Freitag, 12. Dezember 2014
Tal der Ahnungslosen
Da marschieren also Tausende bei so einer Demo von Rechtsextremen und Rechtspopulisten mit, und der Bundesinnenminister erklärt das damit, dass diese Bürgerinnen und Bürger "sich fremd fühlen im eigenen Land". Wie hoch ist der Ausländeranteil in Dresden gleich nochmals? 4,7 Prozent. Maximal, andere Quellen geben niedrigere Zahlen an, auch der Bundesinnenminister. Der spricht sogar nur von 2,2 Prozent. Beim DNN-Barometer überschätzten die Befragten den Ausländeranteil maßlos, der Mittelwert lag bei 12,46 Prozent - und wie gesagt, das war der Mittelwert, da wird es auch weitaus höhere Schätzungen gegeben haben. Aber: "Nur 27 Prozent der Befragten gab die richtige oder eine annähernd richtige Antwort." Macht einen Anteil von 73 Prozent ahnungslosen Spackonauten.

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Vielleicht
liegt es ja am Unverständnis der gesprochenen Sprache dort. Da ist der Vorschlag der CSU, zu Hause Deutsch zu sprechen, direkt einmal sinnvoll. Obgleich dann die Sachsen alle einen Deutschkurs besuchen müssten.

Aller Voraussicht nach bei einem in der Türkei geborenem Lehrer. ;-)

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Habe jetzt mal rausgesucht, wie es hier in der Verbundgemeinde aussieht. Ausländeranteil knapp unter 10 Prozent, hätte ich tendenziell etwas niedriger eingeschätzt. Japaner haben einen hauchdünnen Vorsprung vor den Türken (beide Gruppen etwa bei 14,3 Prozent der Ausländer, dann kommen schon die Polen und Niederländer mit jeweils um die 6 Prozent). Von den Polen sehe ich eigentlich nur die Autos mit polnischen Kennzeichen, aber das viele Russisch, das ich höre, schlägt sich in der Statistik so gar nicht nieder. Was mich etwas wundert, deren Großeltern hatten doch bestimmt nicht alle einen deutschen Schäferhund.

Will sagen: die persönliche Beobachtung und die offzielle Statistik sind nun mal zwei paar Stiefel (womit die Dumpfbackigkeit von irgendwelchen ausländerfeindlichen Demonstranten nicht entschuldigt sein soll).

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Meinen Sie, diese Ahnungslosen in Dresden zählen auch noch alle ausländischen Touristen mit, die an der Frauenkirche herumlaufen?

Es ist vielleicht kein Zufall, dass Sie den Ausländeranteil tendenziell niedriger eingeschätzt hätten. Mir fällt es im Straßenbild ostdeutscher Städte immer als seltsam und "irgendwie falsch" auf, dass dort nur so wenige Menschen herumlaufen, die selbst oder deren Vorfahren mal zugewandert sind. Im Westen gehören sie einfach zum Straßenbild dazu.

Anfang der 1990er kam auch noch ein ganzer Schwung jüdischer Kontingentflüchtlinge aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion nach Deutschland. Seither sind die jüdischen Gemeinden wieder größer, sie sind aber oft auch finanziell an ihre Grenzen geraten. In einigen Städten gab es auch gehörig Krach innerhalb den Gemeinden zwischen den meist liberaleren Alteingessenen und orthodoxeren Neuankömmlingen.

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Naja, hier ist es halt so, dass man die Japaner eher nicht zu den Touristen zähen sollte. ;-) Hatte mich mal mit einer neu zugezogenen Japanerin unterhalten, die vorher in Süddeutschland gelebt und das vorher nicht gewusst hatte, dass hier gewissermaßen das japanische Zentrum Europas ist. Die dachte zunächst auch eher an Touristen, kam dann aber ins Grübeln.

Aber ich weiß, was Sie meinen, mich irritiert das tendenziell auch, wenn Diversity im Straßenbild so gar nicht vorkommt.

Das Stichwort Kontingentflüchtlinge fiel paarmal bei Don Alphonso, da waren wenn ich das richtig verstanden habe, vielleicht nicht alle ganz koscher...

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Ich sprach von den "besorgten Bürgern" Dresdens. Dass in Düsseldorf die größte japanische Community in Europa lebt, wusste ich. Wann gab es dort eigentlich das erste japanische Restaurant? In der DDR eröffnete das erste (und viele Jahrzehnte auch einzige) Restaurant mit japanischer Küche Anfang 1966 in Suhl. Von dem erzählt der Film Sushi in Suhl.

Wegen der Kontingentflüchtlinge: Mag sein, dass da auch der ein oder andere geschummelt hat, das soll es auch bei den Russlanddeutschen gegeben haben. Aber sich "Jude" in den sowjetischen Pass stempeln zu lassen, war damals beruflicher Selbstmord, deshalb haben es auch viele Juden vermieden. Deshalb pflegten viele jüdischen Familien auch keine jüdischen Traditionen und Riten, entsprechend ahnungslos kamen die dann auch hier in den Gemeinden an. Aus ähnlichen Gründen lernten die jüngeren Nachkommen von Russlanddeutschen auch kein Deutsch mehr. Sie sollten keine Nachteile deshalb haben. Nationalität "deutsch" im Pass stehen zu haben, kam eben auch nicht allzu gut.

Ich kannte auch einmal einen jungen Russen, dessen Großmutter mütterlicherseits Jüdin war, mithin hätte er in einer jüdischen Gemeinde als Jude gegolten. Er überlegte auch einmal, ob er es sich in den Pass eintragen sollte, um aus Moskau auswandern zu können (tat es dann aber doch nicht, er wollte nicht nach Israel). Ich war 1990 zweimal in Russland - ich kann es niemanden verdenken, wenn er damals diese Möglichkeit nutzte.

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Spackonauten
made my day.

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Ich debattiere ja ungern, da ich immer den Advokaten des Teufels geben muß, aber mei.

"Gefühl" und "Angst" sind zwei wichtige Stichwörter dieser Bewegung. Und ich finde es nicht richtig, sich durch ein gegenteiliges Gefühl oder besseres Wissen darüber zu amüsieren. Ich finde es im Gegenteil sogar genau richtig, was ein Politiker neulich gesagt hat: Daß man Angst ernst nehmen müsse. Ich würde auch ein verängstigt aufgewachtes Kind nicht auslachen.
Ängste muß man tatsächlich ernst nehmen, denke ich. Und zwar gerade dann, wenn man sie den Leuten nehmen will. Dazu gehören die Fragen, wo eine solche Angst herkommt und wie man sie wieder loswerden kann. Ich lese plötzlich nur noch von Leuten, die alle gar nie niemals nicht keine Angst haben, und das wundert mich ein wenig.

Man könnte sicher auch ein paar Zahlen finden, die Ängste rechtfertigen, aber diese Zahlendebattiererei muß einen Schritt später stattfinden, glaube ich.
Davor kommt tatsächlich die Akzeptanz der Ängste anderer. Ich vermisse im Moment die Frage, wovor die Menschen wirklich Angst haben. Was für sie "Islamisierung" bedeutet. Und ich vermisse Respekt auch gegenüber denen, die ihre Ängste vielleicht nicht sauber in eine Kamera und ein Mikrofon artikulieren können. Da muß man schon zu lesen versuchen, was man uns sagen will, und nicht, was die Buchstaben aussagen.
Gegen diese einzelnen Ängste zu argumentieren, ist dann unter anderem was für Zahlen und Fakten. (Und dann ist da noch die Politik - und die ist alles andere als eine reine Wissenschaft, da sind Gefühle sicher auch ein Faktor neben den Zahlen.)
Kurz: ich mag Überheblichkeit gegenüber Verängstigten nicht. Nicht, wenn wir sie nicht zu Wütenden machen wollen.

(Zahlen? Der Ausländeranteil in der Kleinstadt nahe meines Heimatdorfs liegt um die 11% nach offiziellen Zahlen. Es gab zu meiner Schulzeit (vor zwölf Jahren ungefähr) einen Artikel in der FAZ, in dem auf einer Doppelseite ebendiese Kleinstadt mit Hamburg und einer weiteren Großstadt zu den Städten mit der höchsten Drogen- und Ausländerkriminalität in Deutschland genannt wurde. Hätte ich nach Ihrer Ansicht denn bei diesen Zahlen ein "Recht" auf Angst? Oder wo liegt denn die Grenze, wenn für die Befragten die gefühlten 12% schon reichen? Und warum definiert irgendjemand eine Grenze, ab der jemand Angst haben darf? Mit welchem Recht? Auch wenn ich selbst keine Angst habe, weigere ich mich, Ängstliche als "Spackonauten" abzukanzeln lassen. Das finde ich überaus arrogant und der Sache nicht dienlich. Die "Sache" besteht meiner Meinung darin, Ängste abzubauen, statt sie lächerlich zu machen. Sonst müssen Sie nämlich damit leben, daß man von Ihnen eine Schwelle fordert, ab der Angst "zulässig" ist. Und damit, daß sich jemand über Ihre Ängste, sei es die Nebenkostennachzahlung oder die Monster unter Ihrem Bett, lustig macht. Weil er selber keine Nebenkosten zahlt oder keine Monster unterm Bett hat.
Mag ja sein, daß diese Menschen ahnungslos sind. Aber sie haben offensichtlich Angst. Und das muß man ernst nehmen, nicht lächerlich machen, finde ich. Damit man die Ursachen der Angst herausfinden und angehen kann. Und damit ein Grund zur Zusammenballung und Abschottung dieser Ängstlichen wegfällt - daß sie nämlich ausgelacht werden. So kommt man doch an diese Menschen nicht mehr ran.

(Mit meinen Ängsten hat der Ausländeranteil und die "Islamisierung" übrigens recht wenig zu tun, die liegen ganz woanders.))

Bitte entschuldigen Sie meinen langen und etwas harschen Kommentar.

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Ich hatte eben eine sehr lange Antwort geschrieben, die leider der Browser gefressen hat.

Edit: Auf ein Neues.

Ich wollte mir eben einmal das 19-Punkte-Positionspapier der Pegida im Original anschauen, aber diese Facebook-Seite ist verschwunden. (Vielleicht hatten die ja plötzlich Angst vor einem Shitstorm.) Es gibt also nur noch Sekundärquellen, zum Beispiel die Mitteldeutsche Zeitung. Demnach bleibt völlig unklar, woher eigentlich die große Gefahr für das Abendland kommen soll, geschweige denn, dass die mal definieren, was „Abendland“ eigentlich bedeuten soll. Die mittlerweile 15.000 Dresdener Demonstranten sind gegen die Islamisierung – wollen die nun am liebsten den Turm der ehemaligen Zigarettenfabrik Yenidze abreißen? Stellt die Tabakmoschee etwa nach 105 Jahren auf einmal eine Bedrohung dar?

Mein Eindruck ist, die wissen selbst nicht, wovor sie eigentlich Angst haben. Und wer „Null Toleranz gegenüber straffälligen Asylbewerbern“ fordert, sollte besser aber auch nicht einem vorbestraften Drogendealer und Einbrecher mit besten Kontakten ins Rotlichtmilieu, der vor seiner knapp vierjährigen Gefängnisstrafe nach Südafrika flüchtete, zujubeln und auf Demos hinterherlaufen.

Es heißt auch, die Demonstranten hätten Angst, weil in Dresden 14 neue Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet werden. Ich habe mir auch einmal die Mühe gemacht, mir diese Zahlen anzuschauen. Dresden zählte Ende 2013 mehr als 500.750 Einwohner. Konkret geht es um diese Heimplätze:

Gustav-Hartmann-Straße 4 (Laubegast): 94 Plätze, Dezember 2014
Tharandter Straße 8 (Löbtau): 40 Plätze, Dezember 2014
Wachwitzer Höhenweg 1a (Pappritz): 60 Plätze, Dezember 2014
Podemusstraße 9 (Stetzsch): 67 Plätze, Dezember 2014
Lockwitzstraße 60/60a (Lockwitz): 72 Plätze, Juli 2015
Heidenauer Straße 49 (Großluga): 150 Plätze, April 2015
Wendel-Hipler-Straße 13 (Naußlitz): 59 Plätze, November 2016
Breitscheidstraße 117 (Dobritz): 60 Plätze, November 2016
Carl-Immermann-Straße 2 (Cotta): 60 Plätze, Dezember 2016
Teplitzer Straße (Leubnitz): 60 Plätze, Dezember 2016
Karl-Marx-Straße (Klotzsch): 60 Plätze, Dezember 2016
Pirnaer Landstraße (Dobritz): 60 Plätze, Dezember 2016
Leipziger Straße (Pieschen): 25 Plätze, bereits bezogen
Walterstraße (Friedrichstadt): 72 Plätze, bereits bezogen

Quelle: Sächsische Zeitung.

Wie Sie sehen, werden die Flüchtlinge dezentral untergebracht. Die größte Unterkunft soll als Clearingstelle dienen, um von dort die Ankommenden auf die anderen Unterkünfte zu verteilen. Und wenn Sie die Plätze, die dort bis Ende 2016(!) entstehen sollen, mal zusammenrechnen, ergibt das keine große Summe. Schon gar nicht für eine Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohnern. Sorry, mir riecht das alles sehr nach Fremdenfeindlichkeit.

Zum Vergleich: Die Stadt Lorch im Rheingau – 3.788 Einwohner, verteilt auf fünf Stadtteile – muss demnächst 350 Flüchtlinge aufnehmen, weil dort seit dem Abzug der Bundeswehr 2008/2009 eine Kaserne leer steht. Dort ist das wirklich etwas problematisch, denn außer Weinbau, einer lauten Bahnstrecke (Güterverkehr) und ein bisschen Tourismus gibt es da praktisch nix (nicht einmal eine weiterführende Schule).

Apropos Tourismus: Wovor die Dresdener viel mehr Angst haben sollten, ist der Eindruck, den diese Pegida-Demos im In- und Ausland machen. Denn vom Tourismus leben die dort nicht schlecht: Immerhin brachten Touristen der Stadt Dresden im Jahr 2013 Brutto-Umsätze von 987,9 Millionen Euro.

(Nachtrag: Die ausländische Presse berichtet inzwischen darüber, einen kurzen Überblick gibt es bei Spiegel Online. Die Dredener Tourismusmanager dürften schlechte Laune bekommen.)

Da Sie so viel Verständnis für die Teilnehmer der Pegida-Demos und deren Gefühle aufbringen und dies auch von anderen einfordern: Wie wäre es mit ein bisschen Verständnis für deren Gegner? Mich und etliche andere machen die schlichtweg wütend. Und einigen anderen vermutlich auch Angst. Ich erinnere mich noch gut an meinen deutsch-spanischen und meinen deutsch-koreanischen Kollegen sowie meine deutsch-türkische Kollegin, die wegen der ausländerfeindlichen Krawalle in Rostock, Hoyerswerda und anderswo unisono sagten, sie würden niemals nach Ostdeutschland fahren. Das sei ihnen zu gefährlich. Der deutsch-koreanische Kollege arbeitete übrigens nebenbei auch öfter als Security auf Konzerten, durchaus auch auf Oi!-Konzerten, der war kein Feigling, sondern Kampfsportler. Dennoch …

Was die Ausländer- und Drogenkriminalität in Heubach angeht: Sie wissen schon, dass in der Ausländerkriminalitätsstatistik auch Delikte auftauchen, die Deutsche qua Gesetz gar nicht begehen können, oder? Da die Drogenkriminalität so hoch war, steht zu vermuten, dass auch die Zahl der Konsumenten über dem Durchschnittswerten lag. Fragt sich bloß, warum.

In den großen und mittleren Städten des Rhein-Main-Gebiets liegt der Ausländeranteil zwischen 17 und 30,1 Prozent. Der Anteil derer, die selbst oder deren Vorfahren irgendwann einmal zugewandert sind, liegt zwischen 33 und 54,3 Prozent. Frankfurt/Main taucht regelmäßig als „Hauptstadt des Verbrechens“ in der Statistik auf – das ist aber auch ziemlicher Quatsch. Dabei wird nämlich übersehen, dass die Delikte am Flughafen mitgezählt werden (in München dagegen nicht, klar, ist ja schlecht für die Statistik).

P.S. Im Übrigen ergibt 100 Prozent minus 27 Prozent nun einmal 73 Prozent. Ich kann auch nichts für die Ergebnisse des DNN-Barometers.

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@texas-jim: Da hätt ich vielleicht was für Sie (was ich selber so nicht zu 100 % unterschreiben würde). Ich denke, ich verstehe sehr gut, worauf Sie hinauswollen, und ich bin in dem Punkt definitv bei Ihnen, dass es sich viele etwas zu leicht machen damit, auf der unumstößlich richtigen Seite zu stehen.

Aber wenn wir ein vollständiges Bild haben wollen, gerade auch, was die Ängste angeht, so wird man nicht umhin können, die Ängste und Sorgen auch derer zur Kenntnis zu nehmen, die einen Rechtsruck in der Gesellschaft sehen und Verbindungslinien ziehen von der absolut mangelhaften Aufarbeitung der NSU-Affäre bis hin zu brennenden Flüchtlingunterkünften und der Tatsache, dass Fremdenhass anscheinend mehr und mehr salonfähig wird. Dem ist nicht abzuhelfen mit Floskeln à la "ich bin ja kein Nazi, aber ... wird man ja wohl noch sagen dürfen."

Das Ernstnehmen von Sorgen und Ängsten steht nicht nur einer Seite in dieser ganzen vielschichtigen Debatte zu.

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Man hat in Dresden Angst vor Kindern mit "Pest und Ruhr" (siehe Video).

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Ja, und man gibt als RT-Reportern verkleideten ZDF-Komödianten Interviews, die man den "Systemmedien" verweigert. Da habe ich auch sehr gelacht.

Trotzdem bezweifle ich weiterhin, dass es sonderlich viel bringt, die Leute durch die Bank als Idioten, Rassisten und Nazis zu beschimpfen. Ich kann nur immer wieder aus eigener Erfahrung sagen, dass ich 14 Jahre lang in einem Viertel mit einem Ausländeranteil von über 50 Prozent gewohnt habe (mittlerweile sind es wohl über 60 Prozent), ohne das mich das groß gestresst hätte. Aber ich musste mich da auch erst mal reinfinden und akklimatisieren.

Edit arboretum: Ich habe mir erlaubt, die offenkundig fehlenden Anführungszeichen bei "Systemmedien" zu ergänzen.

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Wenn es nicht - mehr oder weniger latente - Fremdenfeindlichkeit ist, was die auf die Straße treibt, was ist es Ihrer Meinung nach dann? Und was hat das mit einer "Islamisierung Europas" zu tun? Warum folgen deren Aussagen den üblichen xenophoben Argumentationsmustern?

Sind Sie sicher, dass alle Ihre damaligen Nachbarn keine deutschen Pässe besaßen?

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Ich sage nicht, dass da keine Fremdenfeindlichkeit dahinter ist, ich denke nur, dass das Thema zum Teil auch ein Kulminationspunkt für sehr viel weitergehende Verunsicherungen ist.

Ich weiß jetzt nicht genau, worauf Ihre Frage abzielt. Natürlich hatte ich weder Befugnis noch das nötige Erkenntnisinteresse für Passkontrollen in meinem Viertel. Ich hatte aber auch keinen Grund, die offiziellen Statistiken groß in Zweifel zu ziehen, denn das deckte sich soweit mit meinen subjektiven Beobachtungen.

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Wenn die wegen ganz anderer Dinge verunsichert sind, warum demonstrieren die nicht dagegen? Könnten ja eine Demo unter dem Motto "Die Regierung ist doof" oder "Wir haben Angst vor der Zukunft" oder was auch immer anmelden. Sie entscheiden sich aber explizit für eine Demo gegen die "Islamisierung Europas".

Die Frage zielte nach der offiziellen Statistik, denn die muss ja nicht mit der subjektiven Beobachtung übereinstimmen. Die Statistik unterscheidet bekanntlich nach Ausländern (andere Staatsbürgerschaft) und "Menschen mit Migrationshintergrund" (alle deutsche Staatsbüger, die entweder selbst oder deren Vorfahre(n) nach 1949 in die Bundesrepublik gezogen sind). Wenn ich Ihre Familiengeschichte richtig in Erinnerung habe, kam Ihr Vater ein paar entscheidende Jahre früher hierher, sonst würden Sie, mademoiselle793, Ihr Bruder und dessen Kinder auch in dieser Statistik mitgezählt - was Ihnen, Ihrer Tochter und Ihren Verwandten wahrscheinlich ziemlich merkwürdig vorkäme. Nicht wenige "MemiMis" empfinden das ähnlich. Zumal keiner weiß, ab der wie vielten Generation man künftig nicht mehr als MemiMi zählt, sondern ganz normal dazu gehört.

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Naja, um nur mal einen Punkt zu nennen: Ich denke mal, dass die Fernsehnachrichten der letzten anderthalb Jahrzehnte (genauer: seit dem 11.September 2001) der Akzeptanz von Muslimen hierzulande mehr geschadet haben als ein paar Prozentpunkte Zuwachs in der Relation zur Gesamtbevölkerung. Hie Taliban, dort Al-Qaida, Hamas hin, IS-Kopfabschneider her. Da sieht der Otto Normalverbraucher jeden im Kaftan und mit Kaffekannenwärmer auf dem Kopf im hiesigen Straßenbild doch mit anderen (misstrauischeren) Augen. Und auch wenn es wahrscheinlich nicht begründete Angst ist, von denen hier völlig zu überrannt zu werden, dann ist das pegida-Ding womöglich mehr als ein "wehret den Anfängen" zu verstehen.

Es ist auch für differenzierter denkende Menschen nicht immer leicht, sich davon völlig frei zu machen. Hier genau gegenüber sind vor ein paar Wochen drei junge Männer eingezogen, die man im weitesten Sinne als orientalisch lesen würde, da fragt man sich halb im Scherz und halb ernsthaft schon, ob wir jetzt hier auch endlich unsere regionale Terrorzelle kriegen. Ich habe mich daraufhin mal diskret umgehört hier am Eck, was man über die Jungs weiß und denkt. Und zu meiner größten Überraschung kam die einzige Beschwerde von der Frau des Gemüsetürken. Und warum? Die drei jungen Männer hätten sie unfreundlich abgebügelt, als sie fragte, ob sie auch Türken seien. Nein, sie seien Kurden, und *rumms* da flog die Tür schon ins Schloss. Tja...

Was die die Fremdenfeindlichkeit von Biodeutschen nicht relativieren soll. Aber wenn Sie wirklich mal mittendrin gelebt haben, wissen Sie vielleicht, dass die Frage nach "wir und die" nicht immer nur entlang der deutsch-nichtdeutsch-Grenze verläuft. Über die zeitweise Unterbringung von Asylbewerbern im ehemaligen Volksbad Neckarstadt (bei mir schräg gegenüber dunnemals) waren seinerzeit die nichtdeutschen Nachbarn in meinem Multikultiviertel eher wenig erbaut. Das war auf Dauer nervig und die Mischung irgendwann auch ziemlich explosiv, und ich war daher ehrlich gesagt auch nicht böse drum, als die Unterkunft dann weiter Richtung Outskirts verlegt wurde.

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Zunächst: Ich fordere kein „Verständnis für die Teilnehmer der Pegida-Demos und deren Gefühle“. Ich fordere, daß auch diffuse Ängste, von wem auch immer, ernst genommen werden. Und ich hätte gern mehr Respekt vor Menschen, die sich und ihre Ängste nicht korrekt ausdrücken können. Das schließt übrigens, wie Herr Mark schon angemerkt hat, die Ängste und Sorgen der anderen überhaupt nicht aus, sondern ein. Und noch ein Übrigens: Ich hatte Ihre Rechnung mit den 27 Prozent überhaupt nicht angezweifelt, sondern Ihre Bezeichnung „Spackonauten“ mißfällt mir. Und daß, wenn Sie sich so sehr an die Zahlen klammern, ausschließlich an einer Fehleinschätzung eines Quotienten festzumachen, den auch ich selbst oder Herr Mark in seinem Kommentar weiter oben nicht korrekt eingeschätzt hätten, mißfällt mir ebenfalls. Das ist doch kein Ratespiel.
Es gibt ein sehr interessantes Paper (http://d-nb.info/974969567/34 , „relevante Veränderungen“, S.33ff, geht in eine etwas andere Richtung mit ähnlichem Ansatz, das von mir gemeinte Paper finde ich leider nicht, es ging da um die Einschätzung von Frauenanteilen, die deutlich zu hoch dort lag, wo wenige Frauen vermutet wurden), wie die Anteile auffälliger bzw. unerwarteter Dinge stets höher eingeschätzt werden, als sie tatsächlich sind. Ich meine, eine Fehlschätzung von etwa einem Drittel zu erinnern. Dann gäbe es da noch den sogenannten Majoritäteneinfluss, der die Fehlerquoten in die Höhe treibt, aber der führt jetzt vielleicht ein wenig zu weit.
Außerdem habe ich meine eigenen Ängste sehr deutlich abgegrenzt und die Pegida selbst mit keinem Wort erwähnt. Ich bitte Sie, mich da nicht in eine Ecke zu drängen, aus der heraus ich nicht diskutieren kann, weil ich ja dann auch nur ein „Spackonaut“ bin. Das ist doch genau der Trick! Indem man diese Menschen und ihre Ängste abqualifiziert, drängt man sie zusammen und macht sie unempfänglich für Argumente und/oder Zahlen. Dann reden sie auch nicht mehr, und man erfährt nichts mehr, und die Fronten zwischen zwei Lagern verhärten sich. Sie müssen nicht diskutieren, weil das ja alles „ahnungslose Spackonauten“ sind, und die müssen nicht diskutieren, weil sie sich nicht ernstgenommen und verunglimpft fühlen.
Noch einmal zu dieser Fehlschätzung: mich interessiert, warum die Anteile so falsch eingeschätzt werden. Ist es eine größere visuelle Präsenz, oder wird verstärkt darauf geachtet? Ist der Grund dafür, daß verstärkt auf (ausländisch aussehende) Ausländer geachtet wird, vielleicht die von Ihnen genannte Fremdenangst? Und woher käme dann diese Angst, das würde mich interessieren.
Zu Ihrem persönlichen Beispiel möchte ich gar nicht viel sagen, denn da kann jede Seite mit ihren eigenen Beispielen aufwarten. Ihre Kampfsportler ist da genausowenig ein Argument wie meine Erfahrung mit der polizeilichen Schließung eines Jugendvereins, in dessen Vorstand ich war. Allerdings möchte ich zu Ihren Zahlen noch einmal meine Frage wiederholen: Nur, weil Sie höhere Zahlen gewöhnt sind oder schon einmal einen hohen Anteil an Flüchtlingen erlebt haben, nehmen Sie sich das Recht, allen anderen vorzuschreiben, wann und wovor sie Angst haben dürfen? Tatsächlich?
Und jetzt noch einmal zu der kleinen besagten Stadt in meiner Heimat: Diese Zahlen sind so stark unterschiedlich: 11% Ausländeranteil zu 23% Täteranteil (ich finde gerade nur die Zahl für den gesamten Ostalbkreis im letzten Jahr, Link: http://remszeitung.de/2014/4/1/polizeipraesidium-aalen-legt-jahres-kriminalstatistik-2013-fuer-den-ostalbkreis-vor/ ), die wollen Sie allein mit ausländerspezifischen Delikten erklären? Das halte ich zumindest für fragwürdig, um nicht zu sagen, das reicht mir als Erklärung nicht aus. Leider habe ich auch keine bessere. Über die Gründe für Drogendelikte und –konsumenten kann ich leider keine Auskunft geben. Die mir damals bekannten Kleindealer und Konsumenten waren in meinen Augen völlig gemischt, Geschlecht und Herkunft durcheinander.

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@ texas-jim: Nur ganz kurz, ich bin gerade auf dem Sprung. Bitte lesen Sie zum Thema "Ausländerkriminalität" und Polizeiliche Kriminalstatistik diese Erläuterungen der Bundeszentrale für politische Bildung, auch wenn der Text etwas länger ist. Es besteht ein eklatanter Unterschied zwischen den Daten (die nicht neutral sind - übrigens werden in der PKS nicht Täter, sondern nur Tatverdächtige erfasst) und der sozialen Wirklichkeit.

Das BKA fügt der Statistik selbst folgenden Hinweis hinzu:

"Diese Daten dürfen nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung gleichgesetzt werden. Sie lassen auch keine vergleichende Bewertung der Kriminalitätsbelastung von Deutschen und Nichtdeutschen zu."

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@Unterschied zwischen Statistik und sozialer Wirklichkeit:

Okay, aber warum sollte ein solcher Vorbehalt für den offiziell verlautbarten Ausländeranteil dann nicht auch gelten? Da klaffen Statistik und soziale Wirklichkeit je nach Ort und Wohnlage doch auch erheblich auseinander. Und wenn Sie mal off the record mit erfahrenen Kriminalern reden, können die Ihnen schon was erzählen über, nennen wir es mal wohlwollend signifikante Korrelationen zwischen gewissen Ethnizitäten und bestimmten Delinquenzfeldern. Es ist politisch nicht gewollt, das zu thematisieren, wofür ich auch Verständnis habe. Aber dann muss man sich auch nicht wundern, warum simpler gestrickte Gemüter bisweilen das dumpfe Gefühl haben, die Ausländerdebatte werde nicht wirklich ehrlich geführt.

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Wieder nur ganz kurz: Lesen Sie dazu bitte auch einmal den Abschnitt "Soziallagen-Effekt: Soziale Merkmale beeinflussen das Kriminalitätsrisiko" in dem oben verlinkten Artikel der BPB. Hier nur ein Auszug:

(...) Geißler hat die Kriminalität von ausländischen Arbeitsmigranten isoliert betrachtet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es zwischen der Strafauffälligkeit dieser Kerngruppe und der deutschen Bevölkerung keine signifikanten Unterschiede gebe. Berücksichtigt man mittels statistischer Verfahren zudem die unterschiedliche soziale Struktur der beiden Vergleichsgruppen, kehrt sich das vermeintliche Ergebnis in das Gegenteil um: In den gleichen sozialen Lagen weisen ausländische Arbeitsmigranten eine größere Gesetzestreue auf als Deutsche.

Wie gesagt, ich kann jedem nur empfehlen, diesen Artikel komplett zu lesen. Und den obigen Hinweis des Bundeskriminalamts wiederhole ich gern noch einmal:

"Diese Daten dürfen nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung gleichgesetzt werden. Sie lassen auch keine vergleichende Bewertung der Kriminalitätsbelastung von Deutschen und Nichtdeutschen zu."

Der Unterschied besteht in der Datenerfassung. Ob ein Einwohner einen deutschen oder ausländischen Pass hat, ist eindeutig, die Erfassung für die PKS ist es nicht. Die offiziellen Statistiken zur Bevölkerungsstruktur weisen übrigens den Anteil der Ausländer häufig auch aufgeschlüsselt nach Stadtbezirken aus. Hier ist das jedenfalls so. Und Ausländer ist nun einmal nur der, der keine deutsche, sondern eine andere Staatsbürgerschaft hat. Alle anderen sind Deutsche, auch wenn ihr Nachname anders klingt oder sie eine andere Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit haben.

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Der Ton macht die Musik
Gerade mit Ihrem letzten Absatz haben Sie ganz Recht, und das zeigt doch, dass man dem Phänomen mit statistischen Aussagen nicht beikommt. Letztendlich ist es vielleicht besser, Leuten zuzuhören, was sie für Erfahrungen gemacht haben (was natürlich auch heißt, dass wer noch nie einem Islamisten begegnet ist, auch kein Recht hat, auf eine Demo gegen "Islamisierung" zu rennen).
Ich lese ja statt Zeitungen gern blogger.de und da kann man z.B. Folgendes lesen. Finde ich sehr bedenkenswert und glaubhaft. Bei "PEGIDA" ist ja allein schon der Name suspekt: Es ist doch eine Abkürzungsmode wie aus den 20er Jahren (HARIBO), so dass ich argwöhne, dass auch die Wortschöpfer ideologisch dort verankert sind. Außerdem offenbar von demselben Leuten erfunden worden wie "HOGESA". Dass von dort Hass und Demokratiefeindlichkeit kommen, auch wenn sie sich westlich-zivilisiert maskieren, solange sie noch nicht die Macht erlangt haben, kann man z. B. hier nachlesen. Widerlich!

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@damals:
(was natürlich auch heißt, dass wer noch nie einem Islamisten begegnet ist, auch kein Recht hat, auf eine Demo gegen "Islamisierung" zu rennen).

Das sehe ich - obschon ich diese islamistische Bedrohung für Deutschland so gar nicht wahrnehme - doch anders. Zu den Grundrechten, die wir hier genießen, gehört auch, verpeiltere Meinungen auf der Straße vertreten zu dürfen, und so falsch diese Auffassungen in meinen Augen auch sind, das gilt es eben auszuhalten, solange es keine Straftatbestände sind. Ich finde den Link grad auf die Schnelle nicht wieder, aber bei Zeit Online gab es dieser Tage einen lesenswerten Versuch, das Pegida-Phänomen in einen größeren Gesamtkontext einzuordnen, und das ging in Richtungen, die ich schon vermutet hatte. Nämlich unter anderem, dass die Demonstrationen als eine "wehret den Anfängen"-Ansage an den Islamismus zu verstehen sind und weniger als konkrete Sorge, demnächst zu komischen Barttrachten und zum Freitagsgebet genötigt zu werden. Im Übrigen umfasst die Pegida-Programmatik ja auch noch ein paar Unterpunkte jenseits des Islamismus-Themas, und da finden sich dann schon signifikante Schnittmengen mit Topoi, wie sie auf Montagsdemos und von sogenannten Putin-Verstehern artikuliert werden. Gemeinsamer Nenner ist hierbei ein wachsendes Grundmisstrauen gegenüber den Institutionen und nicht zuletzt auch gegenüber den Medien, die als gleichgeschaltet und unehrlich wahrgenomen werden. Wovon vermeintliche Alternativanbieter wie Kopp, Russia Today & Co. dann profitieren (als ob die die lautere Wahrheit verkünden würden und nicht einfach nur andersrum gestrickte Propaganda).

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Oh, da haben Sie mich wieder erwischt beim emotionalen Überreagieren ... ich meinte natürlich das moralische Recht – in juristischem Sinne ist das klar, dass man das nicht verbieten darf. Und nachdem ich nochmal drüber nachgedacht habe, kann man den Leuten auch das moralische Recht nicht wirklich absprechen: Es braucht letztendlich keine fundiertere Begründung, wenn man etwas unerträglich findet. (Das fiel mir auf, als ich versuchte, den von Ihnen erwähnten Artikel auf ZEITonline zu finden – natürlich fand ich ihn nicht, landete dann aber bald bei den anderen Dresdner Extremisten: dem Hannah-Ahrendt-Institut, dessen stellv. Chef dem Hitler-Attentäter Georg Elser das moralische Recht zu seiner Tat abspricht, da dieser als kleiner Mann und Bürger ja gar nicht den Überblick hätte haben können, ob Hitler wirklich so böse war ... da merkte ich, dass ich ähnlich unsachliche Gefühle den Pegida-Leuten gegenüber habe).
Dass Pegida etwas mit „wehret den Anfängen“ zu tun hat, finde ich aber andererseits auch wieder nicht ganz richtig. Schließlich gibt es Islamismus in Deutschland kaum, und wo es ihn gibt, ist er, soweit ich sehe, behördlicherseits recht gut überwacht. Die Probleme, auf die Forderungen der Bewegung laut Wikipedia abzielen, sind ja real, scheinen mir aber eher mit Armut und Verwahrlosung, zerfallenden Familienstrukturen zu tun zu haben, nicht mit Islamismus. Ich hab den Eindruck, dass den Rechten da ein sehr geschickter Schachzug gelungen ist, indem sie einen berechtigten Unmut über Probleme (die letztendlich aus wirtschaftlichen Interessen heraus nicht angegangen werden) für ihren Feldzug gegen das demokratische „System“ und den ganzen muslimisch-bolschewistischen Orient nutzen können.

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Im Übrigen umfasst die Pegida-Programmatik ja auch noch ein paar Unterpunkte jenseits des Islamismus-Themas

Ja, zum Beispiel dieser:

„17. PEGIDA ist GEGEN dieses wahnwitzige ‚Gender Mainstreaming‘, auch oft ‚Genderisierung‘ genannt, die nahezu schon zwanghafte, politisch korrekte Geschlechtsneutralisierung unserer Sprache!“

Ich habe mir das Pegida-Positonspapier aus dem Cache gefischt. Insgesamt 9 der 19 Punkte beziehen sich direkt auf Flüchtlinge und Migranten, ein weiterer explizit auf Muslime. Kürzer hat das seinerzeit Methusalix in „Das Geschenk des Cäsars“ zusammengefasst:

Du kennst mich doch, ich hab‘ nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden sind nicht von hier.

Ich will dieses Positionspapier nicht direkt verlinken. Der Sozialwissenschaftler und Blogger Werner Jurga hat es unlängst Punkt für Punkt zitiert, analysiert und kommentiert (Teil I, Teil II, Teil III). Ich kann jedem hier nur empfehlen, das Positionspapier dort im Wortlaut zu lesen, damit auch klar ist, worüber wir hier überhaupt reden.

Im Übrigen sehe ich das genauso wie Herr mark: Auch wer keine Islamisten persönlich kennt, darf demonstrieren. Man darf diese Leute aber genauso auch idiotisch und verblendet finden.

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@ mark, texas-jim und damals: Ich werde Ihnen allen auf die vorherigen Kommentare auch noch antworten, kann das aber nur nach und nach tun.

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Bei "PEGIDA" ist ja allein schon der Name suspekt: (...) Außerdem offenbar von demselben Leuten erfunden worden wie "HOGESA"

Es gibt Verbindungen:

Die offizielle Pegida-Homepage verlinkt nach Düsseldorf zu Dügida. Dort sprachen Sebastian Nobile und Melanie Dittmer, die wie Bachmann ebenfalls eine bewegte Vergangenheit haben. Nobile kommt aus der rechtspopulistischen Kleinstpartei Die Freiheit und war bei der German Defense League, die dem Hooligan-Spektrum nahesteht. Auch Dittmer ist in der extrem rechten Szene Nordrhein-Westfalens seit Jahren bekannt.

Sie gab auch in Düsseldorf den Schlachtruf, der auch auf den Demos der Hogesa ertönt, als Motto aus.

Nachtrag: Siegfried Däbrits, einer der Organisatoren der Pegida-Demos in Dresden, war laut "Zeit" vor wenigen Wochen noch bei Hogesa Osten aktiv. Der "Zeit" liegt außerdem die Mitgliederliste des nicht öffentlichen Hogesa-Forums vor, in dem auch Däbritz sich zu Wort meldete.

Nachtrag 2: Im Deutschlandradio erläuterte Markus Dichmann, woher dieser Ruf kommt. Aus einem us-amerikanischen Sandalen-Actionfilm, der wiederum auf einer us-amerikanischen Graphic Novel basiert. Ausgerechnet aus den USA - sonst immer gern genommenes Feindbild von Pegida und Co.

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@damals:
"(...) behördlicherseits recht gut überwacht" - hmja, die 9/11-Crashpiloten hatte man in HH-Harburg auch schon auf dem Schirm, aber ich weiß nicht, ob das den deutschen Michel so ruhig schlafen lässt, wenn er in der hiesigen Regionalpresse ständig von irgendwelchen Salafisten-Hochburgen im Bergischen liest. Ich will das wie gesagt nicht aufbauschen, mein subjektives Sicherheitsempfinden leidet darunter nicht sonderlich, und ich habe als Elternvertreter beim Klassengrillfest selbstredend zwei Grills besorgt, damit sichergestellt ist, dass auf einem der beiden halal gebrutzelt werden kann. Der Gemüsetürke hier am Eck hat übrigens einen Christbaum vorm Laden, ich kenne auch keine türkischen Mitschüler meiner Tochter, die nicht auf den Martinsumzug oder den Weihnachtsmarkt dürfen. Kurzum, man kann das tatsächlich einigermaßen entspannt sehen. Und lustigerweise sind unsere muslimischen Mitbürger auch nicht komplett dagegen gefeit, konspirologische Erklärungmuster für den Weltenlauf heranzuziehen, wie sie auch in Reichsbürgerkreisen kursieren.

Das illustriert recht schön, wie unübersichtlich das alles geworden ist. Den Zeit-Artikel, den ich meinte, finde ich übrigens nicht wieder, also entweder habe ich eine andere Quelle mit der alten Tante verwechselt, oder da wurde was umgebaut im redaktionellen Angebot. Es gab da bei aller plausiblen Einordnung auch ein paar Sätze, die mich sehr geärgert haben, weil daraus eine unglaubliche Arroganz tropfte, und bei deren Lektüre ich mir den Gedanken nicht verkneifen konnte, Leute, Ihr habt den Schuss nicht gehört...

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Es ist auch für differenzierter denkende Menschen nicht immer leicht, sich davon völlig frei zu machen.

Das bestreite ich auch gar nicht, Herr mark. Tatsächlich wollte ich genau dazu im Zusammenhang mit diesem Posting (in dem es darum ging, wie in mir dieser Tag nachwirkt) etwas schreiben, aber nachdem die Diskussion in eine völlig andere Richtung lief, habe ich es gelassen.

Aber wenn Sie wirklich mal mittendrin gelebt haben, wissen Sie vielleicht, dass die Frage nach "wir und die" nicht immer nur entlang der deutsch-nichtdeutsch-Grenze verläuft.

Selbstverständlich weiß ich das. Und ja, ich lebe mittendrin. Sowohl in dem Haus, in dem ich wohne, sind Leute mit Erstsprache Deutsch knapp in der Minderheit (13:12 - wobei vier der deutschen Muttersprachler einen Nachnamen tragen, der erkennen lässt, dass die Vorfahren irgendwann einmal zugewandert sind) als auch im gesamten Anwesen rund um den Hof. Anderthalb Kilometer von hier entsteht gerade ein Containerdorf für mehr als 250 Flüchtlinge. In der Stadt herrscht Wohnungsnot, es fehlen mehrere Tausend bezahlbare Wohnungen. Daher ist eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen nicht möglich, obwohl die Stadt zusätzlich noch Wohnungen und Häuser dafür anmietet. Viele syrische Flüchtlinge kommen zudem bei Verwandten und Freunden unter – zum Glück, denn die andere große Gemeinschaftsunterkunft ist mit mehr als 350 Flüchtlingen schon überbelegt, dort müssen sich teilweise vier Leute ein Zimmer teilen. Das birgt natürlich Konfliktstoff, auf engem Raum kann man sich ganz schön auf den Geist gehen. Die unmittelbaren Nachbarn des geplanten Containerdorfs reagieren bislang gelassen, zumal die Stadt ihrer Bitte nachkam und die ursprünglich geplante Zahl der Plätze um 70 reduzierte.

Im Herbst eröffnete in einem anderen Stadtteil eine Unterkunft für rund 60 Flüchtlinge, da ist der Ortsbeirat mit Blümchen und Lebensmitteln zur Begrüßung hingegangen, als die erste Hälfte einzog. Sozialdienst und Ehrenamtliche haben sich auch sofort um die gekümmert, ihnen noch am selben Tag gezeigt, wo sie in der Umgebung einkaufen können, sind mit denen am zweiten Tag auf die Ämter und haben ihnen den ÖPNV erläutert. So geht es eben auch. Und in diesem Stadtteil ist auch längst nicht alles eitel Sonnenschein, er zählt zu den ärmeren Bezirken. Ich habe dort mal um die Ecke dieses Heims drei Jahre gewohnt, daher kenne ich die Gegend ganz gut.

Ein großes Problem ist, dass es für jugendliche Flüchtlinge ab 16 nicht genug freie Plätze in Schulen gibt. Die Schulpflicht endet mit 16, die Jugendlichen haben aber ein Recht darauf, eine Berufsschule zu besuchen. Derzeit warten jedoch mindestens 40 auf einen Platz. Für das nächste Jahr rechnet die Stadt mit 400 weiteren Kindern und Jugendlichen, die als Flüchtlinge kommen. Kindergartenplätze sind auch eher knapp, da werden sie wohl überall etwas zusammenrücken müssen. Außerdem fehlen derzeit für 300 Erwachsene Plätze in Deutschkursen – Tendenz steigend. Vom Land gibt es für jeden Flüchtling nur rund 630 Euro im Monat, das deckt nur die Hälfte der Kosten, die fehlenden 2,7 Millionen legt die Stadt drauf.

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@ texas-jim: Zunächst: Ich habe mich in keinster Weise zu Ihren ureigenen Ängsten geäußert, sondern bin lediglich auf das von Ihnen angeführte Argument Kriminalstatistik eingegangen, weil man gerade diese Zahlen einordnen muss.

Ich habe Sie auch in keinster Weise Pegida-Ecke gedrängt. Sie sind in Ihrem ersten Kommentar explizit auf die Gefühle und Ängste dieser Bewegung eingegangen und meinten, Sie vermissen die Frage wovor die Menschen wirklich Angst haben. Was für sie "Islamisierung" bedeutet, sind aber mit keinem Wort auf die Ängste und Gefühle eingegangen, die diese Demonstration bei anderen Menschen hervorrufen.

Ich würde auch ein verängstigt aufgewachtes Kind nicht auslachen.

Da Sie diese Selbstverständlichkeit eigens erwähnten – glauben Sie etwa, ich lache verängstigt aufgewachte Kinder aus? Tue ich nicht. Aber ich mache sehr wohl einen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen. Und Erwachsene sollten in der Lage sein, auch mit Ängsten umzugehen, das gehört nämlich zum erwachsen werden dazu, das zu lernen. Also im Zweifelsfall halt nachzuschauen, ob unter dem Bett tatsächlich Monster sind, vor denen man sich fürchten muss (nebenbei bemerkt, mache ich das selbst auch ab und an). Oder sich eben zu informieren, statt sich weiter aus Unwissenheit zu ängstigen oder gar Angst machen zu lassen. Dass kann mitunter bedeuten, sich die Daten anzuschauen – auch wenn Sie das an Zahlen klammern nennen.

Ihre Bezeichnung „Spackonauten“ mißfällt mir.

Hand aufs Herz: Machen Sie sich nicht auch manchmal Luft, wenn Sie sich ärgern oder wütend sind? Echt nicht? Niemals?

Vielleicht sind Sie ein besserer Mensch als ich.

Ich habe vorgestern erst gerade wieder ganz laut „Spackonaut“ gesagt, als ich entdeckte, dass jemand mit einem roten Auto den Kotflügel meines korrekt parkenden Autos total verschrammt hat und abgehauen ist, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Ich nenne auch Journalisten, die die polizeiliche Kriminalstatistik dumpf abschreiben, ohne die Zahlen zu erläutern und einzuordnen, und damit Ängste schüren so. Zu einem Zuwanderer habe ich es ebenfalls schon einmal gesagt. Und was glauben Sie, was ich damals erst über die CDU Hessen und alle diese Leute gesagt habe, die bei dieser widerlichen Kampagne* 1999 unterschrieben? Bloß gut, dass Sie das nicht mitbekamen, sonst hätte ich mir einen noch viel größeren Tadel von Ihnen eingefangen. Ich mache mir mitunter im realen Leben Luft, ebenso tue ich es in meinem virtuellen Wohnzimmer. Ich bin ja weder der Bundespräsident noch stellt mein kleines Blog „die Medien“ dar.

* Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass gerade heute die Nachrichten meldeten, dass sich die nach 1990 geborenen Kinder von Zuwanderern mit doppelter Staatsbürgerschaft in Zukunft nicht mehr bis spätestens zum 23. Geburtstag für eine entscheiden müssen, sondern beide behalten dürfen, sofern sie schon acht Jahre in Deutschland leben oder hier einen Schulabschluss gemacht oder eine Ausbildung abgeschlossen haben.

Und ich vermisse Respekt auch gegenüber denen, die ihre Ängste vielleicht nicht sauber in eine Kamera und ein Mikrofon artikulieren können.

Wie man in dem von nemorosa weiter unten verlinkten Beitrag wie auch in dem von mir weiter oben verlinkten Beitrag hören kann, sprechen einige von den Demonstranten sehr deutlich in die Kamera, weshalb sie an diesen Pegida-Demos teilnehmen. Ich habe mir das gestern in voller Länge angehört, deshalb kam ich auch nicht mehr dazu, Ihnen noch zu antworten. Haben Sie es sich ebenfalls schon angeschaut? Da kam sehr viel unverhohlene Fremdenfeindlichkeit zum Vorschein. Ebenso auch in diesen gesammelten Äußerungen.

Auch dem Tagesspiegel ist es gelungen, mit einem der Demonstranten ins Gespräch zu kommen, es handelt sich um einen der so häufig genannten „Normalbürger. Der spricht offen vom „Neid und Hass auf die Ausländer“ - denn die bekämen das Geld, das den Eingeborenen dann fehle. (Er geht auf diese Demos, seitdem ihm das Wohngeld gestrichen wurde, weil er dem Amt nicht mitgeteilt hatte, dass seine beiden Söhne einen Ferienjob hatten. Es steht auf jedem Bescheid dick drauf, dass man jede Änderung beim Haushaltseinkommen dem Amt mitteilen muss, inklusive der Drohung, dass sie es einem sonst streichen und man zu Unrecht bezogene Leistungen erstatten muss. Außerdem steht darauf, dass man ordnungswidrig handelt, wenn man es vorsätzlich oder leichtfertig nicht meldet, und dies mit einer Geldbuße geahndet werden kann.)

Der weitaus größere Teil der Demonstranten will aber gar nicht mit den Medien reden und begründet das mit „Lügenpresse“ – man hört sie das in den TV-Interviews im Hintergrund sogar öfter laut gröhlen.

Dann reden sie auch nicht mehr, und man erfährt nichts mehr.

Wie gesagt, bislang wollen weder die Pegida-Leute noch die Demonstranten reden. Bislang schlagen sie alle Gesprächsangebote der Dresdener Oberbürgermeisterin und der Landesregierung aus, und auch mit Frank Richter wollen sie nicht reden. Selbst die SED redete seinerzeit mit Richter. Er gehörte zu den 20 Bürgerrechtlern, mit denen die SED am 8. Oktober 1989 in Dresden verhandelte – das waren die ersten Gespräche, die die SED überhaupt mit den Demonstranten führte.

Wie viel es überhaupt bewirken kann, mit ihnen zu reden, ist eh die Frage.

Sie müssen nicht diskutieren, weil das ja alles „ahnungslose Spackonauten“ sind

Was wollen Sie, ich diskutiere hier doch. Lang und breit. :-)

Zu Ihrem persönlichen Beispiel möchte ich gar nicht viel sagen

Ich habe meine damaligen Kollegen (Plural, es handelte sich um die Hälfte jener Belegschaft) nur stellvertretend für viele andere genannt, und erwähnt, dass einer von ihnen zwar keine Angst hatte, als Ordner von Oi!-Konzerten zu arbeiten - und somit bereits häufiger mit Skinheads zu tun hatte -, aber Ostdeutschland als zu gefährlich für sich einschätzte.

Noch einmal zu dieser Fehlschätzung: mich interessiert, warum die Anteile so falsch eingeschätzt werden. Ist es eine größere visuelle Präsenz, oder wird verstärkt darauf geachtet? Ist der Grund dafür, daß verstärkt auf (ausländisch aussehende) Ausländer geachtet wird, vielleicht die von Ihnen genannte Fremdenangst? Und woher käme dann diese Angst, das würde mich interessieren.

Wie gesagt, in ostdeutschen Städten sind so wenige auf der Straße zu sehen, die müssen Sie fast schon mit der Lupe suchen. In dem besagten DNN-Barometer gab ein Viertel der Befragten an, nur im Urlaub Bewohner eines anderen Landes zu sehen, bei den über 60-Jährigen lag der Anteil sogar bei 63 Prozent. Das dürfte früher ähnlich gewesen sein (vielleicht mit Ausnahme der Messestadt Leipzig). In der DDR lebten die Vertragsarbeiter aus Mozambique und Vietnam in den Wohnheimen eher abgeschottet und die Soldaten der sowjetischen Armee hatten sicherlich auch weniger Kontakte zu Einheimischen als die amerikanischen GIs in der Bundesrepublik.

Nur, weil Sie höhere Zahlen gewöhnt sind oder schon einmal einen hohen Anteil an Flüchtlingen erlebt haben, nehmen Sie sich das Recht, allen anderen vorzuschreiben, wann und wovor sie Angst haben dürfen? Tatsächlich?

Ich bin dafür, die Kirche im Dorf zu lassen und sich mal die Relationen anzuschauen. Wenn Dresden mit mehr als 500.750 Einwohnern in den kommenden zwei Jahren insgesamt 939 Plätze in dezentralen Unterkünften für Flüchtlinge schafft, entspricht das einem Bevölkerungszuwachs von gerade einmal 0,19 Prozent. Die größten Gruppen stellen Russen und Tunesier.

In der bereits weiter oben erwähnten Stadt Lorch sieht das ganz anders aus. Zur Erinnerung: 3.788 Einwohner in fünf Orten, die Kernstadt Lorch zählt sogar nur 2.131 Einwohner – und dort steht auch diese ehemalige Kaserne, in die nun voraussichtlich 347 Flüchtlinge einziehen sollen – das macht 16,28 Prozent Neuankömmlinge in der Kernstadt (9,16 Prozent für ganz Lorch). Vergleichen Sie das mal mit Dresden. (In der Vergangenheit nahm der Ortsteil Espenschied mit gut 300 Einwohnern sogar 120 Asylbewerber auf).

Dass die sich dort in Lorch Sorgen machen, wie sie das schaffen sollen, finde ich nachvollziehbar. Dort ist die ganze Sache suboptimal gelaufen: Der Landrat hatte nämlich zuerst bei dem Spediteur angefragt, dem jetzt diese Kaserne gehört, und mit ihm eine Vereinbarung getroffen, die eine Mindestbelegung garantiert, und erst danach die Öffentlichkeit informiert. Der Bürgermeister protestierte, nun sollen im kommenden Jahr wohl „nur“ 275 Flüchtlinge kommen (also 12,90 Prozent Neuankömmlinge für die Kernstadt Lorch). Der Bürgerinitiative „Asyl mit Herz“, die sich inzwischen gründete, bot der Landrat an, die Zahl weiter zu reduzieren – sofern die Stadt Lorch dafür bezahlt. Denn der Landkreis hat ja die Mindestbelegung vereinbart, das Geld dafür muss fließen.

Ich denke, dass eine so große Stadt wie Dresden und ihre Einwohner mit 939 Plätzen für Flüchtlinge – von denen 222 sowieso erst im kommenden Jahr und 359 erst 2016 fertig gestellt werden – klarkommen sollte. Zum Glück gibt es auch dort Leute, die sich lieber konstruktiv Gedanken machen.

Einige der Demonstranten argumentierten, die Stadt Dresden habe kein Geld, es gebe eine Haushaltssperre. Die Pegida-Demos sollen bislang 1.020.540 Euro gekostet haben – und da sind die Kosten für die Gegendemos, die Müllabfuhr und die Kosten, die bei den Dresdener Verkehrsbetrieben (DVB) wegen der Demos anfallen, sowie die Umsatzverluste im Einzelhandel noch gar nicht drin.

Auffällig fand ich auch, dass dort sich zwar viele von einer „Islamisierung“ bedroht fühlen, aber niemand die beiden sächsischen Salafisten Max und Samuel aus dem nahegelegenen Dippoldiswalde auch nur erwähnte, die nach Syrien entschwanden, um sich dem IS anzuschließen.

Mich machen diese Pegida-Demos wütend, weil sie eine Stimmung der Angst und Feindseligkeit schaffen, aber kein einziges der tatsächlichen Probleme lösen, und davon gibt es wahrlich genug. Vielleicht geht es vielen Demonstranten darum auch gar nicht. Hauptsache, man hat es „denen da oben“ mal gezeigt. Und die AfD steht am Rand und sondiert die Lage. Ich erkenne jedenfalls bislang nicht im Geringsten irgendwelche Ansätze, sich darüber Gedanken zu machen, wie man die bestehenden Probleme konkret lösen könnte. Die Demonstranten regen sich über ihre niedrigen Löhne oder Renten auf, und die Moslems und die „faulen Ausländer“ sollen „weg“. Als wären die der Grund für alles, was hierzulande schief läuft.

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Es gibt ein sehr interessantes, kurzes Interview mit der Sozialpsychologin und Konfliktforscherin Beate Küpper, Professorin an der Hochschule Niederrhein, über die Langzeituntersuchung (2002-2012) "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland" der Uni Bielefeld, an der sie beteiligt war (siehe dazu auch diesen Artikel aus der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung).

Sie wurde nun auch im Hinblick auf Pegida befragt:

Küpper warnt davor, die Proteste als berechtigte Äußerung von Ängsten und Sorgen anzuerkennen oder darüber eine Debatte zur Asylpolitik neu zu entfachen. "Ich sehe dahinter vielmehr das Bedürfnis nach Macht und autoritären Strukturen", meint die Konfliktforscherin. "'Pegida' ist menschen- und fremdenfeindlich. Da wird bewusst und populistisch eine angebliche Bedrohung durch 'Islamisierung' aufgebaut, hinter der sich alle versammeln können. Es dient dazu, in Abwertung 'der Anderen' und in Abgrenzung zu 'denen da oben' die eigene Richtigkeit und das eigene Selbstwertgefühl im vermeintlichen Zusammenhalt zu bestärken."

Sie weiß auch noch einige andere Dinge darüber zu sagen, lesen Sie bitte selbst.

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Der Historiker Wolfgang Benz erläuterte im Interview im DRadio, was es mit dem Begriff "Abendland" auf sich hat.

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Apropos Tourismus: Wovor die Dresdener viel mehr Angst haben sollten, ist der Eindruck, den diese Pegida-Demos im In- und Ausland machen. Denn vom Tourismus leben die dort nicht schlecht: Immerhin brachten Touristen der Stadt Dresden im Jahr 2013 Brutto-Umsätze von 987,9 Millionen Euro.

Das schrieb ich Mitte Dezember 2014, weil mir klar war, dass die Dresdener Stadtmarketing-Leute allen Grund hatten, jeden Abend weinend ins Bett zu gehen. Diese Woche hat Bettina Bunge, die Chefin der Dresden Marketing GmbH, aktuelle Zahlen vorgelegt: Nachdem Dresden fünf Jahre lang einen Besucherrekord nach dem anderen verzeichnete, ist der Übernachtungstourismus im ersten Halbjahr 2015 um 3,2 Prozent deutlich unter die zwei Millionen Besucher zurückgegangen. Andere deutsche Großstädte wie Hamburg, Berlin, München oder Frankfurt/Main melden dagegen alle einen Anstieg der Besucherzahlen.

Wir sind keine Industriestadt und anders als Hannover, Frankfurt oder Leipzig auch keine Messestadt. Dresden lebt ganz wesentlich vom Kulturtourismus, sagte Bettina Bunge zum Tagesspigel , der auch gleich noch ein paar Zahlen parat hat: Ein Fünftel der Besucher stammt aus dem Ausland, der Rückgang fiel mit 2,1 Prozent etwas geringer aus als der von deutschen Reisenden mit 3,4 Prozent. Bettina Bunge erklärt das damit, dass die nationale Berichterstattung über Pegida und fremdenfeindliche Aktionen in Dresden und der sächsischen Schweiz ausführlicher war als im Ausland. Nun ja, angesichts der Ereignisse in Heidenau könnte sich das bald ändern. Inzwischen warnt nicht nur die Kulturszene Dresdens vor dem Reputationsverlust, die beiden Max-Planck-Institute und die TU Dresden bekommen auch immer häufiger zu hören, dass sich die ausländischen Wissenschaftler und Studis nicht sicher fühlen.

Dresdens Museen zählten 2014 übrigens knapp 2,5 Millionen Besucher. Zwar stellten die russischsprachingen Besucher mit gut 200.000 immer noch die größte Gruppe, trotzdem waren es 20 Prozent weniger als früher. Logisch, der Rubel hat seit der Ukraine-Krise an Wert verloren, viele Russen können sich keine Auslandsreisen mehr leisten, etliche wollen aus "patriotischen" Gründen auch nicht.

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Was derweil noch so in Sachsen passiert: Rechtsextreme machen Jagd auf Sorben, genauer gesagt, auf sorbische Jugendliche, und zwar schon seit Monaten.

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Traurig.

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Wenigstens eine, die dazu etwas zu sagen weiß. Danke.

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Weil alles dafür getan wird, dass der deutsche fernsehschauende und zeitunglesende Bürger glaubt, was er glauben soll.

www.epochtimes.de/Das-ist-PEGIDA-Wie-Buerger-mit-politisch-unkorrekter-Meinung-Politiker-und-Medien-auf-die-Nazi-Palme-bringen-a1206418.html

info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/torben-grombery/steuergeld-missbrauch-setzte-die-staatskanzlei-in-sachsen-bezahlte-protestler-gegen-pegida-ein-.html

Edit arboretum: Ich will hier definitiv keine direkten Links zum einschlägig bekannten Kopp-Verlag.

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ok, ich atme jetzt tief durch und frage ganz höflich:

können sie mir ganz kurz nur erklären, warum sie allen medien, politiker*innen, personen des öffentlichen lebens usw. das verbreiten von märchen unterstellen - und stattdessen gleichzeitig völlig unüberprüft alles glauben, was an irgendeiner serverecke im internet steht?

zu ihren links: ich habe das angeklickt (nein, schön war das nicht) und versucht einzuordnen. ich bin zu dem schluss gekommen, dass es sich hierbei um verschwörungstheoretische publikationen handelt, die versuchen menschen in ein eigenes universum mit ganz eigenen wahrheiten abzusaugen. nennen wir es mal eine parallelgesellschaft. ich weiß nicht, ob sie sich da im ernst sehen.

ich bin im übrigen sehr dafür, nicht alles zu glauben, was in der zeitung steht (oder im fernsehen kommt). nur: da würde ich mal ganz schwer andere fragen stellen, als die nach der rettung des abendlandes (durch selbsternannte "europäische patrioten". gegen "islamisierung".)
da stelle ich zum beispiel die frage nach dem wirtschaftssystem, das eine umverteilung von unten nach oben durchsetzt, hier ein aalglatter neoliberalismus, in anderen teilen der welt ein brutaler kapitalismus - beide geben gepflegt einen fick auf die menschen, die damit leben müssen. das sind keine höheren mächte, sondern gier und egoismus und ein unmenschliches wirtschaftssystem, das mit sozialer markktwirtschaft schon lange nix mehr zu tun hat. follow the money, dann müssen wir uns auch nicht über nebenwidersprüche streiten. dass pegedöns dabei den fokus auf flüchtlinge, integration und dergleichen richtet, ist mehr als unanständig. DAS verschleiert nämlich den blick aufs wesentliche. und deswegen sind auch soviele leute sauer auf die. da marschiert nämlich nicht der vielbeschworene "deutsche, der endlich aufgewacht ist" und sondern der ebenfalls oftmals inkriminierte "schlafmichel" - nur dass er sich dabei seine mütze noch bis zum kinn gezogen hat.

da fragen sich nämlich leute: what? islamisierung? kampf der kulturen? werden hier eigentlich sündenböcke für was ganz anderes gesucht? merkt ihr noch was?
und ich finde, dass man - wenn man sich mit ein paar tausend leuten auf die straße stellt und auf andere leute zeigt - auch die verdammte pflicht hat, sich solchen frage zu stellen. aber wenn man nix hören, sehen und sagen will (siehe oben: schlafmütze) dann bleibt man - womöglich auch sich selbst - die antwort schuldig. aber eins ist man dann nicht mehr: ein opfer der verhältnisse.

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Arboretum: Genau, alles vom Kopp-Verlag sind Verschwörungstheorien, also nicht weiter ernst zu nehmen. Wikipedia wird schon Recht haben. Entschuldige, aber solange in jedem anderen Verlag, den du vielleicht als seriöser einschätzt, nur die gleichgeschaltete, mit zur besseren Glaubwürdigkeit Statistiken unterfütterte, Meinungsmache stattfindet, bleibt eben nur Kopp.
Bitte mal das hier anschauen, besonders ab Minute 11, aber der Rest lohnt sich nicht weniger. Und wenn du ihn von Vornherein oder danach ebenfalls als Verschwörungstheoretiker abstempelst , kann ich dir auch nicht helfen.
www.youtube.com/watch?v=egDCBMpPUqc&feature=youtu.be

Und nun, vert, antworte ich ebenso höflich:
Ich glaube nicht ungeprüft alles, was außerhalb der "Leitmedien" veröffentlicht wird. Allerdings scheinen mir diese so oft als Verschwörungen abgetanen Darstellungen mittlerweile realitätsnäher als der Rest, der uns immer und immer wieder klar macht, wer denn aktuell unser Gegner ist: Putin und Russland; PEGIDA, Bachmann, alles Nazis.

Genau diese Darstellungen sind es, die uns eine gemachte Realität zeigen sollen, in der es gut und böse gibt. Diese Realität ist die Realität der Parallelgesellschaft des deutschen "Bildungsbürgers", der soweit mit sich und der Welt zufrieden ist, nur während der Fußball-WM zu Patriotismus neigt, ansonsten aber alles, was mit dem Bewusstsein von und der Bekennung zu Deutschlands Kultur, Tradition und Werten zu tun hat, rigoros als 'rechts' ansieht, ganz so, wie es die amerikagesteuerte Pseudoregierung gerne sieht. Diese Parallelgesellschaft ist die wichtigste (da sie am Leichtesten durch TV, Zeitschriften, etc. erreicht wird), wenn auch nicht unbedingt größte, wird aber bald auch zu bröckeln beginnen.

Die nächste Parallelgesellschaft ist die schon erwähnte Regierung und die Politik allgemein, die - und da stimme ich dir zu - einzig und allein ihre Ziele und Interessen verfolgen, von denen das Volk allerdings gar nicht, zu spät, oder nur verzerrt erfährt; die Menschen ruhig zu halten, um dem Wesentlichen nachgehen zu können, ist wichtig.

Dann natürlich die Parallelgesellschaft, auf die der Name der PEGIDA abzielt: Die Einwanderer (nicht alle und erst recht keine Flüchtlinge!), die von den Geldern der BRD profitieren und es nicht für nötig halten, sich im Mindesten in die Gesellschaft zu integrieren, Deutsch zu lernen, sich mit der Kultur und den Werten Deutschlands auseinanderzusetzen. Letzteres können sie ja auch gar nicht, was nicht ihre Schuld ist, sondern das Ergebnis langjähriger Arbeit an dem Abtun der deutschen Identität.

Warum wächst PEGIDA Woche für Woche an? Weil eine weitere Parallelgesellschaft, früher hätte man sie wohl "Arbeiterklasse" genannt, die nicht so lange durch das Bildungssystem verseucht wurde und generell eher unzufrieden mit der Politik in Deutschland ist, jetzt nicht mehr ruhig gehalten werden kann, und auf die Straße geht. Nicht unbedingt gegen die "Islamisierung des Abendlandes", sondern um zu zeigen, dass sie wissen, dass in Deutschland etwas gewaltig schief läuft, und dass sie ihren Unmut darüber kundtun werden. Zusammen mit der Rückbesinnung auf "Wir sind das Volk" ist dies eine gefährliche Mischung für die Steuerer Deutschlands, und so wird die Nazi-Schublade in dem Maße vergrößert, wie die Menschenmenge anwächst. 15.000 Nazis - na klar.
Ja, ich finde die Namensgebung der PEGIDA schlecht gewählt. Aber sich einer bestehenden Bewegung anzuschließen ist einfacher, sinnvoller und vor allem wirksamer, als eine weitere Parallelbewegung (und somit -gesellschaft) aufzubauen.

Ich selbst wohne in Sachsen und begegne sehr vielen Menschen, die nichts hören, sehen und erst recht nichts verstehen wollen. Keine, die bei der PEGIDA mit dabei sind. Sondern ihre Gegner, die aus Angst Verschwörung! und Nazi! rufen, sobald die Gefahr besteht, dass ihre bisherige Weltanschauung ins Wackeln geraten könnte.

Meine Darstellung der verschiedenen Gesellschaften Deutschland hatte nicht die Absicht, zu pauschalisieren, generalisieren oder Vorurteile zu schüren, sondern vereinfacht zu skizzieren, was meiner Meinung nach gerade hier vor sich geht.
Ebenso sage nicht, dass bei PEGIDA nicht auch viele Menschen mit dabei sind, die gegen Flüchtlinge und andere Hautfarben in Deutschland sind.
Ich hoffe, dass sich durch meine Äußerungen niemand angegriffen fühlt.

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Wenn Ihnen der Wikipedia-Eintrag, den ich heute Morgen auf die Schnelle heraussuchte, nicht gefällt, habe ich auch noch zwei andere Links für Sie: Was der Rottenburger Kopp-Verlag macht und Das Geschäft mit der Angst. Zu den Autoren des Kopp-Verlags gehören unter anderem: Erich von Däniken, Eva Herman und Udo Ulfkotte. Der dürfte Ihnen liegen, bezeichnet er Zuwanderer doch als "Plage" und behauptet, dass viele von ihnen "nie auch nur einen Cent in die deutschen Sozialsysteme einzahlen, aber ein großer Teil wird beide Hände aufhalten, um möglichst viel daraus abzukassieren.“ In Ihrem Kommentar liest sich das ja ähnlich.

Der Sender rbb hat sich von seinem freien Mitarbeiter Ken Jebsen seinerzeit getrennt, weil der in einer E-Mail an einen Hörer schrieb, er wisse "wer den Holocaust als PR erfunden" und wie Goebbels die entsprechenden Kampagnen umgesetzt habe. Außerdem bezeichnete er die Zerstörung des World Trade Centers als "warmen Abriss“.

Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist der Mann selbst ein Zuwanderer, er verbrachte seine ersten Lebensjahre im Iran (Achtung: Da gibt es ganz viele Muslime). Sein Geburtsname lautet Moustafa Kashefi, er wählte später Ken Jebsen als Künstlername - möglicherweise wegen Leuten die das gleiche Weltbild haben wie Sie.

Ich bin heute Abend verabredet, daher habe ich keine Zeit, auf den Rest einzugehen. Soviel aber noch dazu:

Ich hoffe, dass sich durch meine Äußerungen niemand angegriffen fühlt.

Ich bestimmt nicht, auch wenn Sie sogar versuchten, mich zu beleidigen:

Und wenn du ihn von Vornherein oder danach ebenfalls als Verschwörungstheoretiker abstempelst, kann ich dir auch nicht helfen.

Denn was juckt es den Baum, wenn sich das Wildschwein daran kratzt.

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Wegen mir brauchen Sie nicht auf den Rest eingehen. Allein schon daran, dass Sie den Spiegel zitieren, der selbstverständlich alles ins Lächerliche zieht, was von der Mainstream-Presse abweicht, sehe ich, dass Sie dicht machen, bevor die geringste Chance besteht, dass sie ansatzweise begreifen, worauf ich hinaus möchte. Blind und stur vor Angst; verübeln kann ich's Ihnen nicht.

Ich vermute, dass Sie sich den Mitschnitt nicht (komplett) angesehen haben, denn sonst hätten Sie sich die dort so ähnlich geäußerte Aussage 'Meinungsbildung ist wie Navigation in der Seefahrt: Man braucht mindestens zwei Punkte, um seinen Standpunkt festzulegen' vielleicht zu Herzen genommen.

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ist ihnen mal aufgefallen, dass hier nur einer das wort nazi benutzt, und zwar mit einer lustvollen inbrunst, dass man staunen mag? ne, mit dieser selbstviktimisierung kommen sie hier nicht durch.

"durch das Bildungssystem verseucht" - hören sie sich manchmal auch noch zu? sie benutzen leider eine formelhafte sprache, die ich nur aus politsekten kenne. ja, und leider kenne ich welche, man kann nicht immer alles haben.
es gibt übrigens genug infomaterial und auch gedruckte indipendentmedien neben den "leitmedien", aber offenbar kennen sie die nicht. aber kopp. das ist sehr traurig. i want to believe.
vielleicht gibt es auch mehrere wahrheiten. vielleicht weiß man es manchmal nicht, das geht mir zum beispiel ganz oft so, das muss man lernen auszuhalten. aber statt der einen fragwürdigen gleich der anderen noch bekloppteren idee hinterherzulaufen: also ich weiß ja nicht.
ist doch klar, dass man dann "zumacht". niemand wird gern in einen hermetischen strudel aus irrsinn gerissen.

ich werde mich hier ganz sicher nicht in jebsen-exegese über etwaige kalenderspruchweisheiten ergehen. (m.w. ist nautik etwas komplizierter. die ganze scheißwelt ist kompliziert, deal with it!). ein hingeworfener link ersetzt keine debatte und keinen eigenen gedanken. entweder sie erklären mir selbst was sie wollen oder sie lassen es.

ich kämpfe hier nicht um meine weltanschauung sondern um eine solidarische gesellschaft. und vielleicht auch um historische wahrheiten: menschen sind 1989 mit einem slogan auf die straße gegangen und haben sich gegen die mächtigen gewehrt, sie haben dafür prügel, gesellschaftliche randständigkeit und gefängnis in kauf genommen. jetzt gehen leute mit dem selben spruch auf die straße und wehren sich gegen die schwachen. sie werden nicht verprügelt, sie kommen nicht ins gefängnis und wähnen sich als mitte der gesellschaft (stimmt vielleicht sogar. war mir immer schon verdächtig.) da kotz ich halt im strahl.
und dann von zensur der mächtigen schwafeln. krasse hallus - andere müssen für solche pilze viel geld bezahlen.

das absurde ist auch: es gab und gibt tatsächlich staatliche repression, menschen werden überwacht, ihnen werden die wohnungen durchsucht, ihre telefone werden abgehört (die klassischen obstruktionsmaßnahmen), sie lassen sich auf demos verprügeln oder lebensgefährlich verletzen. ihre meinungsäußerung wird oft genug einer politischen justiz unterworfen und dann bestenfalls mit repressiver toleranz verkleistert. interessanterweise habe ich da noch nie gehört, dass die extremistische mitte in diesem fall bereit gewesen wäre, einer freien gesellschaft das wort zu reden. und diese "patriotischen europäer" haben dazu ebenfalls nichts beizutragen. ihr impetus ist besitzstandswahrung und paranoia. und sie lassen sich in ihrer relativen deprivation bereitwillig lenken.
in diesem zusammenhang: ist ihnen eigentlich aufgefallen, dass sie unter anderem vokabular der extremen rechten verwenden (s.o.)? ist echt gut anschlussfähig an diese bewegung..
[es ist übrigens ein alter denkfehler der linken bewegungstheorie, dass soziale bewegungen immer emanzipatorisch und fortschrittlich sind. letztlich war der ns auch eine. (*tusch!*;-) und deswegen sprechen querfrontstrategen wie elsässer bei der alten friedensbewegung. da muss ich leider ein bisschen weinen. aber wundern tut es mich nicht.]
es ist ihre entscheidung, ob sie sich dort sehen. aber leben sie mit den konsequenzen.

sie mögen das nicht glauben, aber es gibt einen analytischen bezugsrahmen für das was da grad passiert. und wenn ich mir das framing anschaue, gefällt mir das _begründet_ nicht.
ich lasse mir auch durch den wie eine monstranz verehrten antiintellektualismus dieser leute meinen über jahre erarbeiteten gehirninhalt nicht mit gefühlter politik ersetzen. da wäre ich ja blöd.

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Ich erkläre:

Meiner Meinung nach ist es falsch, die PEGIDA als rechtspopulistische und rechtsextreme Bewegung zu bezeichnen (Begriffe, die nicht weit von politisch inkorrekt klingenden 'Nazi' entfernt sind). Menschen gehen auf die Straße, weil sie eine funktionierende Asyl- aber vor allem Integrationspolitik fordern. Was ist daran rechtspopulistisch oder rechtsextrem?
Mag sein, dass einige von ihnen sich und ihren Besitz bedroht fühlen, aber ich behaupte, dass sind die Wenigsten. Sicher sagen kann ich das natürlich nicht; genauso wie kein anderer, der nicht mit Teilnehmern der Montagsdemos gesprochen und nach ihren Motiven gefragt hat, sie als Rechtsextreme verurteilen kann.

Genau wie Sie bin ich auch für eine solidarische Gesellschaft. Aber solange viele in Deutschland lebende Menschen gar kein Teil der Gesellschaft sind (egal, ob es daran liegt, weil sie sich bewusst abgrenzen, weil sie keine Wertkultur vorfinden, an der sie sich orientieren können und deshalb verständlicherweise an ihren Werten und ihrer Kultur festhalten, weil sei kein Teil einer Gesellschaft sein wollen, die ihrer Meinung nach "islamisiert" ist), ist eine solidarische Gesellschaft nicht möglich.

Ich sehe es nicht so, dass die PEGIDA oder ich selbst mich auf Kosten der Schwachen viktimisiere. Niemand, der sich mit der Gesellschaft und den in ihr herrschenden Verhältnissen auseinandersetzt und sich eine Meinung bildet, kann sich ein Opfer der Verhältnisse nennen.

Sie kotzen im Strahl, weil friedliche Demonstranten (die ihrer Ansicht nach eine 'falsche' Meinung vertreten) nicht ins Gefängnis kommen? Ich kotze im Strahl, weil Sie sich, wenn ich es richtig verstehe, Menschen wünschen, die ihrer Meinung mit Gewalt Nachdruck verleihen wollen bzw. die für die Durchsetzung ihrer Ziele durchaus auch Prügel in Kauf nehmen könnten. Es wäre schön, wenn es nicht so weit kommen müsste.

Ich bin gegen eine Meinungsmache durch Medien, die seltsamerweise die Worte "rechtsextrem" und "rechtspopulistisch" viel zu oft und an falschen Stellen verwenden, "linksextrem" und "linkspopulistisch" allerdings nahezu aus ihrem Wortschatz gestrichen haben.

Ja, es gibt mehrere Wahrheiten. Was hier aktuell und schon viel zu lange in Deutschland abläuft, dass fast die gesamte Presse ihre bewusst bearbeiteten "Wahrheit" als absolut verkauft und viel zu viele diese glauben, macht mich wütend. Ich sage nicht, dass ich die Veröffentlichungen des Kopp-Verlags bzw. anderer 'alternativer' Medien (dass sie sich so nennen müssen, sagt schon genug) restlos für voll nehme, sie nicht hinterfrage oder ihre Darstellungen ungefragt übernehme. Dennoch lese und verfolge ich sie tausendmal lieber als Spiegel und Co. und habe die Hoffnung, dass, wenn ich auf sie per Links verweise, sich wenigsten einer dazu durchringt, sich vorurteilsfrei mit ihren Inhalten auseinanderzusetzen und ins Nachdenken zu kommen.

Und zum Schluss noch was zum Aufregen:
www.netzplanet.net/wegen-asylmissbrauch-goerlitzer-kaufhausbesitzer-sagt-benefizkonzert-fuer-asylanten-ab/18038

Edit arboretum: Netzplanet ist ebenfalls einschlägig bekannt. Unterlassen Sie es, zu solchen verschwörungstheoretischen Hetz-Seiten direkt zu verlinken.

Falls sich nun jemand angesichts des im obigen Link erwähnten Vorfalls fragt, worum es in Görlitz ging: In dem einstigen Jugenstilkaufhaus, das seit Jahren leer steht (ich bloggte vor Jahren einmal darüber), war ein Benefizkonzert für Flüchtlinge geplant. Der Arzt und Unternehmer Winfried Stöcker - er hat das Gebäude 2013 gekauft und will dort Marken aus aller Welt präsentieren -, hat das Konzert verboten. In einem Interview mit der Sächsischen Zeitung begründete er das damit, er wolle "den Missbrauch des Asylrechts nicht unterstützen". Weihnachten sei Firlefanz und die Türken haben seiner Auffassung nach, "kein Recht, sich in Deutschland festzusetzen". - In Görlitz ist man entsetzt. Das Konzert geht nun morgen auf dem Weihnachtsmarkt über die Bühne.

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@ ester b.: Wer Ken FM, Kopp-Verlag und Netzplanet zur Navigation bei der Meinungsbildung nutzt, dessen Kompass dreht sich im Kreis und er landet sehr schnell im Bermuda-Dreieck.

Wie Herr vert bereits schrieb: Sie sind die einzige, die hier von Nazis spricht - und das Vokabular von Rechtsextremen benutzen.

Blind und stur vor Angst - das sind eher Sie.

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Und wer keine andere Meinung zulässt, bewegt sich gar nicht.

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Was heißt hier, ich lasse keine andere Meinung zu - Sie kommen doch hier ebenfalls zu Wort.

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sorry, jetzt platzt mir doch kurz der kragen: lernen sie lesen.
ich schrieb:
"ich kämpfe[...] auch um historische wahrheiten: menschen sind 1989 mit einem slogan auf die straße gegangen und haben sich gegen die mächtigen gewehrt, sie haben dafür prügel, gesellschaftliche randständigkeit und gefängnis in kauf genommen. jetzt gehen leute mit dem selben spruch auf die straße und wehren sich gegen die schwachen. sie werden nicht verprügelt, sie kommen nicht ins gefängnis und wähnen sich als mitte der gesellschaft [...]. da kotz ich halt im strahl."
dass da 15k menschen mit den inhalten "wir sind das volk" rufen und sich damit unrechtmäßig (begründung s.o.) das historische erbe aneignen ist höchstgradig unappetitlich. und um nichts anderes ging es mir.
diese fünzehntausend haben _nichts_ zu befürchten, bis auf eventuell: eine andere meinung. schon die können sie oftmals nicht aushalten. sie sind nicht fähig oder bereit zu erfassen, dass ihr handeln konsequenzen hat und sie diese tragen müssen. genau das, was sie von anderen menschen lautstark einfordern.
so, und da ich ein herzensguter linksgrünversiffter gutmensch bin, der nach einmal umdrehen wieder gut ist, gehe ich mal davon aus, dass diese obige unterstellung ein missverständnis ihrerseits war und damit ist die sache auch vom tisch.

das thema ist überall in den medien, egal welchen, es wird breit gesellschaftlich diskutiert - in diesem zusammenhang on top ein verschweigen herbeizuhalluzinieren, dafür bedarf es schon einer sehr eigenen wahrnehmung. wir schwätzen hier ja auch dumm rum. ich muss allerdings auch sagen, dass das an der kultur von blogger.de liegt, anderswo hätte ich diese debatte wohl nicht geführt. weder auf facebook, wo einen in kürzester zeit hasstiraden verfolgen (lesen sie mal die kommentare unter einem post von cem özdemir, wenn er ein privates bild seiner eltern aus den sechziger jahren vor einem weihnachtsbaum postet, versehen mit einem milden spott gegenüber leuten die vor diesen eltern angst hatten oder noch haben ...oder irgendeinem post von ihm: sowas kann man ja wohl nicht politische debatte nennen. übrigens: ich mag den nichtmal besonders.) und sicher nicht im kommentarbereich des von mir übrigens auch herzlich verhassten spon, den liest man ja bekanntermaßen auch nur, wenn morgens der blutdruck schlecht drauf ist. also den kommentarbereich, aber manchmal reicht auch schon der artikel.
trotzdem anerkenne ich, dass es auch dort pluralistischen journalismus gibt, guten und schlechten, welchen, dessen grundaussage ich mehr und welchen, dem ich weniger zuneige. der idee, dass es dort eine hidden agenda gibt, die uns allen "die wahrheit" vorenthält, verfallen wohl nur leute, die ihre eigene wahrheit verkaufen müssen und denen kein besseres marketing einfällt. obwohl: das marketing ist gut (weil erfolgreich), aber es ist halt letztlich nur virale reklame - die allerdings dazu angetan ist, das gesellschaftliche klima zu vergiften. wenn sie daran teilhaben wollen: bitte leben sie auch damit, dass ich das so benenne.

ein problem des deutschen(?) journalismus ist eher, dass viele leute - quer durch alle politischen ansichten - nur das lesen wollen, was sie eh schon denken. das ist natürlich furchtbar langweilig und macht im schlechtesten fall auch langweiligen journalismus.
apropos:
sie hätten übrigens auch den link zur originalquelle benutzen können, darüber hab ich es zum beispiel erfahren. dann kann man sich selber ein bild machen. klar, kann er das konzert untersagen - ist ja sein haus; klar kann er sich aufführen wie ein kolonialherr und hetzen wie ein großer - ist ja seine meinung. aber auch für ihn gilt: trag deine konsequenzen.
neben einigen nicht so schlauen sachen fasst es dieser recht ausgewogene kommentar ganz gut zusammen: Das Problem ist, dass Winfried Stöcker keine Antenne für die Bildstörung hat, die er verursacht. Mit dem Kauf des Kaufhauses ist Stöcker zu einer herausragenden Persönlichkeit für diese Stadt geworden – damit hat er eine Verantwortung, der er momentan nicht gerecht wird. er ist der meinung: das gehört so - viele andere sagen: ne, gehört so nicht. muss er wohl mit leben.

klar muss es alternative medien geben für leute, die sich nicht in der "mitte der gesellschaft" verorten, die kann man dann auch alternativ nennen. ich will zum beispiel gar nicht in dieser mitte sein, obwohl ich von meinen ganzen rahmendaten her tipptopp reinpassen würde, aber was soll ich da? und ich wehre mich gegen die ausbreitung einer vermeintlichen hegemonialkultur einer illusionierten mehrheit, die ausgerichtet ist an weiß-männlich-deutsch. jede vermeintliche "mitte" ist definiert durch ihre ränder und ich bezweifle (übrigens nicht völlig allein) dass diese "mitte" definitorisch größer ist als die nichtmitte. erst wenn man bereit ist anzuerkennen, dass das system gesellschaft aus mehr als "drinnen oder draußen" besteht, wird man verstehen können, wie sich metasysteme konstituieren und entwickeln (huch. ich bin ein luhmannist geworden auf meine alten tage!).

letztlich muss ich der kommentarkultur auf blogger.de dankbar sein. es hilft mir, mich zu erinnern.

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Ich mag das Herumschmeißen mit Links auch nicht besonders, aber der O-Ton von Demonstranten ist hörenswert. Wenn auch sehr, sehr schwer erträglich. Disclaimer: Der Link führt direktemang zur "Lügenpresse". Disclaimer-Disclaimer: Die Interviews sind ungekürzt.

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Wie wir im Nachgang zur Sendung erfahren haben, handelt es sich bei einem der Demonstranten, die wir vor Ort in Dresden interviewt haben, um einen Reporter von RTL. Dieser Fakt war uns nicht bekannt. Im Interview äußerte er u.a. seine Sorgen bezüglich der Zahl der Türken im Straßenbild und des Bürgerkriegs in Syrien. Der Mann hat sich nun bei uns gemeldet und beteuert, dass er eigentlich anderer Ansicht sei und dass diese Aussagen nicht seiner Meinung entsprächen.

Habe mir die Interviews noch nicht komplett angehört. Dieser Nachtrag der ARD allerdings fällt mir auf. Vermutlich musste der Reporter wegen seiner Aussagen um seinen Job bangen. Das hat nichts mehr mit freier Meinungsäußerung zu tun.

Edit: Phoenix stellt in Bonn Fragen, siehe hier.
https://www.youtube.com/watch?v=MYwtc3XoMb8

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Ganz so simpel ist es nicht - der Reporter vom RTL Landesstudio Ost war beruflich dort, um verdeckt Stimmen der Demonstranten einzuholen, als ihn die NDR-Reporter ansprachen:

„In dieser Situation hatte er drei Möglichkeiten: Nichts sagen, sich als Kollege outen – oder in der gespielten Rolle eines Pegida-Anhängers verbleiben. Er entschied sich für Möglichkeit drei – und traf damit die eindeutig falsche Entscheidung“, heißt es in der Mitteilung [von RTL].

Als Journalist hätte er es wissen müssen, dass das so nicht geht. Er wusste, dass er Kollegen vom NDR vor sich hat und gab ihnen wissentlich und willentlich ein Fake-Interview. Obwohl er auch damit rechnen musste, dass ihn ein Zuschauer der Sendung "Panorama" als RTL-Reporter erkennt. Um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen, hätte es vollkommen gereicht, das Interview abzulehnen.

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Ja, habe ich vorhin auch gelesen. Nachher ist man immer schlauer.

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Ich hatte mir gestern schon so etwas gedacht und nach einem Beleg für meine Vermutung gesucht, fand da aber noch nichts online.

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hinterher waren wieder nur journalisten und v-leute da. nachdem man in den einschlägigen medien erfahren kann, dass die gegendemonstranten ja nun auch nur bezahlte statisten waren, male ich mir grad aus, wenn die WAHRHEIT herauskommt:
es handelt sich dabei um die dreharbeiten für einen episodenfilm, dessen drehbuch noch aus dem nachlass von christoph schlingensief stammt. dieser wird unter dem namen "bitte liebt dresden" das erbe der aktionistischen performanz im öffentlichen raum lebendig halten und gilt in informierten kennerkreisen an der amerikanischen ostküste schon heute als meilenstein dieses genres sowie als passable geldanlage. fortsetzungen mit anderen städten sind schon in arbeit.
das ist jetzt aber mal eine referenzhölle! hahaha!

(sie finden, das sei quatsch? beweisen sie mir das gegenteil!;-)

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ha!

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:-)

Titanic hat auch schon einmal ein paar Powersätze für die nächste Demo gesammelt.

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hab ich gestern im holsteiner courier gefunden, irgendwo im ic2217:

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Vielen Dank für den Hinweis. Ich suchte daraufhin und fand auch eine Anzeige, die er auf der Website seines Görlitzer Kaufhauses geschaltet hat. Aber ob das reicht, um das zerschlagene Porzellan in Görlitz so bald wieder zu kitten, wird sich noch zeigen müssen.

Wie LN Online berichtete, kündigten die Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein, der Lübecker Karl-Heinz Haase sowie der Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland Anzeigen gegen den Unternehmer wegen Volksverhetzung an. Außerdem distanzierte sich die Lübecker Universität, an der Stöcker seit 2011 als Honorarprofessor unterrichtet, von dessen Äußerungen.

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Derweil am Wochenende in Dormagen ...

Unbekannte haben den Rohbau einer Moschee im nordrhein-westfälischen Dormagen mit Hakenkreuzen und rassistischen Sprüchen beschmiert. Der Staatsschutz ermittelt.

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, handelt es sich um eine Ditib-Moschee.

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In Frankreich soll es seit den Attentaten in der Redaktion von Charlie Hebdo und dem kosheren Supermarkt sowie den Morden an den Polizisten bis heute 47 Anschläge auf Moscheen gegeben haben.

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Ich hatte über Weihnachten wieder Wurfpost von besorgten Nachbarn wegen der Flüchtlingsunterkunft. Da sollen 40 Jugendliche untergebracht werden. Vierzig. Und der Ortsteil schiebt Panik wegen Kriminalität.

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Wenn die auch nur halb so viel Energie darauf verwenden würden, sich um die jugendlichen Flüchtlinge zu kümmern, mit ihnen Deutsch zu sprechen und zu üben, wäre allen Beteiligten viel mehr geholfen. Solche Nachbarschaftshilfe ist allemal die wirksamere Prävention als böse Flugblätter.

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Mein Leipzig lob ich mir
Rund 30.000 Menschen protestierten gestern in Leipzig gegen den ersten Aufmarsch von mehreren Hundert Legida-Anhängern. In Dresden gingen immerhin 7.000 gegen Pegida auf die Straße - aber 25.000 latschten bei der Pegida-Demo mit.

Es hat seinen Grund, warum ich Leipzig schon immer lieber mochte als Dresden.

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