Freitag, 19. Juni 2015
Packesel (9)
Als Amaryllis und ich uns einmal mehr in die Haare bekommen, sagt Rosarium zu uns: Denkt dran, dass ich später einmal das Altersheim für Euch aussuche. Und wenn Ihr so weiter macht, kommt Ihr in ein Doppelzimmer.

... link ... 2-faches Echo   ... comment


Montag, 15. Juni 2015
Packesel (8)
Allmählich habe ich die Nase voll vom Geruch von Bananenkisten.

... link ... kein Echo   ... comment


Donnerstag, 11. Juni 2015
Der kleine Luxus (XVIII)
Sich selbst zwei Sträuße Pfingstrosen schenken, weil es gerade noch welche gibt und sie so schön sind. Einen mit weißen und einen mit zartrosa-dunkelrosafarben gestreiften Blüten.

OK, das ist kein kleiner, sondern ein großer Luxus. Zumal ich auch noch ein Kilo Erdbeeren mitgenommen habe. Aus reiner Gefräßigkeit. :-)

... link ... 19-faches Echo   ... comment


Packesel (7)
Längst liegen bei allen die Nerven blank. Eben geriet ich mit Amaryllis aneinander, nicht zum ersten Mal wegen dieses Umzugs. Rosarium ist diplomatischer, deshalb bekamen die beiden noch keinen Krach. Ich weiß aber, dass sie ebenfalls schwer genervt und erschöpft ist. Selbst meine sonst sehr geduldige Mutter machte sich neulich bei mir am Telefon Luft: Er ist so ein sturer ... Holzbock!

... link ... 2-faches Echo   ... comment


But They'll Make a Fool of You

We're on a road to nowhere
Come on inside
Takin' that ride to nowhere
We'll take that ride.


- Talking Heads: Road to Nowhere -

Anfangs dachte ich bei der Maut auch, es ginge nur darum, in Bayern Wahlen zu gewinnen. Es funktionierte ja auch ganz prima. In Wahrheit geht es aber darum, die Finanzierung der Vekehrsinfrastruktur zu privatisieren. Harald Schumann schrieb am 26. Februar 2015 im Tagesspiegel: Privatisierung für Allianz & Co.

Dem Staat fehlen jährlich mindestens 7,2 Milliarden Euro für die Sanierung der Straßen, Deutschlands Finanzkonzerne wiederum verwalten an die 40 Billionen Euro, für die sie Anlagemöglichkeiten suchen. Wirtschaftsminister Gabriel hat im August 2014 eine „Expertenkommission zur Stärkung von Investitionen“ eingesetzt - und nun raten Sie mal, wer da neben einigen anderen drin sitzt: Jürgen Fitschen (bis Mai 2016 Chef der Deutschen Bank), Allianz-Topmanagerin Helga Jung und Ergo-Vorstand Torsten Oletzky. Private Investoren erwarten aber eine hübsche Rendite, und woher soll die beim Bau und Betrieb von Straßen kommen, wenn nicht aus der Maut?

Die ganze Nummer mit der angeblichen Entlastung für deutsche Autofahrer bei der Kfz-Steuer ist eine Farce - mal abgesehen davon, dass Autofahrer, die wie ich für ihre kleinen Autos weniger als 100 Euro Kfz-Steuer bezahlen, gar nicht vollständig entlastet, sondern immer noch draufzahlen würden, wird die EU diese Regelung wegen Diskriminierung eh kippen. Dann kann der Verkehrsminister die Schuld schön auf Brüssel schieben, das Vorhaben an sich aber nach einer kleinen, EU-rechtskonformen Änderung trotzdem durchziehen. Das ist schon raffiniert gemacht, nicht wahr? They can tell you what to do / But they'll make a fool of you

Die beiden Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD, NRW) und Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen, Baden-Württemberg) warnen im Tagesspiegel vom 8. Juni 2015 ebenfalls davor: Privatfinanzierung der Infrastruktur wird teuer.

... link ... kein Echo   ... comment


Dienstag, 9. Juni 2015
Packesel (6)
Mit hochintelligenten Menschen kann man auch total schwachsinnige Diskussionen führen. Es sind inzwischen mehr als 500 Kisten.

... link ... 4-faches Echo   ... comment


Montag, 8. Juni 2015
Kleine Peinlichkeit am Rande
Zwei meiner Verehrer tragen denselben Vornamen. Einer der beiden sandte mir zum Geburtstag Blumen. Prompt habe ich mich zuerst beim Falschen bedankt.

... link ... 20-faches Echo   ... comment


Montag, 8. Juni 2015
Eisenbaum und Himmelsleiter


Meine Wohnung bietet nicht genug Platz für eine größere Feier, also habe ich kurzerhand meine Familie und Freunde zu einer Wanderung im Regionalpark Rhein-Main eingeladen. Mittags um eins treffen wir uns am Besucherzentrum in den Weilbacher Kiesgruben. Mit ein paar Autos fahren wir zum Startpunkt der Wanderung, den Historischen Kalkbrennöfen in der Nähe von Hochheim am Main.



Schon Mitte des 17. Jahrhunderts gab es hier einen Kalksteinbruch und die Brennöfen, wahrscheinlich sogar schon lange davor, weist doch manches darauf hin, dass bereits die zur Römerzeit an dieser Stelle Kalksteine abgebaut wurden. Nirgendwo sonst in Hessen sind solche Kalkbrennöfen so gut erhalten, es ist also ein ziemlich einzigartiges Industriedenkmal. Zum besseren Schutz sind sie überdacht, Besucher können sie praktischerweise auch von oben betrachten.



An der Obermühle wandern wir vorbei und stoßen kurz danach auf ein Hexenkreuz. In der Nähe befand sich wohl die alte Richtstätte am Galgen- oder Hexenberg. Die Liste mit den Namen ist ziemlich lang, die meisten starben in der Zeit von 1615 bis 1618, auch das letzte auf den Tafeln verzeichnete Opfer. Insgesamt wurden zwischen 1596 und 1631 in Flörsheim am Main mehr als 31 Frauen und Männer wegen Schadenszauber, Abfall von Gott, Teufelsbuhlschaft und Hexentanz verurteilt und hingerichtet. Flörsheim gehörte zum Kurfürstentum Mainz, einer der Gegenden, wo die Inquisition besonders wütete – auf der anderen Seite des Rheins setzte Landgraf Philipp von Hessen schon 1524 die Reformation durch, auch Philipp III. von Nassau-Weilburg führte sie ein.



Jedenfalls besteht ein zeitlicher Zusammenhang mit der Gegenreformation und den vier Wellen von Hexenprozessen. 1615 verbrannten sie in Flörsheim den Bauern und Winzer Jakob Schad, später wurden auch noch seine Kinder mehrfach beschuldigt, die drei älteren schließlich verhaftet, gefoltert und 1617 hingerichtet. Nur der 15-jährige Sohn entging der Anklage, weil im Kurfürstentum Mainz eine Altersgrenze für die Strafverfolgung galt. Übrigens verschuldete sich Flörsheim durch die Hexenprozesse massiv. In dem Jahr, in dem Jakob Schad auf dem Scheiterhaufen starb, betrugen die Kosten für die Hexenprozesse 6225 Gulden, weshalb die Gemeinde ein Darlehen von 2000 Gulden beim Kloster St. Clara beantragte und sich auch noch anderweitig Geld lieh. Als die Hexenverfolgung um 1648 im Kurfürstentum eingestellt wurde, beliefen sich die Schulden Flörsheims auf 9973 Gulden, mit Zinsen sogar auf 12.220 Gulden. Selbst Gemeindeland war deshalb schon verpfändet worden. Aus der Schuldenfalle kam der Ort auch nicht so bald wieder heraus. 1661 Jahre erbat die Gemeinde beim Mainzer Domkapitel Hilfe bei einem Vergleich, doch bis 1700 war die Angelegenheit im Kloster St. Clara noch nicht abgeschlossen, obwohl sich die Sache schon 52 Jahre hinzog.

Nach diesem eher bedrückenden Aufenthalt freue ich mich umso mehr auf den Eisenbaum. Den wollte ich unbedingt sehen, das ist ja klar.



Wer die Plattform erklimmt, dem erzählt der Eisenbaum bei Sonnenschein auch seine Geschichte.

Weiter geht es in den Kommentaren.

... link ... 14-faches Echo   ... comment