Samstag, 31. Dezember 2011
Das Jahr geht fort

Das Jahr geht fort mit schwerer Fracht,
Es bindet sich die Schuh.
Ich bin so traurig heute Nacht,
Und du, du lachst dazu.

- Wenzel: Herbstlied -

Es war ein Jahr der Extreme: im Frühjahr die Sorge um die Freunde in Tokio, im Sommer die überraschende Hochzeit meiner Schwester Amaryllis. Der Herbst brachte eine ungewöhnliche Freundschaft, der Winter Leid und Kummer. Ich habe viel gearbeitet und viel zu wenig Urlaub gemacht. Reich geworden bin ich dennoch nicht, doch viel wichtiger ist ohnehin die Frage, wessen Leben ich eigentlich bereichert habe. Meine Freunde habe ich im vergangenen Jahr zum größten Teil vernachlässigt, selbst die beste Freundin traf ich nur zwei oder drei Mal. So sind der Versäumnisse viele - das Lachen, das mir manchmal verging, das Herz, das ich nicht gewann. Wir dreh’n das Jahr doch nicht zurück, und sehen uns nicht im Dunkeln. Bleibt also nur die Hoffnung auf das kommende Jahr.

Zumindest manches kann ich dann vielleicht besser machen.

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Donnerstag, 29. Dezember 2011
Das tägliche Geschenk

And this time I spent with you
Made me happy and made me sad too
But it's time I spent with you
Time I spent with you

- Sophie Barker: Just for you -

Ich solle mir vorstellen, lese ich in einem Text von Marc Levy, eine Bank stelle mir 86.400 Euro auf meinem Konto zur Verfügung. Ich könne alles an einem Tag ausgeben, allerdings nichts davon sparen. Am nächsten Tag gebe es ein neues Konto mit derselben Summe, Tag für Tag, immer wieder. Doch jederzeit könne die Bank unverhofft kündigen, dann wäre es vorbei. Was würde ich tun?

Bei dieser Bank handele es sich um die Zeit. Jeden Tag bekäme ich 86.400 Sekunden und was ich an diesem Tag nicht gelebt habe, sei für immer verloren.

Wenn ich sage, was ich nun so mache, wo und wie ich meine Abende verbringe, ernte ich oft Blicke voller Unverständnis. Sei’s drum. Keine der 162.000 Sekunden war verschenkte Zeit.

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Samstag, 24. Dezember 2011
Meine Tage sind wie Rauch geschwunden
Meine Tage sind vergangen wie ein Rauch und meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer. Men Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich sogar vergesse, mein Brot zu essen. Mein Gebein klebt an meiner Haut vor Heulen und Seufzen. Ich bin wie die Eule in der Einöde, wie das Käuzchen in den Trümmern. Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.

- Psalm 102, 4-8

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Freitag, 23. Dezember 2011
Give me the words

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Donnerstag, 22. Dezember 2011

Two pale figures
ache in silence

- The Cure -

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Mittwoch, 21. Dezember 2011
Nun will die Sonne so hell aufgehn

Nun will die Sonne so hell aufgehn,
Als sei kein Unglück die Nacht geschehn.
Das Unglück geschah auch mir allein,
Die Sonne, sie scheinet allgemein.

Du mußt die Nacht nicht in dir verschrenken,
Mußt sie ins ewige Licht versenken.

Ein Lämpchen verlosch in meinem Zelt,
Heil sei dein Freudenlichte der Welt!


- Friedrich Rückert: Kindertotenlieder -










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