Sonntag, 31. Januar 2016
Fragen der Menschheit (XLVIII)
Bekommt die AfD eigentlich auch von Putin Geld wie der Front National?

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Heute Abend in den "Zeitfragen" um 19.30 Uhr im Deutschlandradio:

Pegida, Putin und ein falscher Mythos.

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Der Gedanke war mir zwar neu, leuchtet aber ein. Seine Außenpolitik ist natürlich auch die unsere, und da an der Meinung zu drehen - das Motiv kaufe ich Ihnen anstandslos ab.

Was mir umgekehrt noch nicht einleuchtet: Hat das ZDF mit Ihrem und meinem Geld die eigene Unfähigkeit oder Bösartigkeit bezahlt? (Link zum Stern)

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Im Dezember 2015 sprachen Funktionäre der AfD mit Oleg Krasnitzky, dem zweiten Mann der russischen Botschaft. Angeblich ging es in dem Gespräch mit Christian Lüth (Pressesprecher) und Georg Pazderski (Bundesvorstand) vor allem um "Außenpolitik". Alexander Gauland war 2014 schon zu einer Unterredung dort. Er reiste auch mit einigen anderen AfD-Funktionären nach Petersburg, eingeladen hatte die Stiftung des Oligarchen Konstantin Malofejew. Dort diskutierte Gauland unter anderem mit einem führenden Vertreter von Wladimir Putins Partei "Einiges Russland" und Andrej Klimkow, Vizechef des Auswärtiges Ausschusses der Duma. Zur geplanten AfD-Konferenz im Sommer wollen die auch den russischen Botschafter Wladimir Michailowitsch Grinin einladen. Es soll dann wieder um Außenpolitik gehen.

BND und Verfassungsschutz sollen jetzt ja auch prüfen, ob vom Kreml bzw. dem Geheimdienst gezielt Desinformation wie weiland im kalten Krieg betrieben wird. Die Kampagne mit "Lisa" deutet darauf hin. Und dass in Petersburg eine Trollfabrik ihren Sitz hat, ist inzwischen auch allgemein bekannt. Ich bin im Netz auch schon einige Male auf diese кремлеботы gestoßen.

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Zu diesem Film kann ich nichts sagen, weder habe ich ihn gesehen noch sagen mir die Namen der Autoren dieser ZDF-Doku viel. Dietmar Schumann war viele Jahre als Krisenberichterstatter fürs ZDF unterwegs gewesen und war auch mal deren Auslandskorrespondent in Israel, wurde aber 2004 zurückbeordert, weil er laut Stasi-Akten in seiner Zeit als Korrespondent des DDR Fernsehens in Ungarn und Moskau als IM mit Arbeitsakte für die HVA (Chef: Markus Wolf) gearbeitet haben soll - was er bestreitet.

Annette Harlfinger und Caroline Reiher sind laut ihrer Xing-Profile Redakteurinnen beim ZDF, Reiher hat auch Filme wie "Lust und Lüge. Die Deutschen und der Sex" gemacht und Harlfinger mit Renz sind Autoren des Films "Die Verbrechen der Befreier" (es geht um Sexualverbrechen von GIs). Von Renz stammt auch der Film "Mensch Putin".

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(Ich bin etwas spät dran, bitte entschuldigen Sie.)

2014 schon. Hm, damals hielt man ja die AfD noch für eurokritisch, oder? Seitdem hat sich ja einiges geändert. Da stellt sich mir die Frage, ob Herr Putin so extrem weitsichtig ist, oder ob es einfach gebräuchlich ist, daß auch kleinere Parteien mal in allen möglichen Botschaften vorsprechen? Herr Seehofer war ja neulich auch drüben. Der ist sicherlich deutlich etablierter, durfte dafür aber immerhin auch mit Herrn Putin direkt reden, statt nur mit dem Botschafter. Wissen Sie, ob das so gebräuchlich ist?

"Lisa" ist das angeblich vergewaltigte Mädchen aus Berlin, richtig? Da weiß ich nichts Näheres, hatte lediglich den Kommentar von Herrn Vetter im Lawblog gelesen, der das Verhalten der Polizei kommentierte. Meinung habe ich dazu gar keine. Und man müsste ja mehr tun, als sich nur zu echauffieren, denke ich. Meinen Sie, die gesamte Geschichte war lanciert?

Was eine Stasi-Vergangenheit mit dem Film zu tun haben könnte, erschließt sich mir auch nicht recht. Daß der Mann damals schon Journalist war. Nun. Einen Job braucht man halt, und daß er den gleichen hier weitermachen kann, hätte man auch positiv sehen können. Ich weiß es nicht. Mich stört da eher der systemische Mangel. Eine saubere Kontrolle hätte sowohl eine Manipulation als auch ein Betrogenwerden aufdecken müssen, denke ich.

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Ich erwähnte die Stasi-Vorwürfe, weil sie im Zusammenhang mit seiner Korrespondentätigkeit in Moskau stehen. Diese Arbeit und die Tatsache, dass er in der DDR aufwuchs, lassen vermuten, dass er der russischen Sprache mächtig ist - was bei den anderen Autoren wahrscheinlich eher nicht der Fall sein dürfte. Sie sind bislang auch nicht gerade als Russland-Spezialisten aufgefallen. Wer aus und über ein Land berichtet, dessen Sprache er gar nicht spricht und daher auf einen Übersetzer angewiesen ist, läuft immer Gefahr, nicht alle Feinheiten mitzubekommen und im schlimmsten Fall sogar an der Nase herumgeführt zu werden.

Es ist sicherlich kein Zufall, dass die beiden Journalisten Moritz Gathmann und Maxim Kireev, die die Aussagen des einen Interviewpartners nachrecherchierten, beide schon viele Jahre aus Russland berichten. Kireev kam in St. Petersburg zur Welt und mit 10 Jahren nach Deutschland, er lebt seit 2010 in Moskau. Gathmann studierte Geschichte und Russistik und lebte von 2008 bis 2013 in Moskau. Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte er Ärger mit "Zeit Online", deren Chefredakteur die Zusammenarbeit via Twitter beendete.

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Was den Fall "Lisa" betrifft, so hatte ich dazu nur die Berichterstattung im "Tagesspiegel" dazu gelesen. Da hieß es, dass gegen die beiden Männer wegen der Sexualkontakte ermittelt werde, da das Mädchen noch minderjährig ist. Und dass der 19-Jährige, bei dem sie nach ihrem Verschwinden übernachtet hatte, nicht verdächtigt und auch nicht gegen ihn ermittelt werde. Ich meine mich auch daran zu erinnern, dass frühzeitig anklang, dass die Polizei an der Darstellung des Mädchens, sie sei von arabischen Flüchtlingen vergewaltigt worden, Zweifel hatte. Sie hatte - wohl nicht zum ersten Mal - Ärger in der Schule gehabt und wusste, dass es einen Anruf der Schule bei ihren Eltern geben würde, deshalb ist sie nicht nach Hause. Für mich klang das alles so, als gebe es da innerfamiliäre Konflikte. Möglicherweise war dieses Kind auf der Suche nach Zuwendung, und diese beiden Typen nutzten es aus.

Es stimmt, Opferschutz ist in Russland unbekannt. Aber es wäre Aufgabe des Korrespondenten von Russia Today gewesen, den Opferschutz und dessen Sinn und Zweck seinen Zuschauern zu erläutern und den Fall einzuordnen. Sonderlich sachlich war die Berichterstattung wohl nicht (ich schaue kein Russia Today).

Kampagne nannte ich es auch deshalb, weil der russische Außenminister sich auch dann noch lautstark öffentlich empörte, als längst klar war, dass das Mädchen geschwindelt hatte.

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The Observer (March, 5th 2016):
Russia ‘stoking refugee unrest in Germany to topple Angela Merkel’

“I think they test whether they can – in such a big country, with not so many vulnerabilities in normal times – actually create a circumstance through their influence where there is a change of top leadership. They are using Russian speakers, social media, trying to build on the existing faultlines. Use the far right narrative and exploit that.” (...)

“We saw it in Germany. The best misinformation tool is when your opponent doesn’t notice. That is when it is most effective. I would submit that there are a number of countries who have not yet noticed, or have chosen not to notice.”

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Ich komme gerade nicht dazu, das zu lesen, möchte Ihnen aber einen Link dalassen, damit der nicht verlorengeht: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-03/bnd-russland-propaganda-hybrider-krieg

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Danke.

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