Montag, 22. November 2010
Offener Brief an die Sonne
OK, Sonne, dass auch Du mitunter den Novemberblues bekommst, kann ich ja verstehen, ist irgendwie menschlich. Aber dass Du Dir jetzt nur noch die Wolkendecke über die Ohren ziehst, ist nun auch keine Lösung.
Also komm schon, lass Dich mal wieder blicken.

Herzliche Grüße
arboretum

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*unterschreib*

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Danke. Allmählich packt es nämlich meine Heizung nicht mehr so richtig, die Bude warm zu bekommen. Als dieses Haus Anfang der 1950er errichtet wurde, war eigentlich ein Stockwerk mehr geplant, das dann aber plötzlich doch nicht gebaut wurde, ich glaube, es wurde nicht genehmigt. Das Flachdach ist also nicht nur undicht, sondern auch schlecht isoliert. Wenn die Sonne scheint, ist es sehr schnell warm in meiner Wohnung, dann herrschen hier auch im Winter T-shirt-Temperaturen. Bleibt es aber tagelang grau und kalt, kommt die Heizung irgendwann nicht mehr nach. Ich heize quasi den Himmel.

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Hier hat sich die Sonne
am Wochenende mal wieder blicken lassen. Hatte schon ganz vergessen, wieviel freundlicher die Welt doch aussehen kann.

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Mooment mal. Nix da. Erstmal bin ich dran. Ich bin schon ganz lange auf der Liste und warte bis ich dran bin. Vor Ihnen allen! Und ganz dringend. Echt.

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Das kann ja jeder behaupten, um sich vorzudrängeln. ;-)

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Ich hätte wärmeisolierenden Schnee im Angebot. Soll ich was rüberschicken?

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Bloß nicht. Ich möchte lieber Sonne.

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Soll
ich es mal uebersetzen? Hier uebrigens Sonne satt und 33 Grad.

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Ja, reden Sie bitte mal mit ihr und legen ein gutes Wort für uns ein.

Verdrückt die sich einfach dorthin, wo es warm ist und lässt uns hier im Trüben hocken, diese gelbe S*u.

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Vielen Dank, Herr Sonnenflüst pathologe, heute hat sie sich zumindest schon einmal den halben Tag blicken lassen. Bitte machen Sie das morgen wieder.

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Na also, heute geht's doch. Raus an die frische Luft!

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Es wird ja schon wieder dunkel, da bleibe ich lieber drin. ;-)

Die Wahrheit ist: Ich muss arbeiten.

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Achso.
Mal wieder genug Schnee vorhanden für die Schneekugeln, die noch gefüllt werden müssen.

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Ja. Allerdings arbeitet es sich mit kalten Fingern schlecht.

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Raus an die frische Luft!
Um Himmels Willen! Bloß nicht. Lassen Sie sich nicht von der Frischluft-Propaganda beeinflussen!

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Stimmt, in dieser Jahreszeit kann man gar nicht vorsichtig genug sein. Außerdem macht es bei der Kälte gar keinen Spaß, draußen herumzulaufen.

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Heute Morgen erzählte mir ein Freund aus Kleinsibirien Thüringen, dass dort seit dem 22. November nur Schneewolken zu sehen sind, kein einziges Mal habe er seither die Sonne zu Gesicht bekommen. Der Schnee blieb auch immerzu liegen, vorige Nacht gab es 20 Zentimeter neuen.

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