diesen Pseudofeminismus zu zelebrieren, sollten die lieber mal Zeit und Energie für ökonomische und sozialpolitische Themen einsetzen, zum Beispiel für eine Kampagne zur Reform des § 219a aus dem Jahr 1933, damit Frauenärztinnen per Mail Infos zum Schwangerschaftsabbruch anbieten können, ohne sich strafbar zu machen. An der Alice-Salomon-Hochschule studieren doch angehende Sozialarbeiter/innen.

Ach, man möchte denen, die sich an dem Gedicht hochziehen und es als sexistisch bezeichnen, mal Henry Millers Im Wendekreis des Steinbocks um die Ohren hauen und Kate Milletts Analyse in Sexus und Herrschaft noch dazu. Wobei: Wie viele von den Aktivisten und Aktivistinnen mögen wohl 50 Shades of Gr*y daheim auf dem Nachttisch liegen oder sich die Verfilmung angeschaut haben?

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50 Shades irgendwas lasen unter meinen Freunden exakt die lustigen jungen Menschen, die sonst Herr der Ringe und Harry Potter aufgesaugt haben. Also die mit nem Stock im Organ und etepetete huibu grusel erigierter nippel rrrrrrrr ich bin Literaturliebhaber/in mit sexy.
Ich schäme mich gar nicht, ich steh zu meinen Freunden.

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Bei Tolkien und Rowling ist zumindest eine literarische Qualität zu erkennen - was man vom Werk E.L. James nun nicht behaupten kann. Kennen Sie eigentlich dessen Entstehungsgeschichte? Das begann 2009 als Fanfiction im Anschluss an die Twilight-Verfilmung. Im Grunde hat die Verfasserin sich damit auf den Schauspieler Robert Pattinson einen runtergeholt. Der wiederum scherzte dann mal in einem Interview über die 50 Sheds of Grey, einer Persiflage der Bücher von E.L. James, dessen Verfasser übrigens auch unregelmäßig twittert, zum Beispiel das:

'I want it now against this wall!' she ordered, 'And keep it up as long as possible.' 'Don't worry,' I said, 'I know how to put up a shelf.'

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Danke für diese Unterscheidung!

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Die englischsprachige Literaturwissenschaft beschäftigt sich schon lange mit Tolkien-Forschung*, seit 2004 gibt es auch eine literaturwissenschaftliche Fachzeitschrift Tolkien Studies. In Europa gibt es auch Tolkien-Gesellschaften, etwa in Deutschland (seit 1997), Österreich (2002), Slowenien und Ungarn.

Den Herr der Ringe las ich mit 16 an einem Wochenende, weil so viele davon schwärmten. Anfangs fand ich es ziemlich zäh und musste mich ziemlich durchkämpfen, doch dann las ich alle drei Bände auf einen Rutsch. Einmal hat aber auch gereicht. Harry Potter ist komplett an mir vorbei gegangen, ich kenne aber zwei der Krimis mit Cormoran Strike, die sie unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlicht hat. Sie sind von der BBC als Miniserie fürs Fernsehen adaptiert worden, gut möglich, dass sie dann auch hierzulande ausgestrahlt werden.

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Potter hab ich auch lange verweigert, bis ich mal merkte, daß was im Anflug war, und [weil ich nicht lange liegen kann, wenn krank,] hab ich mir die ersten Bände ausgeborgen.
Das erste Mal dann Dahingesieche mit tatsächlich relativ problemfreien "Betthüten", sonst galt immer die Fluchtflucht : )
Hörbuchtechnisch mag ich Rufus Beck gerne, kann allerdings seit Jahren nur für Buch 1 (allerdings an einen Kunden spurlos verborgt *seufz*) und 3 sprechen.
Ein Exfreund hatte neben Tolkin auch (fast) alle damals erhältlichen Hörbücher.

Die von Ihnen erwähnte Serie hab ich noch nicht gelesen, nur "Ein plötzlicher Todesfall".

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Ach, das war gar keine aktive Verweigerung, es hat mich nur nicht so gelockt und sich auch sonst nicht ergeben. Hörbücher habe ich bislang auch kaum gehört - ohne, dass es dafür einen besonderen Grund gibt.

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Vielleicht, weil die ganze Zeit DLF läuft? ;-)

In einem Harry-Potter-Band (Feuerkelch?) habe ich mal bisschen rumgelesen, als meine Tochter damit zugange war. Gibt Schlimmeres, würde ich sagen.

Mit "Herr der Ringe" hatte ich einst ein paar Anläufe unternommen, aber ich kam da irgendwie nicht so richtig rein. Das der Anfang irgendwie zäh ist, kann ich somit bestätigen.

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Ich höre derzeit gar nicht so viel Radio. Deutschlandradio Deutschlandfunk Kultur bekomme ich im geerbten Badezimmerradio leider nichr rein, das höre ich nur noch morgens, abends und zwischendurch auch nachts im Bett oder halt in der Küche. Die meiste Zeit verbringe ich jedoch am Schreibtisch und bei der Arbeit herrscht in der Regel Ruhe. Allenfalls höre ich ein bisschen Klassik, wenn es mit der Arbeit so gar nicht laufen mag. Meistens hilft das, allerdings vergesse ich das dann oft.

Der Anfang von "Herr der Ringe" ist sehr lange sehr zäh. Wenn ich mich richtig erinnere, half ich mir damals irgendwann darüber hinweg, indem ich einfach etliche Seiten vorblätterte.

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Ernsthaft. Es ist kein Gedicht, das über die Maßen künstlerisch wertvoll wäre. Aber he. Aber he. Aber he.

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Es ist aber auch kein Gedicht, dessentwegen man die Fassade neu gestalten muss.

Nun will die Alice-Salomon-Hochschule bei der ohnehin für den Herbst anstehenden Renovierung ein Gedicht der aktuellen Poetikpreisträgerin Barbara Köhler auf die Fassade pinseln lassen, für Gomringers getilgtes Gedicht und den Streit darum soll eine Tafel angebracht werden. Alle fünf Jahre will die Hochschule dann ein neues Gedicht eines Preisträgers oder einer Preisträgerin auf die Fassade schreiben lassen. Das nächste Mal also 2023. Da bin ich aber mal gespannt, ob sie das tatsächlich machen - die Fassade müssen sie zumindest auf der Seite dann komplett neu tünchen, mit ein bisschen Farbe ist es aber nicht getan, da braucht man auch ein Gerüst. Weil die anderen Hauswände dann verwittert sind, sieht das schon mal nicht so dolle aus. Und irgendwie muss der ganze Spaß ja auch finanziert werden. Das wird vermutlich auch der Rechnungshof und der Bund der Steuerzahler kritisch sehen. Und wie wählen sie aus, welches Gedicht welches Preisträgers oder welcher Preisträgerin auf die Fassade kommt? Machen die noch eine Art Wettbewerb oder nehmen sie das von dem oder der Preisträger/in aus dem Jahr 2022? Und wie stellen sie sicher, dass das dann immer paritätisch läuft, abwechselnd Frau und Mann, damit es nicht sexistisch ist? Viel Vergnügen, kann ich da nur sagen.

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Es stellt sich ohnehin die Frage, wer nach dieser Nummer den Alice Salomon Poetik Preis künftig noch annehmen mag. Sofern es den überhaupt noch lange gibt. Eben las ich, dass das Haus der Poesie, das ihn ausrichtete, die Kooperation aufgekündigt hat, und die Jury ist, wie angekündigt, geschlossen zurückgetreten.

Vielleicht sollte die Hochschule in Zukunft lieber einen Kreuzworträtsel-Preis ausschreiben - in Zusammenarbeit mit dem Asta.

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Anscheinend gehen die Mitglieder des AHS-Asta nie ins Museum. Was sie da alles zu sehen bekämen! Viele nackte Frauen, fast immer von Männern gemalt. Und erst die ganzen antiken Sujets: Faune, die Nymphen belästigen, Zeus, der nackte Frauen entführt, Paris mit den drei Göttinen und was nicht alles, male gaze galore. Oder Susanna im Bade (und alte Spanner in Hintergrund), Salome beim Schleiertanz vor ihrem Stiefvater und die Vergewaltigung der Lucretia.

Wenn sie dieses Gedicht schon „unangenehm an sexuelle Belästigung“ erinnert, dann frage ich mich, wieso die nicht gegen so manche Werbung Sturm laufen.

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Naja, gegen Werbung laufen sie ja Sturm, mal einigermaßen verständlicherweise, mal lächerlicherweise. Jede Gesellschaft kriegt die Anteile Toleranz und Prüderie, die sie sich verdient hat. Soll heißen: was akzeptabel ist, ist ja keine feste Größe, sondern ändert sich über die Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte.

Was mich erschreckt hat: in einem Tweet, den ich bei mir zum selben Thema verlinkt habe, sprach der AfD-Mann Marc Jongens von der "Entsiffung des Kulturbetriebs". Irgendwann treffen sich Rechtsaußen und Linksaußen zum gemeinschaftlichen Bildersturm. (Entschuldigen Sie bitte meinen Zynismus.)

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Asta-Angehörige der Alice-Salomon-Hochschule laufen Sturm gegen Werbung? Die hatte ich nämlich konkret gemeint.

Dass es zwischen Rechtsaußen und Linksaußen Berührungspunkte gibt, ist doch nix Neues.

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Naja,
ob es speziell die Asta-Angehörigen sind, die sich gegen sexistische Werbung engagieren, weiß ich nicht. Ich hatte diese Leute dem Netzfeminismus zugeordnet, der das meines Wissens tut.

"Dass es zwischen Rechtsaußen und Linksaußen Berührungspunkte gibt, ist doch nix Neues." -> Entschuldigen Sie bitte, dass ich es nochmals erwähnte. Natürlich liegen mir Ihre geistigen Höhenflüge fern, oder einfacher ausgedrückt, bin ich wahrscheinlich schlicht zu dumm für dieses Blog, was Sie mir ja schon diverse Male nahelegten. Ich verschwinde schon, keine Sorge.

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Es tut mir leid, ich weiß nicht, wann und bei welcher Gelegenheit ich Ihnen "diverse Male nahegelegt" haben soll, dass sie zu dumm seien für dieses Blog. Dieser Gedanke liegt mir fern. Vermutlich haben Sie etwas in den falschen Hals bekommen oder es mit einer anderen Intonation gelesen als ich es gemeint habe. Keinesfalls wollte ich Sie kränken oder beleidigen.

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