Mittwoch, 20. April 2005
Der Gesegnete
Ich mag meinen Vornamen, müsste ich mich umnennen, wüsste ich gar nicht, wie ich heißen wollte. Sowas will schließlich gut überlegt sein. Darum frage ich mich gerade, wann fängt eigentlich einer, der Papst wird, an, über seinen neuen Namen nachzudenken? Erst nach der Wahl, wenn er das päpstliche Gewand überstreift? Ist das eine spontane Eingebung? Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen...* Reicht denn dann noch die Zeit, um schnell durchzuzählen, der wievielte Papst dieses Namens man ist? Päpste sind ja in der Regel nicht übermäßig originell und wählen einen Namen, der schon einmal da war. Ok, ok, Papst Kevin I. klänge auch zu dämlich.
Oder trägt man diesen Gedanken schon länger mit sich herum, sagen wir mal, seit dem Zeitpunkt, an dem man in die Kurie berufen wird? Oder gar noch tiefer auf der klerikalen Karriereleiter, wenn man ehrgeizig ist? Gibt’s das, Berufswunsch: Papst?

Wie auch immer, ich fände es ganz schön, wenn sich jetzt alle mal wieder einkriegten, dass jener ein Deutscher ist. Das ist doch keine WM da, es handelt sich auch nicht um Olympische Spiele mit dämlichen Medaillenranking. Und wir sind auch nicht alle Papst, ich schon mal sowieso nicht, ich Protestantin.

* (Jesaja 43, Vers 1b, wer’s wissen will.)

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Ich habe auch einen zweiten Namen, einen geheimen Namen und eines Tages werde ich gerufen werden, wohin und zu welchem Zweck, das liegt noch im Verborgenen.

Schön übrigens, dass Sie nun Gäste empfangen können, freut mich.

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