... and the trees too

Ach, das ist nur so ein Spiel, das ich mit mir selbst spiele. Mein Rekord liegt bei mehr als sechs Jahren Schokoladenabstinenz. Die ergab sich damals eher zufällig, weil ich ganz schlimm Liebenskummer hatte. So sehr, dass ich gar nichts mehr essen mochte, nicht einmal Schokolade. Und irgendwann machte ich halt das Spiel daraus, ich wollte wissen, wie lange ich es schaffe. Sozusagen eine Wette gegen mich selbst. Die schokoladenlose Zeit dauerte damals von April 1994 bis September 2000. Seither gab es diverse, meist mehrjährige Phasen ohne, die ich kurzzeitig unterbrochen habe. Wobei ich nicht zu den Menschen gehöre, die sich nicht viel aus Schokolade machen, im Gegenteil.

Momentan ist mir etwas schlecht (es waren 39 Gramm auf einmal), und die nächsten Tage werden wieder hart wegen der Entzugserscheinungen. Sind die erst einmal überstanden, fällt es mir gar nicht schwer. Ich kaufe sogar ab und an einmal Schokolade oder Pralinen, um sie anderen zu schenken. Die heute habe ich nur gegessen, weil ich sie gestern von meiner Cousine geschenkt bekam und ich gerade gar keine Lust auf die Arbeit habe, die ich gerade zu erledigen habe. Wäre die Schokolade nicht im Haus gewesen, wäre es auch gut gewesen.

Wann ich das letzte Mal Nutella aß, weiß ich schon gar nicht mehr. Muss schon einige Jahre her sein, ich erinnere mich nur noch daran, dass es in einem Hotel war. Ich selbst kaufe sowas gar nicht, nicht einmal dann, wenn ich wieder einen Schokoladenflash habe wie zuletzt im Herbst 2011.

frau arboretum,
das nun fasziniert mich sehr.
spiele sind mir ein rätsel und ihres dauert schon so lang; ohne daß es ihnen langweilig zu werden scheint.
sie dürften aber möchten nicht, nehmen sogar entzugserscheinungen in kauf.
ich kann mich nur wiederholen - faszinierend.

Ich habe im Februar 1993 mit dem Rauchen aufgehört, deshalb wurde das auch mit der Schokolade zu so einer Art Spiel, mal zu gucken, wie lange ich das aushalte. Wäre mir Schokolade aus gesundheitlichen Gründen verboten, fiele mir das bestimmt total schwer.

eine frage hätte ich da aber doch noch;
woher wissen sie denn, daß das genau 39 gramm waren?
nicht 38 nicht 40?

Das stand auf der Verpackung. Ich habe spaßeshalber hinterher darauf geguckt, weil mir etwas schlecht war und ich das Gefühl hatte, es sei mindestens das Doppelte gewesen.

ah, verstehe,
(jetzt bin ich beruhigt.... ;) )

Mir ist das früher sehr ausgeprägte Bedürfnis nach Schokolade irgendwie abhanden gekommen ohne dass ich nähere Angaben machen könnte, wie das zuging. Vor drei Jahren hatten meine Schwiegereltern mir zu Weihnachten eine Box mit zehn Tafeln bester Schokolade diverser Hersteller geschenkt, über die ich mich sehr freute. Eine der Tafeln hatte ich zwischen den Jahren vernascht, und irgendwie geriet die Box mit den neun Tafeln in Vergessenheit (so undenkbar das früher auch gewesen wäre). Irgendwann, viele Monate später, kam eine vage Erinnerung hoch, da war doch mal was, und ich fragte meine Frau, die mir dann gestand, dass sie die Schoki schon vor längerer Zeit komplett niedergemacht habe. Richtig gehandelt, konnte ich da nur sagen. Neulich habe ich mal einen Schoko-Weihnachtsmann vertilgt und aufs Jahr gerechnet wird mein Gesamtverzehr vielleicht der Menge von zwei oder drei 100-g-Tafeln entsprochen haben. Es ist mir einfach kein ständiges Bedürfnis mehr.

Aber aus anderen Zusammenhängen kenne ich so Spielchen natürlich auch.

Menschliche Mäuse, die kenne ich auch. Mit einem Patentrezept gegen das ständige Bedürfnis nach Schokolade (oder Süßigkeiten generell), könnte man bestimmt gut Geld machen.

Ich mochte die auch als Kind schon. Lustigerweise aber kein Schokoladeneis.

Schokoladeneis schmeckt ja auch nicht gut ;)